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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 01.01.2022

Die Edelmetallwoche vom 27.12.2021 – 31.12.2021

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 01.01.2022

 

In der letzten Handelswoche des Jahres zogen die langen Renditen in den USA und Deutschland an, der US-Dollar tendierte zum Wochenausklang etwas leichter, und die Aktienmärkte konnten per saldo zulegen. Die unstete Entwicklung der Corona-Pandemie und weiter anziehende Inflationszahlen blieben zwar präsent, der Dow Jones Industrial und der S&P 500 markierten gleichwohl im Wochenverlauf ein neues Allzeithoch. Die Edelmetalle entwickelten sich dabei uneinheitlich. Während Gold und Silber zulegen konnten, schwächten sich Platin und Palladium ab.

 

Gold geht versöhnlich ins neue Handelsjahr

 

In der abgelaufenen Handelswoche blieb die Faktorlage an den Kapitalmärkten unstet. Die Aktienmärkte tendierten insgesamt per saldo freundlich und markierten in den USA neue Allzeithochs. Der US-Dollar gab trotz per saldo steigender Renditen 0,6 % auf 1,1376 Dollar je Euro nach. Gestärkte wurde der Euro dabei von deutlich anziehenden langen öffentlichen Renditen.

Der Goldpreis legte in der Berichtswoche 1,1 % auf 1.829 Dollar zu. Gegenüber dem Schlusskurs per 31.12.2020 von 1.898 Dollar gab Gold im Jahresverlauf 3,7 % nach.

Im Jahresverlauf setzte Gold seine seit August 2020 laufende Konsolidierung des vorangegangenen Anstieges weiter fort und zeigte dabei bei abnehmender Schwankungsintensität deutliche Anzeichen einer Bodenbildung. Die diesbezüglichen Muster bedürfen allerdings noch einer Bestätigung.

Die zwischenzeitlich nachgereichten CoT-Daten vom 21.12.2021 zeigen für Gold gegenüber dem 14.12.2021 eine leichte Zunahme der Short-Position der Commercials um 2 % auf 236.029 Kontrakte bei einem Rückgang des Open Interest um 1 % auf 500.846 Kontrakte.

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Werbebanner ClaudemusInsgesamt hat sich die charttechnische Lage für den Goldpreis wieder etwas verbessert. Die aktuelle Muster-Lage macht sowohl einen Ausbruch nach oben möglich, ist aber auch mit einem nochmaligen Rückgang bis in den Bereich von 1.677 Dollar kompatibel. Ein ,,Stresstest’‘ für den Goldpreis könnte insbesondere in einem Szenario deutlich steigender Zinsen anstehen. Bis auf Weiteres ist die Gesamtlage aber als neutral zu bezeichnen, was für das kommende Jahr aber gleichzeitig einige Spannung verspricht.

 

 

Silber mit positivem Jahresschluss

 

Der Silberpreis konnte in der letzten Handelswoche des Jahres 1,8 % auf 23,30 Dollar zulegen. Gegenüber dem Schlusskurs vom 31.12.2020 von 26,40 Dollar ergibt sich ein Jahresverlust von 11,7 %.

Gleichwohl weist der Silberpreis von den 4 Edelmetallen den interessantesten Chart auf. Silber könnte dabei seit Anfang August 2020 einen doppelten Doppelboden gebildet haben. Da dieser zwar sehr symmetrisch, jedoch nicht idealtypisch ist, bleibt die Bestätigung durch eine hinreichende Signifikanz weiterhin offen.

Hoffnung macht auch die historische Sensitivität des Silbers in Bezug auf die Inflationsrate. Sollte diese nicht bald spürbar sinken, dürfte die Attraktivität des Silbers fundamental zunehmen.

Die CoT-Daten vom 21.12.2021 weisen für Silber einen leichten Anstieg der Short-Position der Commercials um 2 % auf 36.399 Kontrakte aus, während das Open Interest um 1 % auf 141.119 Kontrakte sank.

Insgesamt bleibt die charttechnische Lage von Silber interessant und aussichtsreich. Dies geht allerdings mit einer bislang fehlenden Signifikanz der nicht lehrbuchhaften Bodenbildung einher. An Spannung dürfte es deshalb beim Silberpreis auch im kommenden Jahr nicht mangeln.

 

 

Platin etwas tiefer

 

Platin gab in dieser Woche 0,8 % auf 968,63 Dollar nach und verlor damit gegenüber seinem Schlusskurs vom 31.12.2020 von 1.072,85 Dollar 9,7 %.

Platin befindet sich damit auch weiterhin in einer ausgeprägten Konsolidierungsphase, die bislang keine signifikanten Bodenbildungs-Muster aufweist.

Allerdings hat Platin nun schon zum zweiten Mal seine zuvor überwundene langfristige Abwärtstrendlinie getestet (gelbe Rechtecke im Chart). Diese Bestätigung der wichtigsten dynamischen Unterstützung nähert nun die Hoffnung, dass der Platinpreis im kommenden Jahr wieder bessere Zeiten sieht. Passend dazu sind auch die Zahlen zur Positionierung der kommerziellen Händler an der COMEX.

Die CoT-Daten vom 21.12.2021 zeigen für Platin einen starken Rückgang der Short-Position der Commercials um 20 % auf 7.717 Kontrakte, während das Open Interest nur leicht um 2 % auf 64732 Kontrakte fiel.

Insgesamt hat sich die charttechnische Lage für Platin stabilisiert, die Risiken bleiben allerdings nach wie vor beachtlich. Der Mangel an signifikanten Bodenbildungs-Mustern könnte allerdings durch eine dynamische Aufwärtsbewegung kompensiert werden. Bis dahin bleibt Platin der ,,Underdog’‘ unter den Edelmetallen.

 

 

Palladium schließt das Handelsjahr schwächer

 

Palladium gab in dieser Woche 2,4 % auf 1.897,84 Dollar ab und verlor damit gegenüber dem Kurs vom 31.12.2020 bei 2.445,85 Dollar 22,4 %.

Palladium befindet sich damit nach dem Markieren des Allzeithochs im Mai 2021 in einer deutlichen Korrekturphase. Bislang hat das Korrekturtief vom 16.03.2020 bei 1.494,05 Dollar allerdings gehalten. Wie der Preischart allerdings andeutet, ist ein Ende der Konsolidierung damit aber alles andere als ausgemacht.

Die Positionierung der kommerziellen Händler an der COMEX bleibt allerdings weiterhin ermutigend. Denn die CoT-Daten vom 21.12.2021 zeigen für Palladium einen leichten Rückgang der Long-Position der Commercials um 3 % auf 3.985 Kontrakte. Das Open Interest ging um 6 % auf 9.518 Kontrakte zurück.

Insgesamt geht Palladium mit dem Ballast eines intakten mittelfristigen Abwärtstrends ins neue Jahr. Gleichwohl besteht die realistische Möglichkeit, dass das weiße Edelmetall 2022 auch für eine positive Überraschung gut ist.

 

 

01.01.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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