Edelmetalle - Wochenrückblick vom 29.08.2020
Die Edelmetallwoche vom 24.08.2020 - 28.08.2020
Gold
Die abgelaufene Handelswoche zeigte diesmal bei den Edelmetallen eine eher uneinheitliche Tendenz, welche aber mit einem versöhnlichen Wochenausklang schloss.
Grund war die Reaktion der Märkte auf die Ankündigungen der US-Notenbank zu ihrer Zinspolitik. In Zukunft wird die Notenbank in Bezug auf das Inflationsziel von 2 % flexibler werden, was zunächst bedeutet, dass man bei einem Anstieg darüber nun länger abwarten will, bevor man geldpolitisch restriktiver wird.
Der US-Dollar schwächte sich nach der Ankündigung ab und schloss gegen den Euro im Wochenvergleich um 0,91 % tiefer. Die Aktienmärkte legten in diesem Umfeld erneut zu, auch wenn die weltweit wieder steigenden Corona-Infektionszahlen durchaus eine Belastung für das Anlegersentiment hätten sein können.
Gold erhielt durch den schwächeren Dollar spürbaren Rückenwind und schloss im Wochenvergleich 1,2 % höher bei 1.964,04 Dollar.
Die COT-Daten vom 25.08.2020 zeigen sich für Gold erneut praktisch unverändert, die Short-Position der Commercials betrug 266.445 Kontrakte nach 267.771 Kontrakten in der Vorwoche. Das Open Interest stieg leicht um 1 % auf 549.282 Kontrakte.
Insgesamt konnte der Goldpreis seinen mittelfristigen Abwärtstrend verteidigen (s. Chart). Der Abstand zu ihr ist allerdings kleiner geworden. Damit muss einstweilen offenbleiben, ob der Goldpreis seine Korrekturtiefs bereits hinter sich hat. Vor dem Hintergrund der starken Entwicklung in diesem Jahr sollte man aber Gold auch die Zeit geben, den Schwung für den nächsten Aufwärtsimpuls zu sammeln.
Silber
Silber hängte sich in dieser Woche wieder an den Goldpreis und zeigte, dass es in einer Aufwärtsbewegung durchschnittlich doppelt so stark steigt. Im Wochenvergleich lag der Zugewinn bei 2,65 %.
Wie auch der Goldpreis näherte sich der Silberpreis am Mittwoch in einem ersten Abwärtsreflex als Reaktion auf die Rede von US-Notenbankchef Powell in Jackson Hole seinem Aufwärtstrend bis auf wenige Cent, um danach aber gen Norden zu drehen. Und wie auch bei Gold ist die charttechnische Lage noch nicht so eindeutig, denn das Zwischenhoch vom 18.08.2020 wurde noch nicht überschritten. Damit setzt sich der Konsolidierungsprozess auch bei Silber weiter fort.
Am Terminmarkt stieg die Short-Position der Commercials per 25.08.2020 um 8 % auf 47.782 Kontrakte, während sich das Open Interest um 4 % auf 187.631 Kontrakte abnahm.
Die in der Vorwoche empfohlene Wachsamkeit angesichts der charttechnischen Marktlage ist damit insgesamt weiter angebracht. Eine wichtige Rolle für die kurzfristige Richtungssuche des Silberpreises dürfte auch in der kommenden Woche der US-Dollar spielen.
Platin
Platin folgte in dieser Woche insgesamt dem Goldpreis und schloss im Wochenvergleich mit einem Zugewinn von 1,3 %. Dabei testete er seine mittelfristige Aufwärtstrendlinie (s. Chart).
Auch der Platinpreis braucht damit seine Zeit, um den Schwung für einen endgültigen Bruch des langfristigen Abwärtstrends (rote Linie) zu sammeln.
Die Short-Position der Commercials ging zum 25.08.2020 gegenüber der Vorwoche um 6 % auf 26.395 Kontrakte zurück, während das Open Interest gleichzeitig um 1 % auf 57.831 Kontrakte abnahm.
Insgesamt befindet sich der Platinpreis weiter in einer Warteposition. Die Impulse dürften wie auch bei Gold und Silber vor allem vom US-Dollar kommen. Aber auch Nachrichten aus Südafrika könnten den Platinkurs stärker bewegen.
Palladium
Auch Palladium mäanderte in dieser Woche zunächst vor sich hin, um dann im Zuge der Nachrichten aus Jackson Hole deutlicher Rückenwind zu erhalten.
Im Wochenvergleich gewann der Palladiumpreis 2,55 % und bewegte sich, wie ein Blick auf den Chart zeigt, schon ganz in der Nähe des oberen Endes seines Konsolidierungskeiles.
Die Umsätze verharrten allerdings weiter auf einem sehr niedrigen Niveau, was die Interpretation des Preisimpulses erschwert.
Die COT-Daten vom 25.08.2020 zeigen für die Short-Position der Commercials eine minimale Änderung. Sie ging um 17 Kontrakte auf 3.453 Kontrakte zurück, während sich das Open Interest deutlicher um 7 % auf 9.447 Kontrakte verringerte.
Insgesamt befindet sich Palladium ebenso wie sein Schwestermetall Platin in Wartestellung unterhalb einer Abwärtstrendlinie. Die charttechnische Situation ist gleichwohl bedeutend stärker. Ein Überwinden der Abwärtstrendlinie könnte dabei die Eigendynamik generieren, um Palladium über die Marke von 2.345,78 Dollar vom 27.07.2020 zu hieven. Denn dann wäre ein schnelles Ende der laufenden Konsolidierung wahrscheinlich. Bis dahin ist aber auch hier weiter Geduld gefragt.
29.08.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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