Auf dem gigantischen chinesischen Markt scheint Apple immer mehr unter Druck zu geraten, was auch die Aktionäre nicht kalt lässt
Wird das iPhone 16 für Apple zum Flop in China?
Erst vor Kurzem stellte Apple die iPhone-16-Reihe vor und erntete damit schon in westlichen Gefilden nicht besonders viel Begeisterung. Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger sind allenfalls im Detail zu finden. Viel Aufmerksamkeit widmete der Konzern dem Thema KI, kann dort aber mit der Konkurrenz bislang noch nicht recht mithalten.
Das betrifft vor allem den wichtigen chinesischen Markt, wo das iPhone 16 zunächst ohne KI-Funktionen an den Start geht. Nachliefern will Apple (US0378331005) dies erst irgendwann im kommenden Jahr, hält sich bezüglich der genauen Ausgestaltung aber bedeckt. Fraglich ist momentan, wie die Integration von ChatGPT ablaufen soll, nachdem OpenAI sich aus China vollständig zurückgezogen hat. Zugelassen sind im Reich der Mitte lediglich die großen Sprachmodelle heimischer Anbieter.
Während Apple mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hat, drehen die heimischen Hersteller im Reich der Mitte immer weiter auf. Insbesondere Huawei feierte zuletzt große Erfolge und kann auch mit mehr Innovationen punkten. Vor wenigen Tagen stellte das Unternehmen das Mate XT vor, welches sich gleich zweimal falten und damit zu einem waschechten Tablet verwandeln lässt. Mit derartigen Funktionen kann Apple bislang nicht dienen. Noch dazu hat Huawei schon heute KI in seine Geräte integriert.
Apple fällt zurück
Laut einem Bericht des „Handelsblatt“ geht das Interesse der Verbraucher an iPhones in China schon jetzt sichtlich zurück. Die Umsätze gingen im letzten Quartal um 6,5 Prozent bis auf 14,7 Milliarden US-Dollar zurück und das iPhone schaffte es nicht einmal mehr in die Top 5 der meistverkauften Smartphones. Vor einigen Jahren noch konnte Apple sich recht bequem den Spitzenplatz sichern. Einzig bei der Betrachtung hochpreisiger Modelle reicht es noch für Marktanteile von etwa 52 Prozent. Die Tendenz scheint aber auch hier sinkend zu sein.
Als Reaktion auf schwächelnde Zahlen führte Apple bereits Rabatte ein, die sich bis auf 300 Dollar für ein iPhone belaufen können. Daran wäre in vergangenen Jahren nicht zu denken gewesen. Doch die Nutzer in Fernost verfügen über eine immer größere Auswahl und scheinen dies auch zu nutzen. Auch der teils etwas komplizierte Wechsel von Apples geschlossenem System stört offenbar nur die Wenigsten.
Während Apple mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen hat, schießen die Umsätze von Huawei, Xiaomi und Konsorten im zweistelligen Prozentbereich in die Höhe. Es scheint gelungen zu sein, die Dominanz des US-Konkurrenten zu brechen. Jener dürfte diesen Trend kaum aufhalten können, indem bei neuen Geräten und Betriebssystemen auf Neuerungen irgendwann in der Zukunft verwiesen wird. Apple steht unter Zugzwang und es rächt sich aktuell sichtlich, dass der Einstieg in das Thema KI doch etwas verschlafen wurde.
China spielt nach eigenen Regeln
KI-Features spielen in China eine eher größere Rolle als in hiesigen Gefilden. Die Nutzer können sich dort für Funktionen wie automatische Übersetzungen sehr begeistern, während westliche Verbraucher KI-Funktionen zu nicht unwesentlichen teilen noch skeptisch gegenüberstehen. Dazu gesellen sich viele weitere Besonderheiten auf dem gigantischen chinesischen Markt. Beispielsweise die Tatsache, dass die Regierung in Peking recht offen dazu aufruft, sich doch eher für Geräte von heimischen Herstellern zu entscheiden.
Trotz des kaum zu ignorierenden Gegenwinds ist es noch zu früh, um Apple in China bereits den Untergang vorhersagen zu wollen. Der Konzern verkauft weiterhin etliche Geräte und wird dies wohl auch weiterhin tun. Es scheint momentan aber vollständig an Wachstumssignalen zu fehlen und auch anderswo kann der iPhone-Hersteller längst nicht mehr die gleiche Begeisterung wie in früheren Zeiten auslösen. Erschwerend hinzu kommt, dass die jüngste Produktkategorie in Form der Apple Vision Pro sich als veritabler Flop erwiesen hat. Das geht an den Anlegern nicht spurlos vorbei, welche die Apple-Aktie am Montag um 2,8 Prozent auf 216,32 Dollar fallen ließen. Noch befindet das Papier sich auf einem sehr ansehnlichen Niveau, doch die Unantastbarkeit des Tech-Giganten scheint etwas zu bröckeln.
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17.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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