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Edelmetalle - Wochenrückblick vom 20.11.2021

Die Edelmetallwoche vom 15.11.2021 – 19.11.2021

NTG24 - Edelmetalle - Wochenrückblick vom 20.11.2021

 

Die abgelaufene Handelswoche stand insgesamt im Zeichen der Zinsdiskussion in den USA und in Europa, die zunehmend divergierte, nachdem die EZB eine höhere Toleranz für steigende Inflationsraten signalisierte als die US-Notenbank. Dort drängen einige Mitglieder auf eine frühere Reaktion bei möglicherweise doch nicht so ,,vorübergehenden’‘ Inflationsraten. Im Ergebnis wertete der US-Dollar gegen den Euro, aber auch andere Währungen, deutlich auf, und die Edelmetalle tendierten schwächer.

 

Gold mit relativer Stärke

 

Die abgelaufene Handelswoche wurde nicht nur am Edelmetallmarkt durch die Währungsentwicklung beeinflusst. Die anhaltenden Diskussionen über die weitere und möglicherweise divergierende Geldpolitik in den USA und in der Eurozone führten zu einer Aufwertung des US-Dollars um 1,4 % auf 1,12819 Dollar je Euro. Zudem zeigte der US-Dollar insbesondere gegenüber den Währungen der Emerging Markets wie etwa den polnischen Zloty und die türkische Lira eine hohe Stärke. Die Aktienmärkte tendierten in diesem Umfeld uneinheitlich, und Bitcoin gab im Wochenverlauf 9,4 % auf 58.130 Dollar nach.

Der Goldpreis hielt sich unter den Edelmetallen noch am besten und gab im Wochenverlauf 1 % auf 1.845,89 Dollar ab.

Charttechnisch ist der Goldpreis damit zunächst an der Widerstandszone bei rund 1.870 Dollar abgeprallt und bewegt sich nun wieder in Richtung der zuvor überwundenen mittelfristigen Abwärtstrend-Linie, die aktuell bei rund 1.826 Dollar verläuft.

Die CoT-Daten vom 16.11.2021 zeigen für Gold eine Zunahme der Short-Position der Commercials um 4 % auf 287.539 Kontrakte. Das Open Interest legte parallel um 7 % auf 612.612 Kontrakte zu.

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Werbebanner ClaudemusInsgesamt hat sich die charttechnische Lage bei Gold etwas eingetrübt, ist aber solange aus technischer Perspektive unproblematisch, solange die genannte Abwärtstrend-Linie nicht auf Wochenschlusskurs-Basis unterschritten wird. Zudem ist auch zu berücksichtigen, dass die Symmetrievermutung aus dem Doppelboden durchaus noch einige Turbulenzen erwarten lässt, da nun die gespiegelte Phase von Mitte November 2020 bis Ende Dezember 2020 ,,abgearbeitet’ würde.

 

 

Silber folgt Gold nach unten

 

Der Silberpreis folgte Gold in dieser Handelswoche und gab im Wochenvergleich 2,7 % auf 24,63 Dollar nach.

Damit ist auch Silber zunächst an der Widerstandszone um 25,40 Dollar abgeprallt und hat in einer charttechnisch ambivalenten Lage geschlossen.

Die Mustervermutung, dass der Silberpreis am gestrigen 19.11.2021 nach oben ausbricht, wurde damit ebenfalls in enger Auslegung falsifiziert. Ob dies auch mit der erwähnten Toleranz um 1 Handelstag gilt dürfte sich zu Beginn der nächsten Woche zeigen. Einstweilen bleiben aber die charttechnischen Signale durch die symmetrische Bodenbildung weiter gültig.

Die CoT-Daten vom 16.11.2021 zeigen für Silber einen deutlichen Anstieg der Short-Position der Commercials um 23 % auf 66.148 Kontrakte, während das Open Interest um 6 % auf 152.404 Kontrakte anstieg.

Insgesamt bleibt auch bei Silber die charttechnische Lage positiv. Allerdings hat der Symmetriegrad des Bodens in dieser Woche abgenommen, was zur Vorsicht bei der Interpretation mahnt.

 

 

Platin ist relativer Wochenverlierer

 

Platin gab in dieser Woche bei den Edelmetallen am stärksten nach und verlor 5 % auf 1.033,86 Dollar.

Zu den Auswirkungen des stärkeren US-Dollars gesellten sich auch Befürchtungen über stärkere Beeinträchtigungen in der Automobilindustrie, der Branche mit der größten Einzelnachfrage, durch die steigenden Corona-Infektionszahlen.

Charttechnisch hat Platin in dieser Woche seinen kurzfristigen, seit dem 20.09.2021 laufenden Aufwärtstrend nach unten verlassen. Wie auch bei Silber wird die Interpretationsstärke der Bodenformation dadurch geschwächt.

Die CoT-Daten vom 16.11.2021 zeigen für Platin einen Anstieg der Short-Position der Commercials um 16 % auf 28.225 Kontrakte, während das Open Interest parallel um 8 % auf 62.284 Kontrakte zulegte.

Insgesamt hat sich die charttechnische Lage auch bei Platin eingetrübt, wobei hier der Einfluss der Nachfrageentwicklung seitens der Automobilindustrie zusätzlich belastet haben dürfte.

 

 

Palladium ebenfalls tiefer

 

Wie auch Platin gab Palladium in dieser Woche nach und verlor im Wochenvergleich 2,4 % auf 2.060,73 Dollar.

Charttechnisch war der vorangegangene Anstieg bei Palladium allerdings geringer als bei Platin, was die relativen Verluste gedämpft haben dürfte. Allerdings ist auch Palladium in dieser Woche an dem Widerstand vom 10.09.2021 bei rund 2.225 Dollar abgeprallt und hat per Wochenschlusskurs den seit Mitte Juli 2021 laufenden Abwärtstrend wieder unterschritten. Die Indikatorenlage ist damit sowohl in Bezug auf das Bodenmuster wie auch in Bezug auf die dynamischen Indikatoren ambivalent.

Die CoT-Daten vom 16.11.2021 zeigen für Palladium einen deutlichen Rückgang der Long-Position der Commercials um 34 % auf 1.976 Kontrakte. Das Open Interest blieb mit 11.840 Kontrakten praktisch unverändert.

Insgesamt drückte in dieser Handelswoche die Kombination aus Dollarstärke und zunehmenden Corona-Sorgen in der Autoindustrie auf den Palladiumpreis. Die charttechnische Lage mahnt dabei eher zur Vorsicht, wenngleich trotz der erneuten Unterschreitung der mittelfristigen Abwärtstrend-Linie die Wahrscheinlichkeit überwiegt, dass Palladium oberhalb von 1.850 Dollar einen Boden bildet. Was dabei offenbleibt ist allerdings die Frage, mit welchem Muster.

 

 

20.11.2021 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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