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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 12.02.2022

Die Edelmetallwoche vom 07.02.2022 – 11.02.2022

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 12.02.2022

 

Die abgelaufene Handelswoche war von einer zunehmenden Nervosität der Investoren geprägt. Zum einen setzte sich der Zinsanstieg am Anleihemarkt fort, während die Diskussion über größere und schnellere Zinserhöhungen seitens der Notenbanken an Schärfe gewann. Zum anderen eskalierte die Kommunikation über und mit Russland im Ukraine-Konflikt. Im Ergebnis gewann der US-Dollar wieder gegen den Euro. Die Edelmetalle schlossen die Handelswoche freundlich, wobei die Gewinne von Silber und Gold überproportional zulegten.

 

Gold überwindet mittelfristigen Abwärtstrend

 

Die Gemengelage der Einflussfaktoren blieb auch in dieser Woche unübersichtlich. Es zeigte sich aber erneut, dass steigende Zinsen selbst in Kombination mit einem stärkeren US-Dollar kein hinreichender Grund sind, dass der Goldpreis nicht steigt.

Im Lichte der eskalierenden geopolitischen Spannungen mit Russland überrascht ein gleichzeitiger Anstieg des US-Dollars und der Krisenwährung Gold nicht. Der US-Dollar legte im Wochenverlauf 0,9 % auf 1,13472 Dollar zu. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe sprang von 0,206 % auf 0,291 %, und jene der 10-jährigen US-Treasury von 1,931 % auf 1,956 %. Die Aktienmärkte tendierten insgesamt schwächer.

Der Goldpreis konnte in der abgelaufenen Handelswoche um 2,8 % auf 1.858,98 Dollar zulegen. Dabei überwand er nun auch auf Wochencandle-Schlusskursbasis seinen seit dem Zyklushoch im August 2020 laufenden mittelfristigen Abwärtstrend. Zudem steht er nun kurz vor Vollendung seiner fraktalen Konsolidierung innerhalb seines skalenverkleinernden Konsolidierungskeils.

Gold steht damit kurz vor einem strukturellen Kaufsignal, dessen Signifikanz-Schwelle bei 1.877,14 Dollar liegt.

Die CoT-Daten vom 08.02.2022 zeigen für Gold eine Zunahme der Short-Position der Commercials um 5 % auf 211.434 Kontrakte, während das Open Interest mit 512.842 Kontrakten praktisch konstant blieb.

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Werbebanner ClaudemusInsgesamt hat sich die charttechnische Lage für den Goldpreis stark verbessert. Das neue Kaufsignal ist umso bedeutender, da es in einem Umfeld steigender Zinsen und eines erstarkenden US-Dollar und damit in einem Umfeld generiert wurde, was dieses nach herrschender Meinung unwahrscheinlich macht. Die Signifikanz des Signals steht allerdings noch aus. Man darf also in der kommenden Woche auf das Momentum des Goldpreises gespannt sein, denn oberhalb von 1.877,14 Dollar könnten sich Struktur und Dynamik einer neuen Aufwärtsbewegung gegenseitig verstärken.

 

Gold auf TradingView

 

Silber ist Wochengewinner

 

Der Silberpreis konnte in dieser ereignisreichen Handelswoche 4,8 % auf 23,60 Dollar zulegen.

Damit bestätigte sich vorerst die mustertechnisch abgeleitete Hypothese, dass Silber auf dem Niveau um 22,50 Dollar nicht lange verharren wird. Stattdessen sprang es nach oben und bewegt sich nun wieder innerhalb seines Bodenmusterszenarios, welches auch mit dem Anstieg von Gold kompatibel ist.

Bis auf Weiteres bleibt es also bei Silber bei der Mustervermutung eines doppelten Doppelbodens. Ein neues Signal für einen bevorstehenden Abschluss dieser Bodenbildung wäre das Überwinden des mittelfristigen Abwärtstrends (gestrichtelte blaue Linie im Chart).

Bis dahin bleibt es dabei, dass das aktuelle hoher Inflationsraten und angespannter geopolitischer Lage einen Anstieg des Silberpreises befördern.

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Die CoT-Daten vom 08.02.2022 weisen für Silber einen Rückgang der Short-Position der Commercials um 8 % auf 32.571 Kontrakte aus, während das Open Interest um 1 % auf 147.379 Kontrakte zurückging.

Insgesamt hat sich auch bei Silber die charttechnische Lage von Silber deutlich verbessert. Dabei ist das Risiko eines chartmuster-inkompatiblen Signals nach unten deutlich kleiner geworden. Allerdings ist im Gegensatz zu Gold auch ein größerer Anstieg nötig, um ein dynamisches Kaufsignal zu generieren. Die historisch höhere Dynamik von Silber relativiert diese Aufgabe jedoch deutlich.

 

Silver auf TradingView

 

Platin gut behauptet

 

Platin schaffte in dieser Handelswoche einen Anstieg von 0,2 % auf 1.030,20 Dollar.

Damit setzte sich die Konsoldierung des Anstieges vom 18.01.2022 bis 20.01.2022 fort, was vor dem Hintergrund der relativ starken statischen Widerstandszone, in der sich Platin aktuell bewegt, aus charttechnischer Perspektive keine große Überraschung ist. Auch ein nochmaliger Rückgang bis in den Bereich oberhalb von rund 980 Dollar würde die mustergestützte Hypothese, dass der Doppelboden, mit dem der Ausbruch über seine langfristige Abwärtstrend-Linie konsolidiert wurde, aufrecht halten.

Die CoT-Daten vom 12.02.2022 zeigen für Platin einen deutlichen Rückgang der Short-Position der Commercials um 16 % auf 16.638 Kontrakte. Das Open Interest stieg parallel um 9 % auf 58.766 Kontrakte.

Insgesamt setzt sich bei Platin die Konsolidierungsbewegung fort. Hier scheint Musterqualität vor Dynamik zu gehen. Vor dem Hintergrund der positiven Indikatorenlage sollte es jedoch nur eine Frage der Zeit sein, wann auch Platin an jener Dynamik partizipiert, die in dieser Woche bei Gold und Silber sichtbar wurde.

 

Platin auf TradingView

 

Palladium schließt freundlich

 

Palladium legte in der abgelaufenen Handelswoche 0,9 % auf 2.305,68 Dollar zu und könnte damit seine Korrektur, welche sich an den starken Anstieg bis Ende Januar anschloss, beendet haben.

Wie ein Blick auf den Wochencandle-Chart von Palladium zeigt, hat das weiße Edelmetall gestern Abend seinen mittelfristigen Aufwärtstrend zurückerobert. Allerdings hängt Palladium ähnlich wie auch Platin aktuell in einem charttechnischen Gestrüpp von Widerständen, das sich zwischen Mitte September 2020 und Mitte März 2021 gebildet hat.

An den guten Chancen, dass sich die aktuelle Entwicklung als Abschluss eines ausgedehnten Doppelbodens (s. Chart) herausstellt, ändert dies jedoch nichts.

Die CoT-Daten vom 08.02.2022 zeigen für Palladium eine Erhöhung der Long-Position der Commercials um 7 % auf 1.035 Kontrakte. Das Open Interest ging parallel um 5 % auf 7.497 Kontrakte zurück.

Insgesamt hat sich auch bei Palladium die charttechnische Ausgangslage weiter verbessert. Ein Überwinden der kleineren Widerstandszone um 2.370 Dollar könnte dabei einen schnellen Anstieg in Richtung 2.600 Dollar auslösen.

 

Palladium auf TradingView

 

12.02.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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