Edelmetalle - Wochenrückblick vom 02.01.2021
Die Edelmetallwoche vom 28.12.2020 – 01.01.2021
Gold
In der verkürzten Handelswoche nach den Weihnachtstagen hatten die Edelmetalle weiter Rückenwind. Vor allem Platin und Palladium konnten deutlich zulegen. Dies geschah zwar unter von uns bereits avisierten niedrigen Umsätzen. Gleichzeitig war von steuerinduzierten Verkäufen wenig zu spüren.
Die Aktienmärkte tendierten erneut weiter freundlich. Der DAX legte in der Berichtswoche 0,97 % zu, und der Dow Jones Industrial gewann parallel 1,3 %. Der US-Dollar gab gegen den Euro um 0,32 % auf 1,22157 Dollar je Euro nach, der Schweizer Franken legte gegen den Euro allerdings 0,31 % auf 1,08177 Franken je Euro zu.
Eine weitere Treibstufe zündete dagegen wieder Bitcoin. Der Bitcoin-Kurs explodierte ein weiteres Mal, gewann in der Handelswoche 23,6 % und notierte am Freitagabend bei 29.349 Dollar.
Die Edelmetalle entwickelten sich insgesamt weiter positiv. Gold gewann im Wochenvergleich 1 % auf 1.898,39 Dollar. Der Preischart für Gold zeigt, dass dieses sich bis in die Kreuzung seines mittelfristigen Abwärtstrends mit seinem kurzfristigen Aufwärtstrend hineinbewegt hat und in der kommenden Woche eine Entscheidung über die kurzfristige Impulsdynamik ansteht. Eine erste Widerstandszone wurde bereits auf Tagesschlusskurs-Basis überwunden (blaue Horizontale).
Die Veröffentlichung der CoT-Daten wurde durch die US-Börsenaufsicht für den letzten Meldetermin am 28.12.2020 erneut verschoben. Die Daten werden nun am 04.01.2021 veröffentlicht.
Insgesamt hat der Goldpreis eine gute charttechnische Startposition für das Jahr 2021. Die Konsolidierung ist zwar noch nicht beendet, erste Anzeichen vonseiten seiner Schwestermetalle deuten aber an, dass Gold bald deutlich mehr Rückenwind haben könnte als in den Wochen seit Anfang August 2020.
Silber
Silber konnte auch in der letzten Handelswoche des Jahres zulegen. Der Silberpreis gewann 2,2 % auf 26,40 Dollar.
Noch schöner ist allerdings ein Blick auf den langfristigen Preischart von Silber, der die ganze Dramatik des Ausbruchs aus seinem langfristigen Abwärtstrend verdeutlicht. Gegenüber dem Handelsschluss vom 31.12.2019, der bei 17,85 Dollar lag, gewann der Silberpreis im Jahr 2020 47,9 %. Und trotz dieses deutlichen Anstiegs liegt der Silberpreis erst bei rund 50 % seiner Höchstkurse vom April 2011!
Und weil die charttechnische Ausgangslage für Silber damit sogar noch interessanter als jene von Gold ist, dürfte dieser Schwung wohl noch für deutlich höhere Kurse reichen.
Es scheint derzeit, dass die seit Anfang August 2020 laufende Konsolidierung im Dezember 2020 zu Ende gegangen ist. Sollte dies zutreffen, steht mittelfristig ein neuer explosiver Anstieg mit einem Mindestkursziel von 35 Dollar bevor. Dies entspräche einem weiteren Anstieg von rund 40 %. Und auch dies könnte sich nur als ein Zwischenstopp auf dem Weg zu einem neuen Allzeithoch oberhalb der Marke von 50 Dollar erweisen.
Die Gesamtbewertung ergibt deshalb, dass Silber zu den besten Anlagen des kommenden Anlagejahres 2021 gehören könnte!
Platin
Die beste Entwicklung in der letzten Handelswoche des Jahres aber hatte Platin. Der Platinpreis gewann gegenüber der Vorwoche 6,2 % und schloss bei 1.072,85 Dollar.
Platin hat damit sein kleines Konsolidierungsdreieck auf Tagesbasis nach oben verlassen, nachdem es zuvor seinen langfristigen Abwärtstrend überwunden hatte.
Da Platin bis jetzt einen Ausbruch nach oben ähnlich wie Silber im Sommer 2020 vermissen ließ, könnte dieser nun aber im neuen Jahr anstehen.
Denn zwar ist der neue Aufwärtstrend mit vielen Widerständen gepflastert. Wie aber auch bei Silber handelt es sich bei dem Bruch des langfristigen Abwärtstrends um ein charttechnisches Signal, welches in seiner Relevanz jene mittelstarker Widerstände auf dem Weg nach oben deutlich überwiegt.
Wir gehen deshalb davon aus, dass sich bei Platin im Jahr 2021 eine merkliche Verbesserung seiner relativen Stärke vor allem gegenüber Gold zeigen könnte.
Palladium
Palladium hatte in der letzten Handelswoche des Jahres ebenfalls viel Rückenwind und gewann 4,3 % auf 2.445,85 Dollar.
Damit wurde unsere Mustervermutung trotz nach wie vor sehr niedriger Umsätze falsifiziert, denn mit dem starken Anstieg am 31.12.2020 wurde das Diamanten-Muster, welches wir in den Vorwochen beschrieben, obsolet.
Technisch steht nun der Angriff auf das bisherige Allzeithoch an. Denn erst ein Überwinden des früheren Allzeithochs würde die Vermutung, dass Palladium seit Februar 2020 ein ausgedehntes Doppeltop bastelt, widerlegen.
Für das neue Jahr dürfte die Entwicklung des Palladiumpreises deshalb auch weiterhin spannend bleiben. Nach dem starken Anstieg seit Sommer 2018 ist jedoch darauf hinzuweisen, dass aufgrund des Basiseffektes die prozentualen Gewinne bei Silber und Platin durchaus deutlich stärker ausfallen könnten.
02.01.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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