Edelmetalle - Wochenrückblick vom 30.11.2019
Die Edelmetallwoche vom 25.11 - 29.11.2019
Gold
Der Goldpreis bewegte sich in der abgelaufenen Handelswoche per saldo kaum. Dazu trug auch die relative Ruhe von der Währungsseite bei, denn der US-Dollar schloss in der kurzen und umsatzschwachen Handelswoche mit einem Schlusskurs von 1,10154 Dollar de facto auf Vorwochenniveau. Und so legte der Goldpreis mangels anderer Impulse im Wochenverlauf ebenfalls nur minimal um 1,37 Dollar auf 1.463,99 Dollar zu. Das 38,2 %-Fibonacci-Retracement hat allerdings bis jetzt gehalten. Während die 50-Tage-Linie (orange) leicht fällt, steigt die 200-Tage-Linie (blau) an und befindet sich aktuell kurz unter dem 50 %-Fibonacci-Retracement. Für einen Absacker bedeutet dies, dass auf diesem Niveau eine Kreuzunterstützung liegt, die einen tieferen Boden bildet könnte. In dieser Handelswoche versuchte der Goldpreis allerdings erst einmal, auf dem 38,2 %-Niveau einen kleinen Doppelboden zu bilden. Für charttechnische Entspannung kann dies allerdings erst sorgen, wenn auch die Umsätze endlich zunehmen. Vom Terminmarkt lassen sich aktuell keine Impulse ableiten, da die COMEX die Veröffentlichung der CoT-Daten per 26.11.2019 wegen des Thanksgiving-Feiertages und des Brückentages mit verkürztem Handel auf die kommende Woche verschoben hat. Es bleibt einstweilen die beruhigende Tatsache, dass die seit September laufende Korrektur verhältnismäßig schwach und damit die mittelfristige Markttechnik insgesamt positiv zu beurteilen ist. Interessant dürften nun die nächsten CoT-Daten in der kommenden Woche werden.
Silber
Der Silberpreis konnte sich auch in der abgelaufenen Handelswoche nicht vom Goldpreis emanzipieren. Silber schloss am Freitag mit 17,02 Dollar und damit 5 Cent höher als in der Vorwoche. Dabei bewegt sich der Silberpreis in seinem Konsolidierungskeil seitwärts und hat zu seiner leicht fallenden 50-Tage-Line als auch zur noch leicht steigenden 200-Tage-Linie etwa den gleichen Abstand. Das bisherige Korrekturtief bei 16,65 Dollar (blaue Horizontale) könnte bei Silber als Basis für eine Bodenbildung dienen. Allerdings sind die Umsätze noch schwächer als bei Gold, weshalb derzeit (noch) nicht zu erkennen ist, worauf sich diese Impulsumkehr stützen soll. Wohl wie oft zuvor auf ein Comeback des Goldpreises. Auch für Silber gab es in dieser Woche keine CoT-Daten. Das Gold-Silber-Ratio lag zum Handelsschluss gestern in New York weiter bei hohen 86,02. Silber wartet insgesamt in einer technisch deutlich schwächeren Position als Gold auf die nächste Brise Rückenwind. Aber auch hier sollte man nicht vergessen, dass auf übergeordneter Ebene überzeugende Signale für einen neuen langfristigen Aufwärtstrend gibt!
Platin
Der Platinpreis hing in der abgelaufenen Handelswoche weiter zwischen Baum und Borke. Im Wochenvergleich gewann er 4,66 Dollar auf 896,25 Dollar, blieb damit aber wieder unter der wichtigen Marke von 915,10 Dollar. Dies ist deshalb von Belang, da diese Marke die Nackenlinie seines Dreifachbodens darstellt, der das Hauptargument für unseren mittelfristigen Optimismus dient. Technische Relevanz erlangt diese Marke auch deshalb, weil der gebrochene Abwärtstrend, der durch seine Spitze verläuft, eine dynamische Unterstützung bei der derzeitigen Konsolidierung ist. Nach oben steht der Platinpreis vor einem deutlichen Widerstand (stärkere blaue Horizontale), der wohl nur mit deutlich höheren Umsätzen überwunden werden kann. Insofern ähnelt die aktuelle Lage bei Platin jener von Silber. Es bleibt deshalb auch hier nur das Warten auf neue Impulse und in der nächsten Woche ein Blick auf die jüngsten CoT-Daten.
Palladium
Palladium lässt den Markt auch in dieser Handelswoche mit offenem Mund zurück. Denn wie bereits mehrfach erwähnt, besitzt der Aufwärtstrend von Palladium eine so hohe innere Stärke, dass sich das vermutete Szenario einer Umkehrformation erst gar nicht einstellte. Im Wochenvergleich ergibt sich ein Gewinn von 65,61 Dollar bzw. 3,7 % und ein neues Allzeithoch bei 1.846,34 Dollar. Diese Entwicklung lässt sich mit einiger Sicherheit am besten mit einem realen Nachfrageüberhang erklären, der auch die Positionierung der Commercials in den letzten Wochen plausibel macht. Es ist eben eine riskante Wette, bei einem knappen physischen Markt short zu gehen. Zwar fehlen auch die neuen CoT-Daten vom 26.11.2019 für Palladium. Aber man kann davonausgehen, dass sie in der nächsten Woche diese Interpretation stützen werden. Die Gesamtlage ist damit wieder positiv.
30.11.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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