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BÖRSE TO GO - Mit Continental, Thyssenkrupp und Nordex

Der Markt ringt um eine Bodenbildung

 

Guten Morgen,

die Börsenwoche neigt sich dem Ende, der Staub vom Montag legt sich. Ab der kommenden Woche dürften dann erste Signale einer Bodenbildung erkennbar werden, möglicherweise auch schon der Ansatz zu einer technischen Erholung, angeführt von der Wall Street.

Vorrausetzungen dafür sind natürlich keine weiteren Tweets seitens Mr. Trumps oder anderweitige Warnschüsse aus Peking. Davon ist aber nicht auszugehen, denn beide Parteien werden sich jetzt erst einmal für weitere Beratungen zurückziehen, ehe es in die nächste Etappe des Handelskonfliktes geht. Falls noch Zweifel bestehen sollten: Die Neuausrichtung der globalen Handelsbeziehungen wird noch viele Monate, vielleicht sogar Jahre, in Anspruch nehmen. Wer glaubt, dies einfach aussitzen zu können, irrt.

 

Die Neuerfindung von CONTINENTAL

 

Ein aktuelles Beispiel dazu im DAX: CONTINENTAL hat es begriffen und erfindet sich fortan neu. Der Rückzug bzw. Investitionstop in einigen Geschäftskomponenten des Verbrennungsmotors und die Hinwendung hin zur Elektromobilität unterstreicht die Erkenntnis, dass das Management die notwendigen Neuausrichtung begriffen hat. Enttäuschend ist die Ankündigung hingegen, nicht in das Batteriegeschäft einzusteigen. Nach BOSCH ist das die zweite deutsche Absage. Offensichtlich wird dieses Segment dann in Zukunft von den Asiaten und Amerikanern dominiert werden.

Wird CONTI damit nach VOLKSWAGEN zur nächsten E-Mobility-Turnaround-Story? Das werden wir in diesen Tagen erwägen, denn unsere Linie ist auch hier klar: Unternehmen, welche die Zeichen der Zeit erkennen, werden über kurz oder lang Vorschusslorbeeren an der Börse einsammeln können. Die technische Bodenbildung bei CONTI setzt sich jedenfalls fort, was ein gutes Fundament für einen Einstieg darstellt.

 

Kursverlauf Continental

 

THYSSENKRUPP bleibt in den roten Zahlen

 

Auf eine wirklich neue Wachstumsidee warten die Anleger bei THYSSENKRUPP bislang vergeblich. Nachdem das Projekt Aufspaltung begraben wurde, steht nun die Abspaltung der Aufzugsparte auf dem Programm. Wie die gerade präsentierten Zahlen zum dritten Fiskalquartal zeigen, dürfte dies allerdings ein mehr als problematisches Unterfangen sein. Denn das Ergebnis im Quartal wurde faktisch vollständig von der Aufzugsparte getragen. Insgesamt meldete THYSSENKRUPP im Vergleich zum Vorjahr einen unveränderten Umsatz. Doch der bereinigte operative Gewinn auf Ebene EBIT ging um rund 100 Mio. Euro auf 226 Mio. Euro zurück. Netto rutschte der Stahlkonzern, der so gerne Technologiekonzern wäre, mit 94 Mio. Euro wieder in die Verlustzone.

Wie auch schon erwartet worden war, nimmt THYSSENKRUPP das neue Ergebnis zum Anlass und senkt erneut die Prognose für das noch laufende Geschäftsjahr. Jetzt wird ein operativer Gewinn von rund 800 Mio. Euro erwartet. Das sind 200-300  Mio. Euro weniger als bislang prognostiziert und rund 40% unter den Vorjahresergebnissen. Umso überraschender die Reaktion an der Börse, die THYSSENKRUPP heute ein ordentliches Plus zubilligt. Für uns allerdings kein Grund, hier unsere bisherige Zurückhaltung aufzugeben.

 

NORDEX wieder ein Kauf?

 

Zu den Gewinnern des Tages dürfte wieder einmal NORDEX gehören. Der Windturbinen-Hersteller meldet erneut einen Großauftrag über insgesamt 27,2 MW, was 22 Turbinen entspricht. Eingesetzt werden sollen diese in zwei Windparks in Spanien. 

Profitieren dürfte die Aktie von NORDEX dabei auch von den neuen Zahlen des Windkraftprojektierers PNE. Dieser hat für das zweite Quartal gemeldet, dass sich sein EBIT verdreifacht hätte. Der Umsatz konnte dabei auf über 65 Mio. Euro mehr als verdoppelt werden. Bei PNE ist von diesem guten Ergebnis schon sehr viel im Kurs vorweggenommen worden, weshalb wir hier keine Aktivität planen. Und bei NORDEX halten wir es ebenfalls, auch mit Blick auf die an dieser Stelle getroffene Analyse, weiterhin für deutlich zu spekulativ, wieder einzusteigen.

 

AURELIUS nach Zahlen kaufen

 

Anders bei AURELIUS. Die Beteiligungsgesellschaft hat heute Morgen einen deutlichen Gewinnsprung im ersten Halbjahr gemeldet. Das operative Ergebnis wurde auf gut 102 Mio. Euro fast verdoppelt. Ein starker Auftritt,  der umso bemerkenswerter ist, da AURELIUS im Berichtszeitraum keine Unternehmenskäufe getätigt hat und somit auch keine positiven Sonderfaktoren (Bargain Purchase) verbuchen konnte.

Das dürfte sich im aktuellen Quartal ändern. Denn inzwischen wurde bekanntlich der Kartonagen-Hersteller SOLIDUS verkauft, was einen zusätzlichen Ertrag von rund 100 Mio. Euro bringen dürfte. Außerdem hatte AURELIUS erst vor kurzem mitgeteilt, dass man den Flotten-Dienstleister BT FLEET SOLUTIONS übernimmt. Hier könnte es ebenfalls positive Effekte in der Bilanz geben. Auf Basis dieser Entwicklungen plädieren wir für eine erste spekulative Anfangsposition. Wenn es der Kurs schafft, über die neue Widerstandszone bei 37,80 Euro zu klettern, würden wir aufstocken.

 

Kursverlauf Aurelius

 

08.08.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 


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