Edelmetalle - Wochenrückblick vom 04.09.2021
Die Edelmetallwoche vom 30.08.2021 – 03.09.2021
Die abgelaufene Handelswoche lief bis zu den enttäuschenden US-Arbeitsmarktzahlen am Freitag in ruhigen Bahnen. Dann aber sorgten diese für einige Erleichterung bei den Edelmetallen, da nun eine schnellere Beendigung des Taperings, also eine Abschwächung der expansiven Geldpolitik der US-Notenbank, unwahrscheinlicher wurde. Denn noch in der Vorwoche hatte Notenbank-Chef Powell auf die hohe Wertigkeit eines nachhaltig stabilen US-Arbeitsmarktes verwiesen. In Reaktion auf die Zahlen gab der US-Dollar nach und die Edelmetalle machten einen kleinen Sprung nach oben. Damit hat sich die charttechnische Gesamtlage weiter verbessert.
Gold mit versöhnlichem Wochenausklang
Die abgelaufene Handelswoche lebte wie die Vorwoche von einem spannenden Freitag. In dieser Woche waren es die deutlich schwächer als erwartet ausfallenden US-Arbeitsmarktzahlen. Im Anschluss gab der US-Dollar nach und im Wochenvergleich 0,7 % auf 1,18791 Dollar je Euro ab. Die Aktienmärkte tendierten parallel leicht schwächer, die US-Renditen bewegten sich dagegen kaum, und Bitcoin konnte die Marke von 50.000 Dollar per Schlusskurs wieder überwinden.
Der Goldpreis erhielt durch die US-Zahlen ebenfalls Rückenwind und schloss mit einem Wochengewinn von 0,6 % auf 1.827,80 Dollar.
Charttechnisch ist allerdings noch nicht zu viel passiert. Dabei ist es möglich, dass mit dem langen unteren Docht, dem ,,Luftloch’ vom 09.08.2021, qualitativ ein Doppelboden markiert wurde, der jedoch auf Wochencandle-Schlusskursbasis seinen mittelfristigen Aufwärtstrend nicht unterschritten hat. Diese Interpretation ließe erwarten, dass der Goldpreis sein Korrekturtief gesehen hat. Alternativ wäre jedoch auch möglich, dass Gold nochmals in Richtung 1.725 Dollar rutscht, dort einen zweiten kleineren Doppelboden bildet, der dann zusammen mit den beiden Zwischentiefs vom März 2021 einen doppelbödigen Doppelboden darstellt. Damit wäre eine deutlich stärkere Bodenformation gebildet, was auch die bislang geringe Symmetrie ,,charttechnisch heilen’‘ würde.
Die CoT-Daten vom 31.08.2021 zeigen für Gold eine Zunahme der Short-Position der Commercials um 2 % auf 240.512 Kontrakte. Das Open Interest blieb mit 507.113 Kontrakte praktisch unverändert..
Insgesamt hat sich die charttechnische Lage bei Gold weiter verbessert, auch wenn bislang keine signifikanten Signale zu erkennen sind. Allerdings fängt der turbulente Monat September erst an. Es könnte also noch einiges in beide Richtungen passieren!
Starker Freitag bringt Schwung für Silber
Der Silberpreis konnte in der abgelaufenen Woche am stärksten zulegen und gewann im Wochenvergleich 2,9 % auf 24,72 Dollar.
Mit dem starken Freitag hat Silber seine seit dem 06.08.2021 bestehende Widerstandszone bei 24,40 Dollar mit sehr guten Umsätzen auf Stundenbasis überwunden und steht nun direkt an der nächsten im Bereich von 24,70 Dollar. Damit hat sich das kleine Kaufsignal aus der Vorwoche bestätigt.
Die CoT-Daten vom 31.08.2021 zeigen für Silber einen Anstieg der Short-Position der Commercials um 5 % auf 37.967 Kontrakte, während das Open Interest um 6 % auf 140.937 Kontrakte kleiner wurde.
Insgesamt ist die charttechnische Lage bei Silber weiterhin positiv, ohne dass neue starke Signale vorliegen. Wie auch bei Gold ist jedoch ein nochmaliger Rückgang möglich, was ebefalls zu einem doppelten Doppelboden führen könnte.
Platin gewinnt an Musterstärke
Platin reagierte ähnlich wie Silber auf die US-Arbeitsmarktzahlen und gewann im Wochenvergleich 1,5 % auf 1.028,85 Dollar.
Allerdings hat die relative Schwäche der Vorwochen dazu geführt, dass weder bedeutende dynamische Kaufsignale noch symmetrische Bodenmuster zu erkennen sind. Sollte aber die seit Mai laufende (gestrichelte) Abwärtstrendlinie überwunden werden, wird eine bereits in der Vorwoche angedeutete umgekehrte S-K-S-Formation wahrscheinlicher.
Die CoT-Daten vom 31.08.2021 zeigen für Platin einen Rückgang der Short-Position der Commercials um 8 % auf 14.101 Kontrakte, während das Open Interest parallel um 5 % auf 67.072 Kontrakte zulegte.
Insgesamt hat sich die charttechnische Lage auch bei Platin weiter verbessert, ohne dass sich bereits bestimmte Interpretationen aufdrängen. Es dürfte wohl einfach noch etwas Geduld gefragt sein.
Palladium hängt in den Seilen
Palladium konnte anders als seine Schwestermetalle per saldo nicht von dem Rückenwind am Freitag profitieren und gab per saldo im Wochenvergleich 0,2 % auf 2.421 Dollar ab.
Der Schwung der Gegenbewegung nach dem Bruch der mittelfristigen Aufwärtstrend-Linie am 17.08.2021 scheint damit erst einmal aufgebraucht zu sein.
Die CoT-Daten vom 31.08.2021 zeigen für Palladium einen Rückgang der Long-Position der Commercials um 54 % von 194 auf 89 Kontrakte. Das Open Interest sank parallel um 6 % auf 8.595 Kontrakte.
Insgesamt überrascht die relative Schwäche von Palladium etwas, könnte aber damit erklärt werden, dass die Automobilkonjunktur in China Anzeichen einer deutlichen Verlangsamung zeigt. Zudem war nach dem schnellen und starken Kursrückgang ab Mitte August eine schnelle Erholung eher unwahrscheinlich. Damit bleibt auch bei Palladium die charttechnische Spannung im Spetember hoch!
04.09.2021 - Arndt Kümpel
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