Robinhood unter Druck, Hochtief erhöht Kapital und Intel warnt - BÖRSE TO GO
Der nächste Schlag für Robinhood - die SEC will „payment for order flow“ abschaffen
Robinhood kommt unter neuen Druck. Die SEC erwägt die Abschaffung des „payment for order flow“ Systems, auf dem das Geschäftsmodell von Robinhood basiert. Hochtief erhöhte das Kapital. In einem beschleunigten Platzierungsverfahren hat die Gesellschaft nachbörslich frisches Kapital aufgenommen. Intel warnte erneut. Der Chiphersteller sieht eine sich abschwächende Nachfrage.
Der Aktienhandel in Asien folgte heute früh der Wall Street tiefer. Nahezu alle Benchmarks geben leicht bis deutlich ab. Die größten Verluste verzeichnen die chinesischen Onshore-Indizes, wohingegen der Nikkei 225 Index sich als einzige Benchmark leicht im Plus halten kann. Der Terminmarkt ist ebenfalls einheitlich im Minus, wobei der DAX-Future vor Eröffnung der europäischen Vorbörse deutlich um -0,50 % auf 14.360 Punkte fällt.
Im Vorfeld der heutigen EZB-Sitzung gaben die Aktien am Mittwoch in Frankfurt leicht ab. Am besten hielt sich der SDAX, der nur leicht um -0,04 % auf 13.889,24 Punkte abgab. Der TecDAX sank um -0,26 % auf 3.179,59 Punkte. Am schlechtesten schnitten der MDAX, der um -0,70 % auf 30.178,64 Punkte fiel, und der DAX ab, der um -0,76 % auf 14.445,99 Punkte nachgab.
An der Wall Street waren die Verluste deutlicher ausgeprägt. Der S&P 500 Index verlor -1,08 % auf 4.115,77 Punkte, gefolgt vom Dow Jones Industrial Average Index, der -0,81 % auf 32.910,90 Punkte nachgab. Der Nasdaq Composite Index sank um -0,73 % auf 12.086,27 Punkte.
Robinhood kommt unter neuen Druck
Die amerikanische Börsenaufsicht SEC kündigte am Mittwoch eine Überprüfung des Aktienhandels in den USA an. Gary Gensler, der Vorsitzende der Securities and Exchange Commission, legte Pläne vor, die den Wettbewerb um die Abwicklung von Aktientransaktionen erhöhen soll. Aktuell dominiert das sogenannte „payment for order flow“ System, wo einige wenige große Gesellschaften rund 90 % der Privatanlegeraufträge abwickeln, die sie kleinen Brokern wie Robinhood (US7707001027) abkaufen. Das System steht seit Langem im Verruf, da die Anleger so keine optimale und transparente Ausführung erhalten. Die Aufträge werden in der Regel außerhalb der Börsen ausgeführt. Gensler kündigte nun an, dass die SEC plant, Einzelauktionen für die Transaktionen einzuführen, an denen die Broker für die Ausführung der Order bieten können. Bei einer solchen Umstellung würde Robinhood einen wichtigen Teil seines bisherigen Geschäfts verlieren.
Hochtief erhöht Kapital
Nach Börsenschluss beschloss Hochtief (DE0006070006) eine Kapitalerhöhung im Rahmen einer Privatplatzierung. Die Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital wurde unter Ausschluss des Bezugsrechts noch am Mittwochabend durchgeführt. Insgesamt gab die Gesellschaft 7.064.593 junge Aktien aus, die ab dem 01. Januar 2022 gewinnberechtigt sind. Der Großaktionär ACS (ES0167050915) hatte sich verpflichtet, die Kapitalerhöhung im Rahmen seiner Beteiligungshöhe zu zeichnen und darüber hinaus Aktien zu zeichnen, die nicht zugeteilt werden. Die jungen Aktien wurden zu einem Preis von 57,50 Euro platziert und ACS übernahm 85 % der gesamten Kapitalerhöhung. Hochtief hat die Kapitalerhöhung durchgeführt, um die Übernahme der australischen Cimic abzuschließen.
Intel warnt vor sinkender Nachfrage
Intel (US4581401001) hatte bereits im April einen enttäuschenden Ausblick auf das 2. Quartal gegeben. Der Finanzvorstand Dave Zinsner bestätigte nun noch einmal, dass der Chiphersteller eine schwächere Nachfrage erwartet. Zinsner änderte die Unternehmensprognose für das 2. Halbjahr nicht, nannte aber die Erwartungen der Analysten zu hoch. Intel sieht auf der Makroebene eine klare Abschwächung der Nachfrage, die die gesamte Halbleiterbranche betreffen sollte. Die Aktien von Intel gaben deutlich um -5,28 % auf 41,23 US-Dollar nach.
Tagestermine
Im Mittelpunkt steht heute die Sitzung der Europäischen Zentralbank. Die Entscheidung der Notenbank wird um 13:45 Uhr erwartet und im Anschluss um 14:30 Uhr die Pressekonferenz mit Frau Lagarde. Die Börse rechnet mit einem Ende TLTRO-Kredite in diesem Monat, dem Auslaufen von QE und einer ersten Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Juli.
09.06.2022 - Mikey Fritz
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