Edelmetalle: US-November-Inflationsrate im Fokus
Für Edelmetalle relevante Konjunkturdaten
Am heutigen Dienstag, dem 13.12.2022, werden zwar auch um 11.00 Uhr MEZ die Ergebnisse der üblicherweise durchaus relevanten monatlichen ZEW-Studie zur Wirtschaftslage und -stimmung in Deutschland wie auch der Eurozone publiziert. Allerdings dürften diese Daten in der Preisbildung aller Edelmetalle gegenüber der ab 14.30 Uhr MEZ anstehenden Veröffentlichung der November-Inflationsrate in den USA – gerade unter dem Aspekt der morgen am 14.12. zu fällenden Leitzinsentscheidung der FED – diesmal völlig in den Hintergrund treten.
Im Rahmen der heute neu publizierten monatlichen Daten des deutschen Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zur Entwicklung und Stimmungslage in der Wirtschaft Deutschlands und der Eurozone gehen die Ökonomen im Konsens zwar von einer klaren Verbesserung aller entsprechenden Indizes gegenüber ihren bedenklich schwachen Vormonatswerten von Mitte November aus. Die näheren Angaben hierzu können Sie der untenstehenden Tabelle entnehmen.
Allerdings wird selbst ein noch positiverer Ausgang dieser Zahlen als erwartet heute an den gesamten Kapital- und auch Edelmetallmärkten sicher nahezu völlig bedeutungslos sein, steht ab 14.30 Uhr MEZ doch die hoch brisante Publikation der November-Inflationszahlen in den USA an, die alle Finanzanlagen-Kurse vor dem Hintergrund der anschließend morgen ab 20.00 MEZ erfolgenden weiteren FED-Leitzins(anhebungs)-Entscheidung fraglos hochgradig beeinflussen wird.
Zwar betonen die Gouverneure der FED schon seit Monaten gebetsmühlenartig immer wieder, dass allein eine monatliche Inflationszahl (wie z.B. zuletzt auch die geringer als allgemein befürchtete US-Inflationsrate im Oktober / Jahres-Gesamtrate 7,7 % vs. Konsensprognose von 8,0 %) ihre weiteren zinspolitischen Entscheidungen nur bedingt beeinflussen wird, und diese auch künftig weiterhin maßgeblich a) von einem ganzen Datenkranz aktueller Preisbildungsfaktoren, b) einer Fülle weiterer künftiger Preisbildungsindikatoren und c) aber auch der Einbeziehung eines stets nur verzögert wirkenden Preisbildungseffekts durch ihre zurückliegenden zinspolitischen Maßnahmen bestimmt werden.
Selbst eine heute fallweise etwas ungünstiger als erwartet ausfallende US-Gesamt- wie auch Kern-Inflationsrate (excl. der besonders volatilen Komponenten Nahrungsmittel und Öl/Gas) im November dürfte die FED daher sicher kaum davon abhalten, wie zuletzt durch ihren Vorsitzenden Jerome Powell auch bereits sehr prononciert als „hoch wahrscheinlich“ in Aussicht gestellt, die weitere Leitzinsanhebung morgen nach 4 vorangegangenen Leitzinserhöhungen um jeweils 0,75 % nun erstmals auf 0,5 % zu drosseln, wovon gemäß dem regelmäßigen sog. „CME FED Watch Tool“ derzeit auch eine starke fast 75 %ige Mehrheit aller befragten Marktexperten ausgeht.
Dennoch dürfte sich eine fallweise klare Verfehlung der heute publizierten, erneut sehr optimistischen US-Inflationsraten-Konsensschätzung für November (Gesamtrate erwartungsgemäß nur noch 7,3 % nach noch 7,7 % im Oktober / Kernrate voraussichtlich 6,1 % nach 6,3 % im Oktober) zumindest vorübergehend sicher auch auf alle Edelmetallpreise belastend auswirken.
Andererseits könnte eine heutige November-Inflationspublikation zumindest sehr nahe an den Konsensprognosen der Ökonomen oder erst recht in einem positiven Überraschungsfall im Vorfeld der am 14.12. zu treffenden FED-Zinsentscheidung für eine erhebliche Rallye der Edelmetallkurse sorgen, so dass dem heutigen Tag für deren künftige Preisperspektiven sicher eine bedeutsame Rolle zukommen wird.
Tabelle Konjunkturdaten
13.12.2022 - Matthias Reiner
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