WGC mit Zahlen zum Weltgoldmarkt in Q1 2020
Die Entwicklung des Goldmarktes im 1. Quartal 2020
Der World Gold Council veröffentlichte heute seine Zahlen zu den Goldtrends im turbulenten 1. Quartal 2020. Diese zeigen einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach ,,sicheren Häfen‘‘ wie Gold, aber auch einen Rückgang der Konsumentennachfrage. Ersteres überwog aber insgesamt.
Denn die Gesamtnachfrage betrug im ersten Quartal des Jahres 1.083,8 Tonnen Gold. Dies entspricht einen Anstieg gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum von 1 %.
Dabei stellte die Coronavirus-Pandemie den größten Einzelfaktor der Goldnachfrage dar. Im Zuge der steigenden Nachfrage nach wertstabilen Anlagen in Krisenzeiten (sicherer Hafen) und der explodierenden Volatilität an den Aktien- und Devisenmärkten legte insbesondere die Nachfrage von goldgedeckten ETF’s zu. Diese sahen Mittelzuflüsse im Goldgegenwert von 298 Tonnen, was die Gesamtbestände auf 3.185 Tonnen hievte.
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Die Nachfrage nach Goldmünzen und Goldbarren ging insgesamt um 6 % gegenüber dem Vorjahr auf 241,6 Tonnen zurück. Jedoch stand einem Rückgang der Nachfrage nach Goldbarren um 19 % auf 150,4 Tonnen ein Nachfrageanstieg nach Goldmünzen um 36 % auf 76,9 Tonnen gegenüber.
Nicht überraschend war aber der Rückgang der Schmucknachfrage bei Gold, die um 39 % auf 325,8 Tonnen sank. Hierbei dürfte auch die Schließung aller ,,nicht-essenziellen‘‘ Geschäfte im März rund um den Erdball beigetragen haben.
Die Goldnachfrage des Technologiesektors ging ebenfalls zurück, hier um 8 % auf 73,4 Tonnen.
Weiter robust war die weltweite Goldnachfrage der Zentralbanken, wenn auch nicht im selben Tempo wie ein Jahr zuvor. Die Nettokäufe sanken gegenüber dem 1. Quartal 2019 um 8 % auf 145 Tonnen.
Ein Blick auf die Angebotsseite des Goldmarktes zeigt zudem, dass die Unterbrechung der Minenförderung und des Goldrecyclings zu einem Rückgang des Goldangebots um 3 % auf 795,8 Tonnen führte.
Fazit
Der Bericht des World Gold Council zeigt eine uneinheitliche Entwicklung der einzelnen Komponenten der Goldnachfrage. Deutlich wird auch, dass die Schließung von einzelnen Vertriebs- und Logistikkanälen zu einer Störung des weltweiten Goldvertriebs geführt hat. Diese Unterbrechungen dürften auf mittelfristige Sicht behoben werden. Was aber vor allem einen Einfluss auf den mittelfristigen Goldpreis haben dürfte, ist der ,,Preis für (physisches) Gold‘‘. Denn das Signal der Wertstabilität in zunehmend fragilen Kapital- und Warenmärkten bringt die Eigenschaft von Gold ins Rampenlicht, welche wohl der Grund dafür ist, dass Gold seit Tausenden Jahren Geld ist: Man kann es, auch und vor allem in Krisenzeiten, nicht beliebig vermehren, und es wird weltweit akzeptiert.
30.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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