Edelmetalle - Wochenrückblick vom 20.08.2022
Die Edelmetallwoche vom 15.08.2022 – 19.08.2022
Die abgelaufene Handelswoche war von einer Rückkehr der Zinssorgen ins vorherrschende Narrativ des Marktes geprägt. Dazu trugen sowohl Aussagen von führenden Mitgliedern der US-Notenbank wie auch Inflationsdaten bei. In der Folge wertete der US-Dollar deutlich auf, Bitcoin zeigte sich schwach, die Aktien schlossen per saldo tiefer und die langen öffentlichen Renditen in den USA und Deutschland stiegen spürbar an. In diesem Umfeld schlossen die Edelmetalle schwach, vor allem Silber und Platin.
Gold im Rückwärtsgang
Die Berichtswoche war von wieder zunehmenden Sorgen der Marktteilnehmer in Bezug auf steigende Zinsen geprägt, vor allem in den USA. Dazu trugen Mitglieder des Offenmarktausschusses der US-Notenbank bei, aber auch Inflationsdaten. Zudem zeigt die geopolitische Lage keine signifikanten Anzeichen einer Entspannung.
In der Folge nahm die Risikoaversion der Investoren zu, der US-Dollar stieg ebenso wie die langen öffentlichen Renditen in den USA und Deutschland. Parallel tendierten die Aktien leichter und Bitcoin schwach.
Der US-Dollar gewann im Wochenverlauf 2,1 % auf 1,00416 Dollar je Euro, und der Schweizer Franken legte gegen den Euro 0,3 % auf 0,96306 Franken zu. Bitcoin verlor im Wochenvergleich 14,6 % auf 20.835 Dollar.
Die Aktienmärkte zeigten sich im Berichtszeitraum schwächer. Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) gab 0,2 % auf 33.707 Punkte und der DAX 1,8 % auf 13.545 Punkte ab. Der Goldpreis verlor in der Berichtswoche 3 % auf 1.747,50 Dollar. Dabei fiel er erneut unter seine in der Vorwoche überschrittene mittelfristige Abwärtstrend-Linie. Aus statischer Perspektive hat der Goldpreis nun bis in den Bereich um 1.720 Dollar nur wenig Unterstützung. Die Umsätze blieben weiterhin gering.
An den Terminmärkten zeigen die CoT-Daten vom 16.08.2022 für Gold einen leichten Rückgang der Short-Position der Commercials um 1 % auf 153.709 Kontrakte, während das Open Interest mit 453.960 Kontrakten praktisch unverändert blieb.
Insgesamt hat sich die technische Lage für Gold in dieser Woche wieder eingetrübt, die dynamische Unterstützung der mittelfristigen Trendlinie erwies sich als zu schwach, um den umsatzschwachen Abwärtsimpuls aufzufangen. Dies deutet an, dass die aktuelle technische Struktur bei Gold relativ fragil ist.
Gold auf TradingView
Silber ist Wochenverlierer
Der Silberpreis verlor in der abgelaufenen Handelswoche 8,5 % auf 19,06 Dollar.
Wie im Chart ersichtlich, fiel der Silberpreis wieder unter die obere statische Unterstützung seines großen Doppelbodens und hängt damit aktuell technisch ,,in der Luft‘‘. Dem Monatsschluss des laufenden Monats kommt deshalb aus Sicht der statischen Indikatoren wie auch schon im Juli eine erhöhte Bedeutung zu.
Die CoT-Daten vom 16.08.2022 zeigen dagegen einen Rückgang der Short-Position der Commercials um 8 % auf 12.451 Kontrakte. Das Open Interest legte parallel um 2 % auf 144.314 Kontrakte zu.
Insgesamt hat sich auch für Silber die technische Situation wieder eingetrübt. Der starke US-Dollar in Kombination mit einer deutlich an Dynamik verlierenden Weltwirtschaft belasten den Silberpreis aktuell deutlich stärker als Gold.
Silber auf TradingView
Platin schwach
Platin gab in dieser Woche wie auch Silber deutlich nach und verlor im Wochenvergleich 7,8 % auf 888,11 Dollar.
Damit hat Platin die Gewinne der beiden Vorwochen praktisch wieder abgegeben. Auf Monatscandle-Basis hat Platin damit dem langen unteren Docht vom Juli einen bislang langen oberen Docht folgen lassen. Dies bedeutet zwar noch keine Schubumkehr, ist aber ein Warnsignal für einen möglichen Monatsultimo im August 2022.
Die CoT-Daten vom 16.08.2022 zeigen bei Platin einen massiven Anstieg der Short-Position der Commercials um 57 % auf 6.361 Kontrakte. Das Open Interest ging dagegen parallel um 9 % auf 57.254 Kontrakte zurück. Insgesamt hat sich auch die charttechnische Lage für Platin wieder eingetrübt, auch wenn die Umsätze weiterhin historisch niedrig sind.
Platin auf TradingView
Palladium tiefer
Palladium schloss in der Berichtswoche 4,3 % tiefer bei 2.14,09 Dollar.
Damit verlor Palladium zwar mehr als Gold, weist aber aktuell weiter das robusteste Bodenmuster aller 4 Edelmetalle auf.
Gleichwohl zeigen die CoT-Daten vom 16.08.2022 einen deutlichen Rückgang der Long-Position der Commercials um 25 % auf 1.536 Kontrakte, während das Open Interest gleichzeitig um 4 % auf 7.951 Kontrakte stieg.
Insgesamt hat sich die technische Situation bei Palladium etwas eingetrübt, zeigt aber im Vergleich zu seinen Schwester-Edelmetallen weiter das robusteste Konsolidierungsmuster auf.
Palladium auf TradingView
20.08.2022 - Arndt Kümpel
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