Finanzierung für Meyer Burger, Holcim verkauft Amerikageschäft und Kurssprung bei Lululemon - BÖRSE TO GO

Meyer Burger kann sich eine Brückenfinanzierung sichern - droht jetzt ein Delisting?

 

Meyer Burger kann sich eine Brückenfinanzierung über 39,48 Mio. US-Dollar sichern. Droht den Altaktionären jetzt ein Delisting? Holcim verkauft sein Nordamerikageschäft. Die Gesellschaft soll Ende des 1. Halbjahres 2025 an der New York Stock Exchange gelistet werden. Kurssprung bei Lululemon Athletica. Die Aktien springen nachbörslich um mehr als 9 %, nachdem das Modeunternehmen den Jahresausblick anhob. 

Im asiatischen Handel zeigen am letzten Handelstag der Woche die chinesischen Benchmarks Stärke. Alle Onshore-Indizes steigen mehr als 1 % im Verlauf der Sitzung und der Hang Seng Index klettert zeitweise sogar um mehr als 1,65 %. Die restlichen Benchmarks in der Region verzeichnen hingegen Abgaben. Der KOSPI schloss -0,56 % tiefer bei 2.428,16 Punkten und der Nikkei 225 Index fiel um -0,80 % auf 39.068,50 Punkte. Der Terminmarkt ist vor Eröffnung der europäischen Börsen hingegen leicht freundlich gestimmt. Der DAX-Future (Dezember) wird bei 20.379,00 Punkten (+0,08 %) gehandelt.

Die Rallye in Frankfurt ging auch am Donnerstag kräftig weiter. Alle deutschen Benchmarks konnten sich verbessern, wobei der MDAX die Liste der Gewinner mit einem Anstieg um 1,16 % auf 27.132,80 Punkte anführte. Hier sorgten insbesondere die Aktien von Aurubis (DE0006766504) für Aufschwung, die um 11,05 % auf 84,40 Euro sprangen, nachdem man die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023/24 vorgelegt hatte. Der SDAX folgte dicht auf mit einem Tagesgewinn von 1,15 % auf 13.934,14 Punkte. Der DAX schaffte noch einen Anstieg um 0,63 % auf ein neues Allzeithoch von 20.358,80 Punkte. Der TecDAX lief hinterher und konnte lediglich um 0,26 % auf 3.521,87 Punkte steigen. 

In New York kam es hingegen auf der ganzen Breite zu leichten Gewinnmitnahmen. Allen voran sank der Dow Jones Industrial Average Index um -0,55 % auf 44.765,71 Punkte, wobei insbesondere die Aktien von UnitedHealth (US91324P1021) abgaben und -5,21 % tiefer bei 578,97 US-Dollar schlossen. Der CEO der Krankenversicherungstochter United Healthcare war am 04. Dezember in Manhattan, New York auf offener Straße gezielt getötet worden. Der Nasdaq 100 Index gab am Donnerstag leicht um -0,31 % auf 21.425,22 Punkte ab und der S&P 500 Index sank leicht um -0,19 % auf 6.075,11 Punkte. 

 

 

Meyer Burger: Nächster Rettungsversuch

 

Die finanziellen Probleme bei Meyer Burger (CH1357065999) sind hinlänglich bekannt. Der Schweizer Photovoltaikhersteller leidet seit Jahren unter den Dumpingpreisen der asiatischen Konkurrenz und hat bereits mehrere Restrukturierungsrunden und umfassende Kapitalerhöhungen hinter sich. Aktuell geht es um die blanke Existenz des Unternehmens, nachdem der Großkunde DESRI Mitte November den Rahmenvertrag fristlos kündigte. DESRI steht für D.E. Shaw Renewable Investments, die wiederum eine Tochter des amerikanischen Hedge-Fonds-Imperium D. E. Shaw ist. Am Freitagmorgen meldete Meyer Burger, dass man sich eine Brückenfinanzierung von 39,48 Mio. US-Dollar gesichert hat, um den Betrieb zu stabilisieren, womit das Unternehmen auch Zeit bekommt, um mit dem Großkunden und den Anleihegläubigern zu verhandeln. Der Haken: Die Brückenfinanzierung kommt im Wesentlichen aus dem Kreis der Anleihegläubiger, die vorwiegend aus Hedge-Fonds bestehen. Das wahrscheinlichste Szenario ist jetzt, dass die Gesellschaft von der Börse genommen wird und unter den Gläubiger aufgeteilt wird. 

 

Holcim trennt Nordamerikageschäft ab

 

Der Schweizer Baustoffgigant Holcim (CH0012214059) trennt sein Nordamerikageschäft ab. Das Ziel ist es, dass Nordamerikageschäft an der New York Stock Exchange separat zu kotieren. Holcim verspricht sich damit eine höhere Bewertung für diesen Geschäftsteil. Um jedoch eine Chance zu haben, um in die wichtigen amerikanischen Benchmarks aufgenommen zu werden, muss das Nordamerikageschäft als amerikanisches Unternehmen durch die SEC anerkannt werden. Was in diesem Fall erfordert, dass das Geschäft zu 100 % ausgegliedert wird. Dieser Spin-off soll zum Ende des 1. Halbjahres 2025 erfolgen, worüber aber die Generalversammlung am 14. Mai 2025 erst einmal offiziell entscheiden muss. 

 

 

 

Kurssprung bei Lululemon

 

Die Aktionäre von Lululemon Athletica (US5500211090) reagierten am Donnerstag nach Börsenschluss euphorisch auf den neuen Ausblick. Das Modeunternehmen hob den Ausblick für das Gesamtjahr an und verspricht den Aktionären nun einen Umsatz von 10,45 bis 10,49 Mrd. US-Dollar, was leicht über der bisherigen Prognose liegt. Die Stärke kommt aus dem internationalen Geschäft, wo Lululemon auf vergleichbarer Basis im 3. Quartal wachsen konnte, allerdings nicht in den amerikanischen Märkten. Damit beendete das Unternehmen den Trend zu sinkenden Umsatzwachstumsraten. Die Aktien, die bereits seit Ende August sehr gut gelaufen sind, sprangen daraufhin im nachbörslichen Handel um 9,19 % auf 376,50 US-Dollar.  

 

Tagestermine

 

Die deutsche Industrieproduktion findet weiter keinen Boden. Im Oktober sank sie um -1,0 % im Vergleich zum September, wo sie bereits um -2,0 % gefallen war. Insbesondere die Krise in der Automobilbranche sorgt für negatives Momentum.

Am Nachmittag um 14:30 Uhr stehen die amerikanischen Arbeitsmarktdaten für den Monat November im Mittelpunkt. Die Arbeitslosenquote wird leicht höher bei 4,2 % nach 4,1 % im Oktober gesehen. Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft soll um 202.000 Arbeitsplätze gestiegen sein. 

 

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06.12.2024 - Mikey Fritz

 

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