Edelmetalle - Wochenrückblick vom 09.10.2021
Die Edelmetallwoche vom 04.10.2021 – 08.10.2021
In der abgelaufenen Handelswoche konnten sich die Aktienmärkte per saldo wieder stabilisieren. Der US-Dollar tendierte weiter freundlich, zumal auch die langfristigen Renditen ihren Aufwärtstrend fortsetzten. Und auch Bitcoin legte weiter zu. Im Berichtszeitraum konnten bei den Edelmetallen vor allem Platin und Palladium deutlich zulegen, während Gold und Silber kaum von den schwächeren US-Arbeitsmarktzahlen am Freitag profitieren konnten.
Gold relativer Wochenverlierer
Auch in der abgelaufenen Handelswoche konnten sich die Märkte weiter stabilisieren, nachdem in den USA ein kurzfristiger ,,Government Shutdown‘‘ vermieden wurde. Die langfristigen öffentlichen Renditen legten gleichwohl in dieser Woche sowohl in Deutschland als auch in den USA weiter zu, und der US-Dollar wertete gegen den Euro weiter leicht auf.
Der Goldpreis gab jedoch im Wochenvergleich leicht nach und verlor 0,2 % auf 1.757,17 Dollar. Auffällig ist insbesondere, dass der Goldpreis am gestrigen Freitag nicht von den schwächer als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktzahlen profitieren konnte.
Charttechnisch bleibt Gold damit unterhalb seiner gebrochenen mittelfristigen Trendlinie hängen, wobei sich nun aber die Anzeichen einer Bodenbildung verdichten.
Die CoT-Daten vom 05.10.2021 zeigen für Gold eine Zunahme der Short-Position der Commercials um 7 % auf 203.702 Kontrakte, während das Open Interest um 1 % auf 483.789 Kontrakte zurückging.
Insgesamt erscheint der Goldpreis aus Mustersicht noch nicht ,,sauber‘‘. Sollte sich seit Mitte September 2021 eine kleine umgekehrte S-K-S-Formation gebildet haben, ist in den kommenden Tagen mit einem neuen Aufwärtsimpuls zu rechnen, bei dem auch die mittelfristige Aufwärtstrend-Linie zurückerobert werden sollte. Bis dahin ist weiterhin ein nochmaliger Rückgang bis auf die Unterstützungszone um 1.680 Dollar möglich.
Silber mit leichtem Wochenplus
Silber konnte sich, anders als Gold, in dieser Handelswoche mit einem kleinen Wochengewinn ins Wochenende verabschieden und legte per saldo 0,6 % auf 22,67 Dollar zu.
Wie auch Gold konnte Silber aber ebenfalls am gestrigen Freitag nicht von den schwächeren US-Arbeitsmarktzahlen profitieren. Dabei erhielten beide monetären Edelmetalle direkt nach den Zahlen einen starken Aufwärtsimpuls, wurden danach aber, anders als Platin und Palladium, durch massive Verkäufe wieder nach unten gedrückt. Diese Divergenz wirft Fragen Intervention auf!
Die CoT-Daten vom 05.10.2021 zeigen für den Silberpreis einen Rückgang der Short-Position der Commercials um 3 % auf 27.778 Kontrakte bei einem gleichzeitigen Rückgang des Open Interest um 2 % auf 139.763 Kontrakte.
Insgesamt zeichnet sich der Silberpreis durch eine gegenüber Gold höhere Symmetrie bei seiner Bodenbildung aus, auch wenn der charttechnische ,,Unfall‘‘ der letzten Woche, als das bisherige Korrekturtief vom 24.09.2020 bei 21,66 Dollar intraday unterschritten wurde, nicht einfach ignoriert werden sollte.
Das Risiko eines nochmaligen deutlichen Rückgangs bis in den Bereich um 19 Dollar bleibt deshalb erhöht, solange der Silberpreis nicht die Nackenlinie einer möglichen, seit dem 06.08.2021 gebildeten, umgekehrten S-K-S-Bodenformation bei 24,87 Dollar mit signifikant höheren Umsätzen überwinden kann.
Platin mit solidem Wochengewinn
Der Platinpreis konnte in dieser Woche deutlich zulegen und gewann per saldo 5,5 % auf 1.029, 25 Dollar.
Die Wachstumssorgen in Bezug auf China traten im Berichtszeitraum zunächst in den Hintergrund. Am gestrigen Freitag konnte Platin dann überproportional von den schwächeren US-Arbeitsmarktzahlen profitieren. In dieser Woche ist Platin zudem aus seinem seit dem 10.05.2021 laufenden mittelfristigen Abwärtstrend nach oben ausgebrochen. Damit könnte es sich wie bereits zuvor vermutet mit dem Korrekturtief vom 20.09.2021 bei 904,45 Dollar um einen Test der gebrochenen langfristigen Abwärtstrend-Linie gehandelt haben, was insgesamt eine starke Trendbestätigung für einen neuen langfristigen Aufwärtstrend darstellen würde.
Die CoT-Daten vom 05.10.2021 weisen für Platin einen leichten Anstieg der Short-Position der Commercials um 2 % auf 10.403 Kontrakte auf, während das Open Interest leicht um 1 % auf 62.109 Kontrakte sank.
Insgesamt hat sich die charttechnische Situation für Platin in dieser Woche weiter verbessert, was sich zumindest zum Teil auch aus der relativen Stärke gegenüber Gold und Silber ableitet. Das nun der mittelfristige Abwärtstrend nach einem Test der langfristigen Abwärtstrend-Linie gebrochen wurde, deutet darauf hin, dass das weiße Metall vor einer neuen mittelfristigen Aufwärtsbewegung stehen könnte. Sollte es sich jedoch um eine breitere Bodenbildung, etwa in Form eines Doppelbodens handeln, ist auch ein erneuter Rückgang in Richtung des Bereichs um 915 Dollar möglich, wobei dann aber auf Symmetrie-Signale geachtet werden sollte.
Palladium Wochengewinner
Palladium konnte in der abgelaufenen Handelswoche am deutlichsten zulegen und gewann im Wochenvergleich 8,3 % auf 2.080,80 Dollar.
Besonders positiv ist, dass Palladium nun fast wieder an seiner mittelfristigen Aufwärtstrend-Linie steht und die Unterstützung vom Mai 2021 bei 1.763 Dollar nicht unterschritten wurde. Ein Überwinden der relativ starken Widerstandszone bei 2.200 Dollar wäre zudem ein starkes Anzeichen dafür, dass die Abwärtsbewegung seit Anfang September 2021 nur eine Korrektur im Aufwärtstrend war.
Die CoT-Daten vom 05.10.2021 zeigen für Palladium einen leichten Rückgang der Long-Position der Commercials um 3 % auf 3.510 Kontrakte, während das Open Interest um 3 % auf 9.705 Kontrakte zulegte. Es bleibt damit dabei, dass die Commercials so ,,Long‘‘ in Palladium sind wie seit 1986 nicht mehr!
Die charttechnische Situation bei Palladium hat sich insgesamt in dieser Woche weiter verbessert, wobei wie auch bei Platin auffällig ist, dass beide ,,Katalysator-Edelmetalle‘‘ am Freitag eine außergewöhnliche relative Stärke gegenüber Gold und Silber zeigten. Und je länger die Long-Position der Commercials in Palladium anhält, umso eher ist damit zu rechnen, dass dies nicht kurzfristiges Zufallsergebnis, sondern Teil einer Handelsstrategie ist.
09.10.2021 - Arndt Kümpel
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