Edelmetalle - Wochenrückblick vom 08.02.2020
Die Edelmetallwoche vom 03.02.2020 - 07.02.2020
Gold
Gold hatte in der abgelaufenen Handelswoche ein Wechselbad an Impulsen zu verarbeiten. Die positiven Aktienmärkte zu Wochenbeginn ließen die Nachfrage nach ,,Risk-off Assets‘‘ wie Gold sinken, was dann auch der Goldpreis tat. Umso bemerkenswerter war dann allerdings, dass der Goldpreis in er zweiten Wochenhälfte dem deutlich erstarkenden US-Dollar widerstehen konnte und einen Teil der Verluste vom Wochenbeginn wieder aufholte. Im Wochenvergleich ergibt sich ein Verlust von 19,6 Dollar bzw. 1,2 %, der Dollar legte gleichzeitig um 1,36 % zu. Charttechnisch ist beim Goldpreis allerdings nicht viel passiert, denn dieser bewegte sich oberhalb seiner ansteigenden 50-Tage-Linie seitwärts. Letztere wiederum steht über der 200-Tage-Linie, die ebenfalls in einem etwas flacheren Winkel ansteigt. Die CoT-Daten vom 04.02.2020 zeigen aber diesmal eine deutliche Abnahme der Short-Position der Commercials, die um 8 % auf 331.678 Kontrakte fiel. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der weltweiten Pandemie aufgrund des Corona-Virus dürfte auch in der nächsten Woche unvermindert anhalten. Per saldo sollte Gold davon profitieren, zumal ihn auch ein steigender Dollar bislang nicht davon abhalten konnte.
Silber
Auch der Silberpreis bewegte sich im Wochenvergleich leicht abwärts, da Silber die Abgaben zu Wochenbeginn in der zweiten Hälfte nicht mehr kompensieren konnte. Per saldo blieb noch ein Wochenverlust von 1,7 % bei einem Schlusskurs von 17,69 Dollar. Unterstützung bot erneut die 50-Tage-Linie (orange). Die Unsicherheit über die Bremseffekte der Pandemie auf das Wachstum Chinas dürfte auch in der kommenden Woche ein spürbarer Einflussfaktor auf den Silberpreis bleiben. Gestützt werden könnte der Silberpreis allerdings von einem anhaltenden ,,Risk-off-Sentiment‘‘, das sich aus der anhaltenden Unsicherheit über die Dynamik des globalen Wachstums ergibt. Der CoT-Report der Commercials per 04.02.2020 zeigt eine Zunahme der Short-Position der Commercials um 2 % auf aber anhaltend hohe 91.356 Kontrakte. Insgesamt steht eine kurzfristige Richtungsentscheidung bei Silber noch aus, weshalb sich die aktuelle Seitwärtsbewegung noch einige Zeit fortsetzen könnte.
Platin
Platin wogte in dieser Woche wie auch Gold hin und her zwischen positiven und negativen Einflüssen. Im Wochenvergleich gewann Platin schließlich 0,92 % und konnte sich auch weiter über seiner 50-Tage-Linie halten. Wie auch bei Silber dürfte eine kurzfristige potenziell geringere Nachfrage Platin belasten. Viel wird allerdings von der weiteren Reaktion Chinas auf die weiter deutlich wachsenden Infizierten-Zahlen der Coronavirus-Pandemie abhängen. Die CoT-Daten vom 04.02.2020 zeigen für die die Short-Position der Commercials einen Rückgang um 6 % auf nunmehr 70.896 Kontrakte an, wodurch sich das extreme Niveau der Vorwochen etwas abgeschwächt hat. In der kommenden Woche könnte es auf dem aktuellen Niveau durchaus zu einer kurzfristigen Bodenbildung kommen.
Palladium
Palladium konnte sich zu Beginn der Handelswoche deutlich nach oben bewegen, gab die Gewinne aber danach überwiegend wieder ab. Auch hier war der China-Faktor zu spüren. Per saldo ergab sich für Palladium im Wochenvergleich mit dem Wochenschlusskurs von 2316,50 Dollar aber noch ein Gewinn von 1,5 %. Von Interesse ist allerdings eher die in beiden lila Rechtecken dargestellte Gleichgerichtetheit von hohen Umsätzen sowohl bei steigenden als auch fallenden Kursen. Ob darin ein Anzeichen liegt, dass sich möglicherweise ein Doppeltop beim Palladiumpreis bilden, muss sich zwar erst weisen. Gleichwohl sollte man zur Kenntnis nehmen, dass die Musterstruktur sowohl eine Konsolidierung in Form eines Doppelbodens ermöglicht als auch ein Doppeltop anzeigen kann, welches mit Unterschreiten der Nackenlinie von 2.254 Dollar bestätigt würde. Die Short-Position der Commercials ging allerdings per 04.02.2020 um 10 % auf nur noch 6.523 Kontrakte zurück. Diese deutlich andere Positionierung als bei den drei anderen Edelmetallen dürfte wohl der anhaltenden physischen Knappheit zuzuschreiben sein. In der kommenden Woche sollte jedoch verstärkte Aufmerksamkeit auf die Bestätigung der oben skizzierten Muster gelegt werden, da diese deutlichere Kursbewegungen auslösen können.
08.02.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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