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BÖRSE TO GO - LEG Immobilien, T-Mobile (US) und Uber

Techno-Krieg eskaliert

NTG24 - BÖRSE TO GO - LEG Immobilien, T-Mobile (US) und Uber

 

Der asiatische Handel wird heute früh vor allem von den verbalen Ausbrüchen des US-Präsidenten überschattet. Trump weitete seine Drohungen und Verbote in der Nacht aus. Er drohte wiederholt der chinesischen ByteDance, dass dessen App TikTok innerhalb von 45 Tagen der Geschäftsbetrieb in den USA untersagt wird. Die USA legten keinerlei Beweise vor, warum TikTok nicht mehr für Amerikaner zur Verfügung stehen sollte. Zusätzlich zu ByteDance griff Trump nun auch noch die chinesische Tencent an und drohte dem Unternehmen, dass die App WeChat in den USA verboten werden soll. Auch hier fehlen jegliche Beweise für ein gravierendes Fehlverhalten. Die US-Administration scheint sich willkürlich erfolgreiche chinesische Unternehmen auszusuchen und zu bedrohen.

Der chinesische Aktienmarkt reagiert heute früh sehr negativ. Alle Benchmarks liegen weit im Minus. Am stärksten zeigen sich die Abschläge beim SZSE Component Index, der zeitweise mehr als -2 % fällt. Auch der Hang Seng Index in Hongkong notiert mehr als 2 % im Minus. Die restlichen Börsen im asiatisch-pazifischen Raum werden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. So gibt der Nikkei 225 Index zeitweise mehr als -0,7 % ab, ebenso wie der australische S&P / ASX 200 Index.

Die wichtigsten Futures deuten alle auf eine negative Eröffnung um 09:00 Uhr hin. So liegt der DAX-Future zeitweise mehr als -0,5 % im Minus. Die US-Futures verzeichnen ähnliche Abschläge. Der DAX wird zur Eröffnung bei 12.565 Punkten gesehen.

 

Silber-Future

 

Nach einer scharfen Rallye notieren die Silber-Futures im asiatischen Handel unverändert. In der Spitze verfehlten die Notierungen in der Nacht nur knapp die Marke von 30 Dollar. Intraday ging es bis auf 29,915 Dollar hinauf. Dann setzten Gewinnmitnahmen ein und zogen den Future wieder auf 28 Dollar zurück.

 

LEG Immobilien wächst moderat

 

Die LEG Immobilien kann weiter wachsen. Organisch als auch durch Akquisitionen. Die Zahl der Wohneinheiten stieg im Jahresvergleich um 2,9 % und die Nettokaltmieten stiegen um 5,7 % auf 154,5 Mio. Euro. Das Ergebnis aus Vermietung & Verpachtung betrug 122,9 Mio. Euro. Der operative Gewinn aus dem Vermietungsgeschäft (FFO I) lag bei 100,6 Mio. Euro und verbesserte sich damit um 16,6 %. Die Leerstandsquote konnte um 50 Basispunkte auf 3,4 % gesenkt werden.

Im 3. Quartal wird das Unternehmen 7.500 weitere Wohneinheiten übernehmen. Ein signifikanter Sprung. Zum Quartalsende hielt LEG Immobilien 137.525 Wohneinheiten, die sich vor allem in Nordrhein-Westfalen befinden. Damit ist schon ein Wachstum von rund 5,5 % für kommendes Jahr vorgegeben. Das Unternehmen fokussiert sich auf bezahlbares Wohnen, was sich auch in der durchschnittlichen Ist-Miete von 5,88 Euro / qm widerspiegelt. 

 

T-Mobile schlägt die Konkurrenz

 

Die erfolgsverwöhnte Mobilfunktochter der Deutschen Telekom punktete erneut. Im abgelaufenen Quartal konnte man netto 1,2 Mio. neue Kunden gewinnen und überholt somit AT&T, die Königin im US-Mobilfunkmarkt. Geholfen hat dabei natürlich die Übernahme von Sprint, aber der Akquisitionserfolg spricht für T-Mobile, denn kein anderer Konkurrent konnte so viele Neukunden für sich begeistern. 

