BÖRSE TO GO - Volkswagen, Lufthansa und die Rettung der AUA
S&P 500 im Plus seit Jahresbeginn
Der Wochenauftakt ist gelungen. Der DAX ging gestern Nachmittag zwar mit einem leichten Minus von -0,22 % bei 12.819,59 Punkten aus dem Handel, aber die Wall Street konnte im Präsenzhandel noch den Dreh ins Plus schaffen und schloss deutlich höher im Vergleich zum Freitag.
Der Dow stieg von allen US-Benchmarks am stärksten und endete mit einem Zugewinn von 1,70 % bei 27.572 Punkten. Der S&P 500 Index hat alle seine Verluste seit Jahresbeginn wieder aufgeholt. Der Nasdaq Index erreichte einen neuen Rekordstand und zieht damit weiterhin die Stimmung nach oben. Der DAX-Future schloss den Handel am Montag ebenfalls höher bei 12.907 Punkten. Heute früh wird der DAX-Future tiefer gesehen.
Gemischte Impulse kommen heute früh aus dem asiatischen Handel. Chinas Benchmarks können durch die Bank weg steigen. Der China A50 Index steigt um mehr als 0,4 %. Die Börse in Hongkong erholt sich deutlich. Der Hang Seng Index klettert um mehr als 1,40 %. Der japanische Nikkei 225 leidet dagegen heute unter Gewinnmitnahmen und sinkt um mehr als 0,9 %.
Diess wird entmachtet
Die Empörung im Volkswagen-Konzern schlug bereits seit Wochen hohe Wellen. Die Kritik am Vorstandsvorsitzenden wollte nicht abreißen. Und das nicht nur vonseiten einer Interessengruppe. Nahezu alle wichtigen Stakeholder im Konzern hatten sich auf Herbert Diess eingeschossen, nach einer Reihe von Fehlentscheidungen und Pannen.
Diess wird auf den Posten des Konzernchefs zurückgestutzt. Die wichtige Führung über die Kernmarke VW wird Ralf Brandstätter übernehmen, der bisher schon für das operative Geschäft verantwortlich war. Überraschend entlässt Volkswagen zudem Stefan Sommer. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von ZF Friedrichshafen war im Volkswagen Vorstand für den Einkauf zuständig. Die Vorzüge von Volkswagen stehen im vorbörslichen Handel (L&S) bei 151,40 Euro.
Wien genehmigt Rettungspaket für AUA
Die Lufthansa ist wieder einen Schritt weiter. Nachdem man sich mit Deutschland und der Schweiz über staatliche Hilfen für die jeweils lokalen Fluggesellschaften geeinigt haben, kam am Montag auch eine Einigung mit der Regierung Österreichs über die Hilfen für Austrian Airlines zustande.
Wien will deutlich weniger als beantragt zahlen. Austrian Airlines hatte ursprünglich 767 Mio. Euro an Hilfen beantragt. Die Regierung hat davon 450 Mio. Euro bewilligt, die sich aus Bankkrediten in Höhe von 300 Mio. Euro und Zuschüssen zusammensetzen. Die Lufthansa wird als Mutterkonzern weitere 150 Mio. Euro zur Rettung beisteuern, sodass die Austrian Airlines mit einem Paket von 600 Mio. Euro rechnen kann, wenn die EU-Kommission zustimmt. Die Aktien der Lufthansa notieren heute früh im vorbörslichen Handel (L&S) bei 12,22 Euro.
Handelsdaten bestimmen den Vormittag
Im Mittelpunkt steht heute früh die deutsche Handelsbilanz. Um 08:00 Uhr werden die Ex- und Importe und die Handels- und Leistungsbilanz für den Monat April veröffentlicht. Es wird mit zweistelligen prozentualen Rückgängen gerechnet. Um 08:45 Uhr werden die Franzosen ihre Außenhandelszahlen veröffentlichen.
Um 11:00 Uhr veröffentlicht die EU wichtige Zahlen zum 1. Quartal. Dazu zählt unter anderem das revidierte vorläufige Bruttoinlandsprodukt, das annualisiert bei einem Rückgang um -3,2 % gesehen wird.
Um 12:00 Uhr wird die OPEC eine Pressekonferenz abgehalten. Wie bereits gestern bekannt wurde, will das Kartell und ihre Partner die Förderkürzungen bis Juli verlängern.
Der Preis für WTI-Öl liegt bei mehr als 38 Dollar / Barrel und erreichte gestern zum ersten Mal seit März wieder Kurse über 40 Dollar, nachdem China seine täglichen Einfuhren aus dem Ausland auf ein Allzeithoch erhöhte.
Kurz nach Börseneröffnung in New York bekommen wir um 16:00 Uhr noch einmal Arbeitsmarktdaten für den Monat April. Dieses Mal geht es um die Entwicklung der Stellenangebote in den USA.
09.06.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de
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