Edelmetalle - Wochenrückblick vom 31.07.2021
Die Edelmetallwoche vom 26.07.2021 – 30.07.2021
In der abgelaufenen Handelswoche entwickelten sich die Edelmetalle erneut divergent. Während Gold und Silber zulegen konnten, gaben Platin und Palladium wieder nach. Die charttechnische Lage bleibt aber kurzfristig bei allen vier Edelmetallen mehrdeutig.
Gold legt leicht zu
In der abgelaufenen Handelswoche reagierten die Märkte ab Mittwoch um 20 Uhr auf die aktualisierte Ausrichtung der US-Geldpolitik, welche weiterhin expansiv bleibt. Der US-Dollar gab im Zuge dessen per saldo in der Berichtswoche 0,9 % nach, wohingegen Bitcoin sich wieder aus seiner kritischen Chartsituation befreien konnte und um 25,4 % zulegte. Schwächer tendierten dagegen die deutschen und US-Aktien, und parallel gaben die langen öffentlichen Renditen auf beiden Seiten des Atlantiks wieder nach.
Der Goldpreis konnte im Wochenvergleich 0,7 % auf 1.814,18 Dollar zulegen und bewegt sich damit weiter in seinem sich zuspitzenden Konsolidierungskeil.
Die CoT-Daten vom 27.07.2021 zeigen für Gold praktisch keine Veränderung, denn die Short-Position der Commercials betrug 228.814 Kontrakte. Das Open Interest legte dagegen leicht um 2 % auf 500.187 Kontrakte zu.
Insgesamt hatte Gold eine freundliche Handelswoche und profitierte hierbei vom schwächeren US-Dollar.
Silber stabilisiert
Der Silberpreis konnte in dieser Handelswoche ebenfalls zulegen. Er gewann im Wochenvergleich 1,3 % auf 25,49 Dollar.
Vor allem nach der Entscheidung der US-Notenbank zu ihrer Geldpolitik konnte der Silberpreis stärker zulegen, gab dann aber zum Wochenausklang einen Teil der Gewinne wieder ab.
Wie der Preischart verdeutlicht, hat sich Silber oberhalb zweier mittelstarker statischer Unterstützungslinien gefangen, bleibt aber nach wie vor unterhalb seines mittelfristigen Aufwärtstrends. Die Umsätze blieben aber auch in dieser Woche relativ niedrig, weshalb kein wirklicher Verkaufsdruck sichtbar wurde.
Die CoT-Daten vom 27.07.2021 zeigen beim Silberpreis einen deutlichen Rückgang der Short-Position der Commercials, und zwar um 11 % auf 46.909 Kontrakte, während das Open Interest um 1 % auf 150.814 Kontrakte zurückging.
Insgesamt hat sich der Silberpreis auf dem derzeitigen Niveau stabilisiert. Ein Verharren auf diesem ist aber eher unwahrscheinlich. Denn entweder Silber kann nun einen Boden bilden oder ein Unterschreiten der markierten Unterstützungslinien generiert neues Abwärts-Momentum. Im Falle einer Bodenbildung ist hingegen mit einem neuen Anlauf zur Rückeroberung der mittelfristigen Aufwärtstrend-Linie zu erwarten.
Platin schwächer
Platin konnte in der Berichtswoche nicht von einem schwächeren US-Dollar profitieren und gab stattdessen 1,2 % auf 1.050,35 Dollar nach.
Der Platinpreis steht nun kurz über seiner statischen Unterstützung auf Schlusskursbasis vom 18.06.2021 und auf Tiefstkursbasis vom 21.06.2021. Letztere Marke liegt bei 1.029 Dollar und entspricht mustertechnisch dem oben für Silber beschriebenen Unterstützungsniveau. Ein Unterschreiten dieser Marke dürfte zu einem schnellen Test der Marke von 1.000 Dollar führen.
Die CoT-Daten vom 27.07.2021 weisen für Platin einen Rückgang der Short-Position der Commercials um 6 % auf 19.109 Kontrakte aus. Das Open Interest stieg parallel um 3 % auf 59.378 Kontrakte.
Insgesamt bleibt es bei Platin bei einer neutralen Chartlage mit erhöhten Abwärtsrisiken. Gleichwohl könnte das aktuelle Preisniveau als gute Ausgangsbasis für einen mittelfristigen Boden dienen.
Palladium leicht abwärts
Palladium gab in dieser Woche nur leicht nach und gab per saldo 0,5 % auf 2.662,85 Dollar ab.
Ein Blick auf den Monatscandle-Chart zeigt, dass Palladium mit seinem Monatsschlusskurs weiter oberhalb seiner Unterstützung vom Februar 2020, welches bei 2.612,82 Dollar liegt. Hingegen deuten die im Chart markierten steigenden Umsätze bei per saldo fallenden Kursen darauf hin, dass Palladium seine ,,Marktbereinigung‘’ noch vor sich hat.
Die CoT-Daten vom 27.07.2021 zeigen für Palladium eine leichte Zunahme der Short-Position der Commercials um 1 % auf 1.764 Kontrakte bei einer gleichzeitigen Zunahme der offenen Kontrakte um 2 % auf 10.098 Kontrakte.
Insgesamt hat Palladium Chancen auf eine Konsolidierung in einem entsprechenden Keil. Dies schließt einen nochmaligen Rückgang nicht aus. Neu bewertet werden müsste die charttechnische Lage allerdings dann, wenn Palladium seinen seit Mitte März 2020 laufendem mittelfristigen Aufwärtstrend (nach unten) ausbricht. Bis dahin ist die Lage insgesamt mit neutral zu bewerten.
31.07.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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