Edelmetalle - Wochenrückblick vom 02.10.2021
Die Edelmetallwoche vom 27.09.2021 – 01.10.2021
In der abgelaufenen Handelswoche hielten die Turbulenzen an den Kapitalmärkten weiter an. Nachdem eine Teilschließung des US-Regierungssystems zum Wochenausklang vermieden werden konnte, gaben die Zinsen und der US-Dollar wieder etwas nach, nachdem beide in den Tagen zuvor deutlich gestiegen waren. Die ökonomischen Turbulenzen in China dauerten parallel an, und auch die Rohstoffmärkte blieben volatil. Die Aktienmärkte gaben per saldo weiter nach, Bitcoin legte deutlich zu und die Edelmetalle entwickelten sich uneinheitlich.
Gold relativer Wochengewinner
Auch in der abgelaufenen Handelswoche blieben die meisten Märkte weiter volatil, wobei neben den anhaltenden ökonomischen Spannungen in China vor allem die Risiken eines möglichen ,,Government Shutdown‘‘ und das Nahen der Schuldengrenze in den USA im Zentrum der Aufmerksamkeit der Investoren standen. Mit der Vermeidung des Shutdowns gaben die Zinsen und der US-Dollar wieder etwas nach, was die Aktienmärkte stützte.
Der Goldpreis gewann in diesem Umfeld im Wochenvergleich dank eines schwungvollen Wochenausklangs per saldo 0,6 % auf 1.760,92 Dollar. Charttechnisch haben sich dadurch keine neuen dynamischen Signale ergeben, die vorangegangenen bleiben aber gleichwohl wirksam. Dazu gehört insbesondere das Unterschreiten der mittelfristigen Aufwärtstrend-Linie.
Die CoT-Daten vom 28.09.2021 zeigen für Gold einen erneuten deutlichen Rückgang der Short-Position der Commercials um 11 % auf 190.151 Kontrakte. Das Open Interest blieb mit 490.858 Kontrakte praktisch unverändert.
Mit dem positiven Wochenausklang hat sich der Goldpreis auf aktuellem Kursniveau weiter verfestigt, auch wenn ein Unterschreiten der kleinen Unterstützungszone um 1.720 Dollar weiter möglich ist. Solange der Goldpreis sein Tief vom 09.08.2021 bei 1.677,69 Dollar nicht mehr unterschreitet, ist ein schnelles Aufhellen der charttechnischen Musterbildung durch das bereits zuvor beschriebene doppelte Doppeltop ein realistisches Szenario. Solange dabei aber die mittelfristige Aufwärtstrend-Linie nicht zurückerobert wurde, bleibt die Chartsituation für den Goldpreis ambivalent.
Silber mit Wochenplus
Der Silberpreis legte in dieser Handelswoche ebenso wie Gold dank eines stärkeren Wochenausklangs wieder zu und gewann im Wochenvergleich 0,5 % auf 22,54 Dollar.
Gleichwohl unterschritt er in dieser Woche mit einem Wochentief von 21,42 Dollar die für die Musterinterpretation wichtige Marke von 21,66 Dollar, dem Tief vom 24.09.2020. Dies erinnert an die charttechnisch weiterhin nicht auskonsolidierte Konstellation, welche durch einen weiter steigenden US-Dollar bzw. steigende US-Zinsen nochmals akzentuiert werden könnte.
Die CoT-Daten vom 28.09.2021 zeigen für den Silberpreis eine leichte Zunahme der Short-Position der Commercials um 2 % auf 28.648 Kontrakte. Parallel gab das Open Interest um 2 % auf 142.163 Kontrakte nach.
Insgesamt hielt sich der Silberpreis im Berichtszeitraum wacker, verletzte aber eine wichtige Interpretationsbedingung für einen doppelten Doppelboden (s. gelbes Rechteck im Chart). Damit bleibt das Risiko eines nochmaligen deutlichen Rückgangs bis in den Bereich um 19 Dollar deutlich erhöht.
Platin gibt per saldo leicht nach
Der Platinpreis konnte sich in dieser Woche weiter stabilisieren, gab aber im Wochenvergleich noch 0,7 % auf 975,60 Dollar nach.
Im Berichtszeitraum drückten die Wachstumssorgen in Bezug auf China weiter auf das Katalysator-Edelmetall. Zum Wochenausklang konnte es sich gleichwohl wieder erholen, wodurch sich die Chancen erhöht haben, dass es zu einer Bodenbildung oberhalb seiner langfristigen Abwärtstrend-Linie kommt.
Die CoT-Daten vom 28.09.2021 weisen für Platin einen neuerlichen starken Anstieg der Short-Position der Commercials um 46 % auf 10.185 Kontrakte aus, während das Open Interest ebenfalls deutlich um 15 % auf 62.551 Kontrakte zurückging.
Insgesamt hielt sich Platin in dieser Woche wacker. Aus dem Chart-Schneider ist es gleichwohl noch nicht. Ein signifikantes Überwinden der seit dem 10.05.2021 laufenden mittelfristigen Abwärtstrend-Linie wäre allerdings ein erstes deutliches Anzeichen für eine Trendwende!
Palladium gibt weiter nach
Palladium bleib auch in der abgelaufenen Handelswoche volatil und verlor per saldo im Wochenvergleich 2,4 % auf 1.921,30 Dollar. Erneut drückte hier die Entwicklung in China auf das Sentiment.
Positiv zu vermerken ist jedoch, dass sich Palladium oberhalb der Unterstützungszone von 1.763,13 Dollar, dem Tief vom 05.05.2020, halten kann. Und auch wenn die Kursentwicklung auf Stundencandle-Basis bislang noch unstetig verläuft, ist ein qualitativer Doppelboden auf aktuellem Niveau möglich.
Hinzu kommt, dass die CoT-Daten vom 28.09.2021 für Palladium einen erneuten Anstieg der Long-Position der Commercials um 19 % auf 3.614 Kontrakte zeigen, der mit einer Ausweitung des Open Interest um 4 % auf 9.439 Kontrakte einherging.
Damit hat sich die charttechnische Situation bei Palladium in dieser Woche weiter stabilisiert, ergänzt um die interessante Konstellation einer weiter erhöhten Long-Position der kommerziellen Marktteilnehmer am Terminmarkt.
02.10.2021 - Arndt Kümpel
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