Edelmetalle - Wochenrückblick vom 23.10.2021
Die Edelmetallwoche vom 18.10.2021 – 22.10.2021
Die abgelaufene Handelswoche war trotz steigender Zinsen und eines leicht schwächeren US-Dollars bei den Edelmetallen von einer Aufholbewegung bei Gold und Silber geprägt, während Platin und Palladium ihre deutlichen Gewinne aus den Vorwochen konsolidierten.
Gold mit solider Handelswoche
Die abgelaufene Handelswoche zeichnete sich erneut durch Divergenzen an den Märkten aus. Während der DAX mit einem leichten Wochenminus schloss, sprang der DJIA am Freitag auf ein neues Allzeithoch. Bitcoin schloss im Wochenvergleich ebenfalls leicht schwächer und konsolidierte damit seine vorangegangenen deutlichen Gewinne. Der US-Dollar gab gegen den Euro leicht nach, und die langen öffentlichen Renditen legten wieder deutlich zu.
Der Goldpreis legte in diesem Umfeld im Wochenvergleich 1,4 % auf 1.792.53 Dollar zu, schloss aber am Freitag deutlich unter dem Tageshoch von 1.813,85 Dollar und praktisch auf seinem kurzfristigen Abwärtstrend (s. Chart). Damit hat Gold seine mittelfristige Aufwärtstrend-Linie zwar intraday, aber noch nicht per Schlusskurs überwunden. Die Bodenbildung hält damit weiter an, wenngleich eine sich verstärkende Aufwärtsdynamik zu verzeichnen ist.
Die CoT-Daten vom 19.10.2021 zeigen für Gold einen Zuwachs der Short-Position der Commercials um 6 % auf 219.190 Kontrakte, während das Open Interest mit 485.974 Kontrakten erneut fast unverändert blieb.
Insgesamt hat sich der Goldpreis in dem Umfeld aus wieder steigenden Zinsen, aber eben auch steigenden Produzenten- wie Konsumentenpreisen gut geschlagen. Was noch fehlt ist ein musterrelevanter Aufwärtsimpuls, der konsistent mit einer der bestehenden Mustervermutungen für eine Bodenbildung ist. Kurzfristiges Ziel bleibt jedoch die Rückeroberung der mittelfristigen Aufwärtstrend-Linie.
Silber ist Wochensieger
Silber legte in der Berichtswoche mit 4,4 % deutlich stärker zu als Gold und schloss mit 24,33 Dollar. Damit ist Silber Wochengewinner bei den Edelmetallen. Dazu dürften auch die weltweit steigenden Inflationsraten beigetragen haben, auf die Silber als besonders inflationssensibles Edelmetall historisch stark reagiert.
Allerdings zeigen die CoT-Daten vom 19.10.2021 für Silber eine sehr starke Erhöhung der Short-Position der Commercials um 47 % auf 44.580 Kontrakte, während das Open Interest nur 3 % auf 143.664 Kontrakte anstieg.
Insgesamt hat sich der vermutete Doppelboden weiter verstärkt. Der kurze Rückfall auf Tagesbasis von oben auf die bereits überwundene mittelfristige Abwärtstrend-Linie wirkte bislang als Bestätigung des neuen Aufwärtsimpulses.
Aus charttechnischer Perspektive haben sich die kurzfristigen Aussichten für den Silberpreis weiter verbessert. Die Rolle der sehr starken Erhöhung der Short-Position der Commercials an der COMEX bleibt jedoch ein Signal zur Vorsicht.
Platin hängt in der Widerstandszone
Der Platinpreis arbeitete sich in dieser Woche an einer Widerstandszone ab und schloss durch einen schwächeren Handel am Freitag schließlich mit 1,5 % im Minus bei 1.042,09 Dollar.
Charttechnisch erscheint diese relative Seitwärtsbewegung als Konsolidierung des Anstieges vom Korrekturtief vom 20.09.2021 bei 904,45 Dollar auf 1.066,40 Dollar am 14.10.2021. Auch Platin litt im Freitagshandel unter einer gleichzeitig bei allen Edelmetallen auftretenden Verkaufswelle. Aus technischer Perspektive hat sich dadurch aber kaum etwas geändert.
Ähnlich wie bei Silber zeigen die CoT-Daten vom 19.10.2021 für Platin eine starke Erhöhung der Short-Position der Commercials um 26 % auf 21.176 Kontrakte auf. Das Open Interest nahm parallel um 1 % auf 58.570 Kontrakte ab.
Insgesamt könnte die Konsolidierungsbewegung bei Platin in den kommenden Tagen noch anhalten. Jedoch erscheint ein Überwinden des Widerstandes bei 1.082,48 Dollar nur eine Frage der Zeit.
Palladium erneut Wochenverlierer
Palladium verlor auch in der abgelaufenen Handelswoche am deutlichsten und schloss mit einem Wochenverlust von 2,7 % auf 2.019,38 Dollar. Damit ist der Palladiumpreis auch erneut an seinem mittelfristigen Aufwärtstrend abgeprallt.
Dabei könnte es sich jedoch um das kurzfristige Abprallen an der durch die im Chart als obere gestrichelte blaue Horizontale dargestellten Widerstandszone handeln. Zudem machte sich am Freitag auch bei Palladium ein deutlicher Verkaufsdruck bemerkbar.
Die CoT-Daten vom 19.10.2021 zeigen für Palladium einen erneuten Rückgang der Long-Position der Commercials um 10 % auf 2.355 Kontrakte, während das Open Interest parallel ebenfalls um 3 % auf 9.061 Kontrakte abnahm.
Insgesamt steckt Palladium derzeit an einem Kreuzwiderstand von statischem und dynamischem Widerstand fest. Hier bleibt kurzfristig deshalb weiterhin Geduld gefragt.
23.10.2021 - Arndt Kümpel
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