Beim Ergebnis litt T-Mobile dagegen. Nach 939 Mio. US-Dollar konnte man im abgelaufenen Quartal nur noch einen Gewinn von 100 Mio. US-Dollar ausweisen und blieb damit unter den Erwartungen der Wall Street. CEO Mike Sieverts rechtfertigte das kleine Plus jedoch mit den hohen Fusionskosten. Beim Umsatz ging es auf 17,7 Mrd. US-Dollar. Ein entscheidender Punkt, denn die US-Tochter erwirtschaftet damit jetzt deutlich mehr als 50 % des gesamten Konzerns. Aufgrund des hohen Kundenwachstums sprangen die Aktien nachbörslich um 5,46 % auf 114,00 US-Dollar

 

Uber schrumpft

 

Uber zählt zu den Corona-Verlierern. Ein Jahr nach dem pompösen Börsendebüt des Fahrdienstvermittlers wies das Unternehmen nicht nur einen hohen Verlust, sondern auch einen deutlich rückläufigen Umsatz aus. Letzterer brach von 3,17 Mrd. US-Dollar um -29 % auf 2,24 Mrd. US-Dollar ein. Das reichte noch nicht einmal im Ansatz, um den betrieblichen Aufwand von -3,85 Mrd. US-Dollar zu decken. Am Ende blieb ein Konzernfehlbetrag von -1,8 Mrd. US-Dollar übrig. Der Verlustvortrag von Uber hat sich damit auf beeindruckende -21,1 Mrd. US-Dollar erhöht.

Die Erholung setzt nur graduell ein. Dass die Fahrdienstvermittlungen durch Corona stark gefallen sind, ist keine Überraschung. Entscheidend ist, wie schnell sich die Nachfrage wieder erholt. Hier stieß das Unternehmen an Grenzen. Gleichzeitig konnte Uber Eats deutlich zulegen. Die Belieferungen nach Hause zogen deutlich an, waren vom Umfang her aber zu klein, um das Quartal zu retten. Die Wall Street reagierte enttäuscht auf den Bericht und ließ die Aktien nachbörslich um -2,74 % auf 33,76 US-Dollar fallen.

 

Weitere wichtige Quartalsberichte am Freitag: Dr. Hönle AG, ElringKlinger, Österreichische Post, Portugal Telecom, Schweizer Electronic AG, VTB Bank

 

Starke Auftragseingänge in Deutschland

 

Die Auftragseingänge für die deutsche Industrie kletterten im Juni überraschend stark um 27,9 %. Erwartet wurde ein Wachstum von 10,1 % nach einem Anstieg um 10,4 % im Vormonat. Ein Plus von 27,9 % war der größte jemals gemessene Anstieg und übertraf sogar den letzten Ausnahmerekord vom Juli 1975 (+27,1 %).

China konnte ihre Handelsbilanz im Juli weiter ausbauen. Der Bilanzüberschuss stieg auf 62,33 Mrd. Yuan und schlug damit die Erwartungen, die sich bei 42,00 Mrd. Yuan eingependelt hatten. 

Um 08:00 Uhr wird Deutschland die Handelsbilanz und die Industrieproduktion für Juni vorlegen. Bei der Industrieproduktion wird ein Wachstum von 8,1 % erwartet, der Handelsbilanzüberschuss bei 10,1 Mrd. Euro gesehen. 

Am Nachmittag erwarten uns dann die wichtigen amerikanischen Arbeitsmarktdaten für den Monat Juli. Die Arbeitslosenquote soll den Prognosen zufolge von 11,1 % auf 10,5 % gefallen sein. Außerhalb der Landwirtschaft sollen 1,6 Mio. neue Arbeitsplätze geschaffen worden sein.

 

07.08.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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