Edelmetalle - Wochenrückblick vom 18.12.2021
Die Edelmetallwoche vom 13.12.2021 – 17.12.2021
Die Edelmetalle zeigten sich in der abgelaufenen Handelswoche insgesamt widerstandsfähig und beendeten den volatilen Handel überwiegend freundlich. Die Notenbanksitzungen in den USA, Großbritannien, der Schweiz und der Eurozone prägten den Wochenverlauf. Im Ergebnis legten der US-Dollar, das britische Pfund und der Schweizer Franken gegen den Euro zu, und die Risikoaversion nahm insbesondere in der zweiten Wochenhälfte wieder zu. Gold, Silber und Palladium konnten in diesem Umfeld schließlich per saldo zulegen, während Platin noch leichter schloss.
Gold trotzt dem Dollaranstieg
Die Kapitalmärkte standen in dieser Handelswoche im Zeichen der Sitzungen der großen Notenbanken und deren Reaktionsfunktion auf die stark steigenden Inflationsraten.
Per saldo legte der US-Dollar mit 1,1236 Dollar je Euro 0,7 % zu, und der Schweizer Franken gewann 0,3 % auf 1,03844 Franken. Der DAX gab im Wochenvergleich 0,6 % auf 15.531 Punkte ab, während der DJIA 1,7 % auf 35.365 Punkte fiel.
Der Goldpreis beendete die Handelswoche mit einem Zuwachs von 0,9 % auf 1.798,16 Dollar und reagierte damit im Umfeld eines stärkeren US-Dollars mit steigenden Kursen, was erneut an die instabile Korrelation beider erinnert.
Die CoT-Daten vom 14.12.2021 zeigen für Gold einen Rückgang der Short-Position der Commercials um 6 % auf 231.411 Kontrakte. Das Open Interest legte parallel um 1 % auf 503.709 Kontrakte zu.
Insgesamt lässt die Entwicklung des Goldpreises in dieser Woche eine hohe Resilienz gegen einen weiteren möglichen Anstieg des US-Dollars erwarten. Die hohen Inflationsraten verweisen auf weiter sinkende Realzinsen, was den Goldpreis stützen dürfte. Aus charttechnischer Perspektive brachte die abgelaufene Handelswoche keine neuen signifikanten Mustersignale.
Silber hält sich wacker
Silber legte im Wochenverlauf 0,8 % auf 22,37 Dollar und damit weniger als der Goldpreis zu.
Der Wochentiefstkurs lag allerdings bei 21,427 Dollar und damit minimal über dem Tief vom 29.09.2021 bei 21,4238 Dollar. Damit bietet die charttechnische Lage aktuell die Möglichkeit der Bildung eines qualitativ sauberen Doppelbodens. Eine Verdichtung dieser Interpretation mit einem Wochenschluss oberhalb von 23 Dollar steht allerdings noch aus, und die Gesamtsituation bleibt kurzfristig weiter fragil.
Die CoT-Daten vom 14.12.2021 zeigen für Silber einen neuen deutlichen Rückgang der Short-Position der Commercials von 17 % auf 35.855 Kontrakte bei einem gleichzeitigen Anstieg des Open Interest um 4 % auf 142.384 Kontrakte.
Insgesamt bleibt die charttechnische Lage von Silber weiter volatil. Jedoch ist die Tatsache, dass der Wochentiefstkurs oberhalb der für einen Doppelboden wichtigen Marke von 21,4238 Dollar liegt, ein erstes Zeichen dafür, dass Silber auf dem aktuellen Niveau einen Boden bildet.
Platin dreht über wichtiger dynamischer Unterstützung
Anders als bei Silber lag das Wochentief bei Platin unter dem Tief vom 20.09.2021. Im Wochenverlauf gab Platin zudem 1 % auf 927,20 Dollar ab.
Dies sollte jedoch nicht den Blick dafür verstellen, dass es bei Platin mehr um die Bestätigung der zuvor überwundenen langfristigen Abwärtstrend-Linie geht, die aktuell bei rund 873 Dollar verläuft und in dieser Woche mit einem Wochentief von 885,34 Dollar erfolgreich getestet wurde. Dieser bislang erfolgreiche Test der langfristigen dynamischen Unterstützung relativiert die Bedeutung des Unterschreitens der kurzfristigen statischen Unterstützung, weil das eine ohne das andere nicht möglich war.
Zu einer solchen Interpretation passt auch die Entwicklung am Terminmarkt. Die CoT-Daten vom 14.12.2021 zeigen einen starken Rückgang der Short-Position der Commercials um 20 % auf 9.661 Kontrakte, während sich das Open Interest um 2 % auf 66.300 Kontrakte ausweitete.
Insgesamt bleibt die charttechnische Situation bei Platin volatil, jedoch könnte es vom aktuellen Niveau aus zu einer mittelfristigen Trendwende nach oben kommen, was einen nochmaligen Rückgang und eine verlängerte Bodenbildung nicht ausschließt, denn nach wie vor sind keine signifikanten symmetrischen Potenziale für eine solche erkennbar.
Palladium dreht über wichtiger statischer Unterstützung
Palladium konnte in dieser Woche am deutlichsten zulegen und gewann per saldo 1,3 % auf 1.776,28 Dollar.
Ähnlich wie Silber testete auch Palladium mit einem Wochentief von 1.528,01 Dollar seine statische Unterstützung des Tiefs des Corona-Crashs vom 16.03.2020 bei 1.494,05 Dollar erfolgreich.
Diesem kurzfristig erfolgreichen Test steht ein nicht-symmetrischer mittelfristiger Abwärtstrend gegenüber. Die charttechnische Gesamtlage bleibt damit weiter unübersichtlich.
Die CoT-Daten vom 14.12.2021 lassen allerdings eine eher positive Deutung zu, denn die Long-Position der Commercials legte deutlich um 36 % auf 4.125 Kontrakte zu, während sich das Open Interest um 10 % auf 10.098 Kontrakte ausweitete.
Insgesamt zeigte auch Palladium nach einer volatilen Handelswoche Anzeichen einer mustertechnischen Stabilisierung. Eine Bestätigung auf höherer Ebene und eine wirkliche Trendwende steht allerdings nach wie vor aus.
18.12.2021 - Arndt Kümpel
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