Edelmetalle – Gold ist unter die Räder gekommen
Die Edelmetallwoche vom 03.10.-7.10.2022
Die vergangene Handelswoche war von den US-Arbeitsmarktdaten geprägt. Kurzfristig kam der Goldpreis unter die Räder. Die Zinssorgen bestehen weiter.
In der vergangenen Handelswoche litten die Börsen unter den am Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten. Die Anleger hofften auf schlechtere Zahlen, damit die Fed ihren harten Kurs der Zinssteigerung mildern. Das hätte auch für einen Aufschwung unter den Edelmetallen gesorgt. So allerdings musste Frankfurt herbe Verluste hinnehmen, wobei der TecDAX die Liste der Verlierer mit einem Tagesverlust von -2,60 Prozent auf 2.730,39 Punkte anführte und der SDAX folgte mit -2,08 Prozent. Die Wall Street hat die in der Woche angehäuften Gewinne fast vollständig am Ende der Woche wieder abgeben müssen, wobei der Nasdaq Composite Index mit -3,80 Prozent am stärksten abrutschte.
Gold
Auf Wochenbasis hat der Goldpreis gerade einmal um +1 Prozent zugelegt. Am vergangenen Montag lag der Goldpreis bei 1666.04 US-Dollar, heute Morgen bei 1.684,43 US-Dollar. Aufgrund der starken amerikanischen Arbeitsmarktdaten sackte der Goldpreis ein, weil die Sorgen um steigende Zinsen erneut angefacht wurden, sodass Anleger ihr Gold verkauften. Der US-Dollar und die Rendite der US-Staatsanleihen sind im Zuge starker US-Arbeitsmarktdaten gestiegen. Am Freitag verlor Gold 20 US-Dollar seines Wertes und seitdem sinkt der Preis stetig. Die Netto-Short-Positionen der „Commercials“ haben um 55 Prozent auf 96.548 Kontrakte zugelegt. Zeitgleich stiegen die Netto-Long-Positionen der „Non-Commercials“ auf 88.385 Kontrakte. Nach den aktuellen CoT-Daten liegt das Open Interest bei 437.065 Kontrakten, das sind 20.000 weniger als zuvor.
Man kann es nicht anders sagen: der Westen stößt das Gold ab. Allerdings freut sich Asien über den geringen Goldpreis. „Der Anreiz, Gold zu halten, ist in westlichen Ländern viel geringer. Daher wandert es jetzt von West nach Ost“, sagte Joseph Stefans, Leiter des Handels bei MKS PAMP, einem Goldraffinerie- und Handelsunternehmen. „Wir versuchen, die starke Nachfrage so gut wie möglich zu befriedigen“. Darüber berichtete auch „finanzmarktwelt“.
Gold auf TradingView
Silber
Auch bei Silber haben die Netto-Short-Positionen unter den „Commercials“ weiter zugenommen. Aus den veröffentlichten CoT-Daten kann man entnehmen, dass die Netto-Short-Positionen weiter auf 17.617 Kontrakte ausgebaut worden sind, währenddessen die Netto-Long-Positionen der „Non-Commercials“ auf 8.708 Kontrakte zugenommen haben. Die gestiegene Zuversicht an den Terminmärkten dürfte für die jüngste Outperformance des Silberpreises gegenüber Gold in Höhe von elf Prozentpunkten maßgeblich verantwortlich gewesen sein. Derzeit notiert der Silberpreis bei 19,79 US-Dollar je Feinunze.
Silber auf TradingView
Platin
In der Woche vom 03.10.-07.10.2022 konnte Platin seinen Börsenwert von 860 US-Dollar auf 915 US-Dollar (+6 %) verbessern, wobei der Preis vor den US-Arbeitsmarktdaten noch bei 939 US-Dollar notierte. Laut aktueller Prognose des World Platinum Investment Council in diesem Jahr soll der Platinmarkt einen deutlich höheren Angebotsüberschuss aufweisen als zuvor erwartet. Allerdings gehen wir davon aus, dass der Platinpreis sich stabilisieren wird, weil das Edelmetall weiterhin in der Automobilbranche zum Einsatz kommt. Irgendwann wird sich bedingt durch die Corona-Pandemie und durch den Ukraine-Krieg die Störung in den Lieferketten legen und das Edelmetall die Gelegenheit zum Aufschwung ergreifen. Das Open Interest hat um -3.312 Kontrakte auf 55.682 Kontrakte korrigiert. Weiterhin sind die Netto-Long-Positionen der „Non-Commercials“ mit 3.281 Kontrakten stark. Derzeit liegt der Platinpreis bei 905 US-Dollar.
Platin auf TradingView
Palladium
Zum Wochenanfang der vergangenen Woche startete Palladium bei 2.164 US-Dollar und beendete die Woche bei 2.180 US-Dollar. Kurz vorher lag der Preis bei 2.280 US-Dollar. Palladium kam dann ebenfalls am Freitag unter die Räder. Das Open Interest ist um 1.000 auf 7.080 Kontrakte gestiegen. Nach Angaben des Terminmarkts haben die Non-Commercials ihre Netto-Short-Positionen auf 596 Kontrakte erweitert, unterdessen haben die Commercials die Netto-Long-Positionen ausgebaut. Das Edelmetall notiert zum Zeitpunkt des Berichts bei 2.215 US-Dollar.
Palladium auf TradingView
10.10.2022 - Christina Daron
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