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Goldkäufe der Zentralbanken

Zentralbanken kaufen zu Jahresbeginn weniger Gold als im Vorjahr

NTG24 - Goldkäufe der Zentralbanken

 

Gold spielt eine bedeutende Rolle beim Management von Devisenreserven von Zentralbanken. Es ist eine der wenigen Vermögenswerte, in die die Zentralbanken diversifizieren dürfen. Die große Tiefe des Goldmarktes und seine hohe Liquidität macht diesen Markt für Zentralbanken attraktiv.

In der heutigen Zeit diversifizieren aber nicht nur Zentralbanken in Gold, sondern auch supranationale Organisationen wie der Internationale Währungsfonds oder die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel.

In der Summe besitzen die Zentralbanken und die supranationalen Organisationen fast 34.000 Tonnen Gold als Devisenreserve, was 17 % der überirdischen Bestände weltweit entspricht.

Neben der Sicherheit und der Liquidität von Gold spielt aber auch seine Wertentwicklung eine nicht zu unterschätzende Rolle. Denn diese beträgt seit der Aufhebung der Goldbindung des US-Dollar und seinem sich daran anschließenden Absturz gegen Gold rund 10 % pro Jahr!

 

Gold als Portfoliobalancer

 

Neben diesen Faktoren dürfte aber für Zentralbanken vor allem aber die gestiegenen ökonomischen und geopolitischen Risiken und negative Zinsen einen bedeutenden Einfluss auf die Kaufentscheidungen für Gold gehabt haben. Und schließlich sollte man ebenso beachten, dass die Zentralbanken seit der Finanzkrise in massivem Umfang Anleihen verschiedenster Art und auch Aktien gekauft haben. Eine neue Portfoliobalance lässt sich danach kaum noch ohne Gold unter den oben genannten Kontextbedingungen bewerkstelligen. Dies bedeutet, dass dies einer der großen zukünftigen Gründe dafür sein könnte, warum Zentralbanken Gold kaufen. Kurz: Je wertloser Aktien und Anleihen im Zuge fallender Kreditwürdigkeit der (Staats)schuldner werden, je mehr wird man das Fehlen jedes Gegenparteienrisikos bei Gold, aber auch bei Silber zu schätzen wissen.

 

Gold

Bildnachweis: © EMH Service GmbH

 

Wie der World Gold Council (WGC) in seinem monatlichen Bericht zu den Goldkäufen der Zentralbanken nun mitteilte, stiegen die Käufe der Zentralbanken in den ersten beiden Monaten des Jahres an, lagen aber gleichwohl deutlich unter den vergleichbaren Vorjahreszahlen.

Im Februar 2020 kauften die Zentralbanken weltweit 36 Tonnen Gold, was rund ein Drittel mehr als im Januar 2020 war. Allerdings lag der Wert 52 % unter dem Wert des gleichen Vorjahresmonats. Damit ergibt sich eine Gesamtsumme von 64,5 Tonnen für die Goldkäufe der Zentralbanken, was einem Rückgang von 44 % zum Vorjahr entspricht.

Unter den Zentralbanken kauften im Februar die türkische 24,8 Tonnen, die russische 10,9 Tonnen, die kasachische 1,8 Tonnen und jene aus Katar 1,6 Tonnen. Hingegen verkaufte die Zentralbank Usbekistans 3,1 Tonnen.

 

Fazit

 

Die aktuellen Zahlen und der grundlegende Handlungsrahmen für die Anlagen von Reserveassets der Zentralbanken zeigen eine anhaltende Attraktivität von Gold. Die Coronavirus-Pandemie könnte zwar auch zu einem temporär verstärkten Verkauf von Gold zur Liquiditätsbeschaffung führen. Die Ertragsargumente und das nicht vorhandene Gegenparteienrisiko sind allerdings starke Gründe für einen weiteren Aufbau der Goldreserven der Zentralbanken in der Zukunft.

 

03.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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