Korrekturtief bei Gold erreicht? Ein fraktales Argument dafür
Das goldene Lächeln von Fibonacci
Derzeit befinden sich die Edelmetalle immer noch in einer Korrektur, die ihre zwischen Juni und Anfang August 2020 aufgebauten Gewinne konsolidiert.
Neben dem schnell gestiegenen Silber und dem wieder erwachten Underdog Platin sowie dem bereits vorher im Zuge des Dieselskandals stark gestiegenen Palladium liegt das zentrale Interesse institutioneller Anleger allerdings auf dem zentralen ,,Objekt der Begierde‘‘ – Gold.
Nun gibt es mittlerweile eine lange Liste von Argumenten für und gegen weiter fallende Goldpreise.
Aus Fibonacci-Sicht des 50 %-Retracements wäre es wahrscheinlich, dass Gold sein Korrekturtief bereits erreicht hat.
Dabei ist das Fibonacci-Retracement nicht das einzige Indiz dafür, dass Gold in dieser Woche seinen Korrekturboden erreicht hat. Das zweite Indiz ist das Aufsetzen auf seine seit Juni 2020 laufenden Aufwärtstrendlinie, die in Chart 1 abgebildet ist. Dabei ist auch die tieferliegende flachere Aufwärtstrendlinie sichtbar, die im Falle eines Unterschreitens die nächste dynamische Unterstützung für den Goldpreis wäre.
Ein Blick auf das 50 % - Retracement zeigt nun, dass dies genau dann erreicht ist, wenn man als Ausgangspunkt der Aufwärtsbewegung auf Ende April 2020 setzt.
Dieser Ausgangspunkt kann durchaus hinterfragt werden, was allerdings bleibt, ist das Zusammenfallen von Fibonacci-Niveau und dynamischer Unterstützung.
Alternativ ist allerdings auch eine weitergehende Korrektur möglich, die sich aber aus der am tiefsten liegenden Basis für die Fibonacci-Retracement ergibt. Diese liegt auf dem Zyklustief der zwischen September 2011 und Dezember 2015 laufenden Korrektur. Dieses Zyklustief bei 1.046,46 Dollar vom Dezember 2015 würde für eine 61,8 % - Korrektur ein Niveau ergeben, welches in den letzten Tagen bereits kurz unterschritten wurde, weshalb es weniger wahrscheinlich die marktrelevante Unterstützung ist. Aus dieser Perspektive und auf dieser Ausgangsbasis liegt das 50 % - Retracement bei etwa 1.560 Dollar.
Fazit
Gold bewegt sich aktuell auf einem strukturell sensiblen Niveau. Ein Unterschreiten des Punktes, auf dem die dynamische Unterstützung mit einem Fibonacci-Retracement zusammenfällt, würde auf ein Korrekturtief hinweisen, welches mit rund 1.560 Dollar rund 120 Dollar unter dem aktuellen Kurs liegt.
Allerdings besteht eben auch die dargestellte Möglichkeit, dass die Korrektur auf aktuellem Niveau seinen Tiefpunkt gefunden hat – auf der Basis des erwähnten Ausgangspunktes vom April 2020 und der Annahme eines 50 % - Retracements.
10.03.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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Arndt Kümpel
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10.03.2021 21:35:28 Uhr
Sehr geehrter Herr Weiss, vielen Dank für das positve Feedback und Ihre Frage. Wenn Sie den Platin-Chart einmal auf Stundenbasis betrachten, fällt Ihnen vielleicht auch auf, dass Platin eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation gebildet hat. Die rechte Schulter wurde heute ab 14 Uhr abgeschlossen. Nun ist die Symmetrie relativ hoch. Was dies aber für die Korrektur auf Wochenbasis bedeutet, ist noch nicht ganz klar, da die Woche noch nicht vorbei ist. Die Chance, dass es das bei Platin mit der Korrektur war, sind aber deutlich gestiegen. Mehr kann man im Moment nicht gut begründen. Aber das ist ja das Spannende und Grund, Platin genau zu beobachten. Viele Grüße. Arndt Kümpel
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Kristian Weiss
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10.03.2021 17:04:43 Uhr
Vielen Dank für die wie immer hervorragende Analyse. Gilt Ähnliches auch für Platin ? Hat Platin sein Korrekturtief ebenfalls schon erreicht und schwingt sich auf zu neunen Höhen oder ist die Wahrscheinlichkeit doch höher, dass wir den Boden bei ca. 1.050 USD testen ? Danke.
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