Volkswagen bläst mit Volldampf zum Angriff gegen Tesla und BYD
Vorbereitung für Börsengang von Porsche laufen weiter auf Hochtouren
Volkswagen hält trotz des Krieges und Lieferkettenproblemen weiter an einem Börsengang der Sportwagentochter Porsche fest. Absatz- und Renditeziele fungieren als Kurstreiber.
Trotz der unsicheren Auswirkung des Krieges in der Ukraine auf die Weltwirtschaft zeigt sich Volkswagen (DE0007664039) optimistisch für das Jahr 2022. Dennoch dürfen Sekundäreffekte des Krieges auf Rohstoffpreise und auf die konjunkturelle Entwicklung nicht unterschätzt. Zumal besonders der Wirtschaftsstandort Deutschland aufgrund der Abhängigkeit von russischen Energieimporten bei länger andauernden Kampfhandlungen stark leiden könnte.
Für Volkswagen ergibt sich daraus neben dem Chipmangel ein neues größeres Problem. Der Hersteller der verbauten Kabelbäume produzieren vermehrt in der Ukraine und mussten aufgrund des Krieges die Produktion stark einschränken. Als Folge dessen hat VW bereits die Kapazitäten in den Werken in Dresden und Zwickau beschränkt. Als mögliche Lösung drängt sich eine Verlagerung der Produktion in die US- und chinesischen Werke auf.
Dennoch gab die Führungsetage das Ziel von 5-10 % mehr Umsatz für das Fiskaljahr 2022 aus. Dabei soll auch die operative Rendite leicht um 0,5 Prozentpunkte auf 8,5 % gesteigert werden. Trotz der Unsicherheiten kommt VW dabei die reduzierte Kostenbasis und die extrem hohe Liquidität von knapp 27 Milliarden Euro zu gute. Ziel sei es zudem wieder deutlich mehr Autos auszuliefern, da die Absatzzahlen seit 2020 wieder leicht rückläufig sind. Dies kann Volkswagen allerdings mit der Qualität der Produkte gut kaschieren.
Im Jahr 2021 stieg der Umsatz um 12 % auf 250 Milliarden Euro. Auch beim Gewinn übertraf der Konzern die Erwartungen deutlich. Trotz Sondereinflüssen durch die Dieselaffäre betrug der Gewinn fast 20 Milliarden Euro. Damit ist VW nur mit dem 4,5-fachen des jährlichen Gewinns an der Börse gelistet. Betrachtete man zum Vergleich den wertvollsten Automobilhersteller Tesla (US88160R1014) so erwirtschaften die Amerikaner bei einer Marktkapitalisierung von 862,5 Milliarden Euro einen Gewinn von 9,825 Milliarden Euro.
Star des Unternehmens mit eigenem Börsengang
Überzeugen konnte im Jahr 2021 wieder einmal die Sportwagentochter Porsche. Porsche konnte trotz des Chipmangels den Absatz um rund 10 % steigern. Dabei macht sich besonders die erfolgreiche Elektrifizierung von Teilen der Flotte positiv bemerkbar.
Trotz der Unsicherheiten an den Börsen der Welt laufen die Vorbereitung auf einen Börsengang von Porsche weiter auf Hochtouren. Geplant sei der Börsengang zum 4. Quartal diesen Jahres. Dabei sollen insgesamt 25 % der Unternehmensanteile in den freien Handel übergehen. Bei einer momentanen Bewertung von Porsche in Höhe von 80-120 Milliarden Euro ergibt sich ein Emissionsvolumen zwischen 20 und 30 Milliarden Euro. Damit könnte Porsche sogar den Ölriesen Saudi Aramco überholen und zum größten Börsengang der Welt werden.
Der geplante Börsengang dürfte den Aktien der Porsche SE Holding (DE000PAH0038) und von VW weiteren Rückenwind geben. Bei VW wird besonders der Erfolg in den USA bejubelt. Im wichtigen Absatzmarkt konnte VW erstmals seit 10 Jahren wieder schwarze Zahlen schreiben und ist Hauptkonkurrenten Tesla und BYD (CNE100000296) bei der Elektrifizierung der Flotte weiter dicht auf den Fersen.
22.03.2022 - Felix Eisenhauer
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