Wie sieht die kurzfristige Silberpreisprognose aus?
Wie entwickelt sich der Silberpreis?
Die kurzfristige Entwicklung des Silberpreises ist mit großen Fragezeichen versehen. Wie wir bereits mehrfach dargestellt haben, hat Silber in der vergangenen Woche seinen seit März 2020 bestehenden mittelfristigen Aufwärtstrend nach unten verlassen und nun Anfang dieser Woche auf intraday-Basis auch seinen flacheren Aufwärtstrend (rote Linie) getestet. Seither schrammt Silber oberhalb dieser flacheren und kürzeren und deshalb weniger starken Aufwärtstrend-Linie entlang, wobei die Umsätze gering sind.
Das gelbe Rechteck zeigt den sensiblen Bereich. Ein Unterschreiten auch dieser Trendlinie dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Test der beiden darunterliegenden statischen Unterstützungen bei 22,59 Dollar und 21,66 Dollar führen.
In diesem Szenario wäre dieses kommende Tief dann der rechte Teilboden eines gefurchten Doppelbodens, deren erster Teilboden am 21.09.2020 erreicht wurde.
Kurz darunter liegt die mustertechnisch zentrale Unterstützung von Silber bei 21,13 Dollar. Ein Test dieser Marke wird vor allem dann sehr wahrscheinlich, wenn man nicht nur die nächstliegenden statischen und dynamischen Unterstützungsniveaus für den Silberpreis betrachtet, sondern auch die Fibonacci-Retracements.
Diese liegen für die als Teil eines neuen Aufwärtstrends interpretierte Bewegung ab März 2020 nämlich nochmals tiefer, wie ein Blick auf Chart 2 verdeutlicht.
Danach liegt das 50 %-Retracement bei 20,69 Dollar und damit unter der zentralen Unterstützungslinie von 21,13 Dollar. Und das 61,8 %-Retracement liegt sogar bei 18,54 Dollar.
Dies bedeutet, dass eine fraktale Korrektur in einem angenommenen neuen, langfristigen Aufwärtstrend auf aktueller Basis ein weiteres Korrekturpotenzial von mehr als 20 % signalisiert.
Für die Edelmetall-Minenaktien bedeutet dies potenzielle Rückgänge zwischen 30 % und 50 %, weshalb der Frage des aktiven Risikomanagements sowohl bei Silber als auch den Silberminenaktien eine potenziell hohe Bedeutung zukommen dürfte.
Es ist allerdings auch darauf hinzuweisen, dass der Anlagehorizont und die individuelle ,,Risikotragfähigkeit‘‘ eine entscheidende Rolle für die konkreten Konsequenzen auf der Management-Ebene spielen.
Denn wie bereits erwähnt, wird in diesem Szenario der Beginn eines neuen langfristigen Aufwärtstrends für Silber angenommen. Ein signifikantes Unterschreiten der Marke von 21,13 Dollar auf Monats-Schlusskursbasis würde allerdings diese Annahme zur Disposition stellen.
Fazit
Silber bastelt weiter an seinem Boden. Ob die Vermutung eines zweiten ,,Slingshot-Moves‘‘ bestätigt wird, bleibt abzuwarten. Die aktuelle Chartentwicklung deutet aber an, dass der Silberchart noch nicht ,,sauber‘‘ ist. Es mangelt an Symmetrie und an einem ,,Shake off‘‘ von Momentum-Investoren.
Insgesamt bleibt Silber ein spannendes Investment mit einem massiven langfristigen Kaufsignal und einer Menge Potenzial. Man darf deshalb auf den nächsten Akt des Silber-Drehbuchs gespannt sein!
26.11.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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