Multiple Enttäuschungen bei Ballard Power, Plug Power hält sich über Wasser, Nel ASA hat weniger Glück und Bloom Energy überrascht mit einem gewaltigen Sprung bei der Marge!
Bei Wasserstoff-Aktien gab es in dieser Woche nur wenige Lichtblicke
Schon seit einer ganzen Weile haben Wasserstoff-Aktien an den Märkten einen schweren Stand. Der chronische Auftragsmangel in Verbindung mit dem gefühlten Stillstand bei nicht wenigen politischen Akteuren raubte den Investoren immer mehr die Zuversicht. In den letzten Tagen gesellten sich weitere Hiobsbotschaften dazu.
Besonders schwer hatte es in der ausgelaufenen Woche die Aktie von Ballard Power (CA0585861085). Der kanadische Brennstoffspezialist legte Zahlen vor, welche den Investoren überhaupt nicht gefallen wollten. Mit den Umsätzen wurden die Erwartungen der Analysten klar verfehlt und auch die Verluste haben sich noch einmal deutlich ausgeweitet. Gerechnet wurde mit einem Minus von 0,14 US-Dollar je Aktie. Gemeldet wurde ein Fehlbetrag von 0,19 Dollar je Anteilsschein.
Das lässt selbst die sonst so optimistischen Analysten nicht kalt und manches Kursziel bewegte sich zuletzt deutlich nach unten. Die Anleger verabschiedeten sich derweil scharenweise von der Ballard Power-Aktie. Auf Wochensicht ging es um 15,8 Prozent in die Tiefe und mit 1,19 Euro wurde zeitweise ein neues 52-Wochen-Tief erreicht. 1,24 Euro zum Wochenende sind nur ein sehr schwacher Trost und die weiteren Aussichten bleiben eher mau.
Große Enttäuschung bei Plug Power
Neben den schwachen Zahlen setzte Ballard Power auch der Wahlerfolg von Donald Trump zu, der im Januar als nächster US-Präsident vereidigt wird. Aus dem Pariser Klimaabkommen möchte der Republikaner allem Anschein nach wieder aussteigen und auch sonst stehen erneuerbare Energien ganz unten auf seiner Prioritätenliste. Der sehr deutliche Wahlerfolg sorgte für ein schmerzhaftes Beben im Wasserstoff-Segment, was auch Plug Power (US72919P2020) zu spüren bekam.
Hier konnte der Aktienkurs sich zum Wochenende zwar bei 2,04 Dollar einpendeln und damit auf Wochensicht sogar leicht zulegen. Doch gelang die Verteidigung der 2-Dollar-Linie nur knapp und die Enttäuschung steht den Aktionären ins Gesicht geschrieben. Denn vor der Wahl kletterte der Aktienkurs des US-Elektrolyseur-Herstellers noch bis auf rund 2,30 Dollar. Mit der Aussicht auf Trump im Weißen Haus fallen Hoffnungen auf weitere Förderungen aber erst einmal in sich zusammen.
Nel ASA erreicht neue Tiefen
In Europa scheint die Börsianer dies ebenfalls nicht kalt zu lassen. Hier könnte auch das plötzliche Scheitern der deutschen Regierung ein Faktor gewesen sein, hat sich Deutschland doch eine Führungsrolle im Wasserstoffbereich auf die Fahne geschrieben. Nun steht plötzlich ein großes Fragezeichen darüber, wie es um weitere Förderungen im kommenden Jahr und darüber hinaus bestellt sein wird. Heftigen Gegenwind erntete da unter anderem die Aktie von Nel ASA (NO0010081235).
Mit Verlusten von fast elf Prozent in der ausgelaufenen Woche stürzte jene bis auf 0,32 Euro zum Wochenende hinab und markierte wieder einmal ein neues Mehr-Jahres-Tief. Das Unternehmen enttäuschte vor gar nicht langer Zeit mit ausgesprochen schwachen Quartalszahlen und zum Teil zurückgehenden Aufträgen. Kurzgesagt scheint sich Nel fundamental in die vollkommen verkehrte Richtung zu entwickeln und das politische Beben der letzten Tage verstärkt ohnehin bestehende Sorgen nur noch.
Bloom Energy strahlt Stärke aus
Es läuft jedoch bei den Themen Wasserstoff und Brennstoffzellen längst nicht überall schlecht. Für eine positive Überraschung sorgte Bloom Energy (US0937121079) mit seinen Quartalszahlen. Die Umsätze fielen im Vergleich zum Vorjahr zwar um 18 Prozent zurück und verfehlten damit die Schätzungen der Analysten. In allen anderen wichtigen Punkten konnte der Brennstoffzellen-Hersteller aber klar punkten. So konnte etwa der Verlust von 170 Millionen Dollar im Vorjahr auf nur noch 15 Millionen Dollar begrenzt werden.
Möglich wurde dies durch eine schiere Explosion bei der Bruttomarge. Lag jene im vergangenen Jahr noch bei -1,3 Prozent, so konnten nun satte 23,8 Prozent vermeldet werden. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt und damit stellt Bloom Energy letztlich in Aussicht, die schwarzen Zahlen zu erreichen. Dem Konzern gelingt es in einer kritischen Phase, Stärke auszustrahlen. Gerade jetzt ist es für Firmen aus dem Segment wichtig, auf eigenen Beinen stehen zu können. Der Aktienkurs schoss allein am Freitag um 23 Prozent in die Höhe und legte auf Wochensicht um 37 Prozent bis auf 12,29 Euro zu.
Wie geht es weiter?
Nur wenige Tage nach Donald Trumps Wahlerfolg überschlagen sich momentan die Horrorszenarien für die kommenden vier Jahre, was sich längst nicht nur auf das Thema Wasserstoff beschränkt. Hier fürchten jedoch gerade Anleger, dass die USA sich vollständig von dem Bereich verabschieden könnten. Wenngleich sich dies nicht ausschließen lässt, so bleibt aber auch offen, ob Trump denn wirklich sämtliche Projekte von Joe Biden über Nacht wieder einstampfen können wird. Zudem wird Wasserstoff anderswo ein wichtiges Thema bleiben. Die gefühlte Panik in dieser Woche könnte vielleicht etwas überzogen gewesen sein. Gleichwohl lässt sich nicht abstreiten, dass die ohnehin hohe Ungewissheit im Segment noch einmal größer geworden ist.
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10.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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