Stillstand bei Apple

Apples AI-Strategie - zu spät, zu wenig

 

Apple fokussiert sich in diesem Jahr vor allem auf die inneren Werte. Erneut lieferte man auf dem wichtigsten Produkt-Update im September keine Revolution, sondern lediglich eine Evolution seiner wichtigsten Produktreihen ab. In Bezug auf die Apple Watch und die Air Pods ging es vorrangig um ein Feintuning. Beim iPhone blieb alles beim Alten ausser einer internen Optimierung auf die (kommenden) AI-Funktionalitäten. 

 

Stillstand bei der Apple (US0378331005) Watch. Die neue Series 10 übernimmt im Wesentlichen nur die Features, die bisher den Premium-Modellen, der Apple Watch Ultra (2), vorbehalten waren. So vergrösserte man den Bildschirm auf die bisher grösste verfügbare Fläche, verringerte die Höhe und übernahm die Tauchfunktionalitäten, schränkte die aber auf Schnorcheltiefe ein. Das Ganze wurde mit einem Wassertemperatursensor garniert. Die Preise bleiben unverändert und beginnen bei 399 US-Dollar. Die 3. Generation der Apple Watch Ultra lässt hingegen auf sich warten.

 

 

Das gleiche Schema auch bei den Air Pods. Während die Air Pods Max überhaupt nicht angefasst wurden und nur neue Farben erhielten, führte Apple die 4. Generation der einfachen Air Pods ein. Die nun auf Wunsch gegen Aufpreis auch mit Active Noise Cancellation verfügbar sind. Ein wichtiges Schlüsselfeature, das bisher nur den Air Pods Pro der 1. und 2. Generation vorbehalten blieb. Die aktuelle Generation der Air Pods Pro bekommen ein interessantes Update, das aus einem Hörtest auf klinischem Niveau besteht. Dabei messen die Air Pods Pro die Hördefizite des Trägers, passen an und ergänzen das Leistungsspektrum individuell und ermöglichen so Hörverluste auszugleichen. Ob es mit der Leistungsfähigkeit eines echten Hörgeräts zu vergleichen ist, muss bis zu den Praxistests abgewartet werden, aber die Stossrichtung ist selbstverständlich interessant, da Apple hier eine weitere Schlüsselfunktionalität anbieten kann. Die Hörtests werden ab frühestens Herbst in 100 Ländern verfügbar gemacht. Unter anderem in den USA, Deutschland und Japan (Demographie!). 

 

Apple Intelligence auf Deutsch nicht vorgesehen

 

Die Apple Intelligence Funktionalitäten sind schwach und kommen spät. Darauf hatte ich Sie bereits anlässlich der WWDC im Juni hingewiesen. Der Leistungsumfang bewegt sich im Kern um das Redigieren von Texten, das Erstellen von Phantasiebildern und einer Leistungsverbesserung des Sprachassistenten Siri, der zuletzt weit hinter die Konkurrenz zurückgefallen ist. Enttäuschend ist vor allem, dass Apple selbst diesen kleinen Umfang an AI-Funktionalitäten nicht zum Launch des iPhone 16 am Start hat. Der erste kleine AI-Roll-out soll im Oktober beginnen und dann über mehrere Monate verteilt werden. Das klingt und ist zusammengeschustert. Die echte Hiobsbotschaft ist jedoch, dass auf absehbare Zeit nur Englisch als Sprache verfügbar sein wird. Chinesisch, Französisch, Japanisch und Spanisch sollen im Laufe des kommenden Jahres dazu kommen. Eine deutsche Fassung ist bisher nicht einmal in Arbeit.

Das iPhone hat keine nennenswerten äusseren Veränderungen. Lediglich ein neuer Kamera-Knopf soll die Schnellbedienung der Kamera ermöglichen. Aus Sicht des Designs ein Rückschritt, denn was wird nach dem Kamera-Knopf noch kommen? Der Telefon-Knopf? Der Musik-Knopf? Der Nachrichten-Knopf? Sowohl das iPhone 16 als auch das iPhone 16 Pro haben eine deutliche Leistungssteigerung erfahren. Beim Pro kommt eine Vergrösserung des Displays auf 6.3“ und 6.9“ hinzu. Der Prozessor ist auf den Einsatz von AI optimiert, aber auch hier ist es keine Revolution, sondern eine Evolution. Apple fokussierte sich bei der Weiterentwicklung vor allem darauf, die neuen Leistungsansprüche von AI in der neuesten Chip-Generation zu entsprechen. Das ist gelungen, aber es ist nicht zu vergleichen mit einer spezialisierten Version, wie sie Nvidia (US67066G1040) entwickelt hat. Die restlichen Veränderungen fokussieren sich auf leichte Verbesserungen wie die Möglichkeit, Spatial Audio aufzunehmen, dank insgesamt 4 Mikrofonen, die im Gehäuse verbaut sind. Auf der Videoseite hat man die Leistungsfähigkeit auf 4K mit 120 Frames pro Sekunde erweitert, wobei die Videos nachträglich in der Bearbeitung auf die gewünschte Frame-Rate angepasst werden können.

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10.09.2024 - Mikey Fritz

 

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