Edelmetalle - Wochenrückblick vom 12.09.2020
Die Edelmetallwoche vom 07.09.2020 – 11.09.2020
Gold
Wie bereits in der Vorwoche tendierten die Edelmetalle in dieser Handelswoche wieder uneinheitlich. Dies hatte zum Teil charttechnische Gründe, zum anderen dürfte dies auch zufallsbedingt gewesen sein.
An den Aktienmärkten ging es per saldo in den USA wieder abwärts, während der DAX im Berichtszeitraum nach oben tendierte, weil ein Teil der Verluste bereits im Schlusskurs der Vorwoche enthalten war.
Der US-Dollar blieb in dieser Woche faktisch unverändert gegen den Euro, weshalb von der Währungsseite auch wenig Impulse für die Edelmetalle ausgingen.
Der Goldpreis veränderte sich deshalb wenig überraschend kaum und schloss gegenüber der Vorwoche um 0,33 % höher.
Die COT-Daten per 08.09.2020 zeigen für Gold einen leichten Anstieg der Short-Position der Commercials um 1 % auf 281.040 Kontrakte. Das Open Interest stieg parallel um 2 % auf 557.457 Kontrakte.
Insgesamt schrammte der Goldpreis weiter entlang seiner mittelfristigen Aufwärtstrendlinie, welche er im Wochenverlauf intraday mehrfach unterschritt. Gold scheint damit die Richtungsentscheidung so lange wie möglich hinauszögern zu wollen. Da auch die Umsätze keine neuen Erkenntnisse liefern, bleibt nur, sich bis zum Richtungsimpuls in Geduld zu üben.
Silber
Silber vollzog insgesamt die Bewegung von Gold nach und bewegte sich ebenfalls seitwärts. Allerdings hatte der Silberpreis bereits in der vergangenen Woche seine mittelfristige Trendlinie unterschritten und konnte diese auch im Berichtszeitraum nicht zurückerobern. Im Wochenvergleich lag der Verlust bei 0,67 %.
Die Entscheidung über einen neuen Anlauf in Richtung 28 Dollar oder aber eine Vollendung eines kurzfristigen Doppeltops mit sich anschließendem stärkeren Abwärtsimpuls wurde damit also erneut vertagt.
Am Terminmarkt sank die Short-Position der Commercials per 08.09.2020 um 5 % auf nunmehr 49.119 Kontrakte, während sich das Open Interest um 4 % auf 158.991 Kontrakte verringerte.
Insgesamt hat der Silberpreis damit eine ruhige Handelswoche hinter sich. Dies sollte aber nicht den Blick darauf verstellen, dass sich dies innerhalb von Stunden deutlich ändern kann. Bis dahin stehen die Chancen in die eine oder andere Richtung weiter rund 50:50.
Platin
Platin war in der Berichtswoche das stärkste unter den Edelmetallen. Es gewann gegenüber der Vorwoche 2,7 %.
Damit kämpfte sich das weiße Edelmetall wieder näher an seine langfristige Abwärtstrendlinie heran. Qualitative Neuigkeiten ließen sich daraus allerdings zumindest aus charttechnischer Sicht nicht ableiten.
Interessanter war aber die Entwicklung an der COMEX. Die Short-Position der Commercials ging zum 08.09.2020 gegenüber der Vorwoche um 18 % auf 22.276 Kontrakte zurück, während das Open Interest gleichzeitig geringfügig um 1 % auf 59.711 Kontrakte sank.
Platin hielt damit weiter seine bereits in der Vorwoche erwähnte interessante Ausgangslage in Bezug auf ein langfristig relevantes Chartsignal. Denn wir gehen davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, dass Platin seinen langfristigen Abwärtstrend knackt!
Palladium
Der Palladiumpreis folgte in dieser Woche einmal dem Platinpreis, wenn auch nicht in gleichem Ausmaß. Aber dafür ist seine charttechnische Ausgangslage deutlich stärker einzuschätzen.
Im Wochenvergleich gewann der Palladiumpreis 1,1 % und konnte sich damit von dem bereits in der Vorwoche überwundenen Abwärtstrend deutlich absetzen.
Dies bedeutet aber auch, dass Palladium seinen Konsolidierungskeil nach oben verlassen hat und die Chancen gut stehen, dass mittelfristig der Widerstand bei rund 2.700 US-Dollar und auch das Allzeithoch bei 2.879,74 US-Dollar fällt.
Allerdings blieben auch in der Berichtswoche die Umsätze kraftlos, womit eine Bestätigung des Preissignals noch aussteht.
Die COT-Daten vom 08.09.2020 zeigen für die Short-Position der Commercials eine Abnahme von 1 % auf 3.684 Kontrakte, während das Open Interest um 2 % auf 9.528 Kontrakte abnahm.
Insgesamt hat sich die interessante charttechnische Situation von Palladium weiter verbessert. Gleichwohl wäre eine Atempause in der Widerstandszone bei rund 2.420 US-Dollar für einen weiteren Anstieg keine Überraschung.
12.09.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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