BÖRSE TO GO - Aareal Bank, Audi und Metro
Audi leidet unter Halbleiter Knappheit - mehr als 10.000 Mitarbeiter betroffen
Die Börse beginnt die neue Woche mit einem ruhigen Einstieg. Die Wall Street ist aufgrund des Martin Luther King Feiertages geschlossen, womit das Handelsvolumen weltweit heute deutlich geringer ausfallen dürfte. Die asiatischen Börsenplätze präsentieren sich heute früh durchweg negativ. Die meisten wichtigen Benchmarks fallen. Einzig und allein die chinesischen Benchmarks sind geschlossen im Plus nach sehr guten Wirtschaftsdaten.
Die Futures tendieren heute früh leicht nach Süden. Kurz vor Eröffnung der europäischen Vorbörse liegen alle wichtigen Futures leicht im Minus. Der DAX-Future notiert -0,13 % tiefer bei 13.738 Punkten. Der S&P 500 Future wird bei 3.755,88 Punkten (-0,17 %) gesehen und der Nasdaq-Future liegt bei 12.780 Punkten (-0,17 %).
Im Vorfeld des Feiertages in den USA setzten am Freitag in Frankfurt Gewinnmitnahmen ein. Alle wichtigen deutschen Benchmarks beendeten den Handelstag im Minus. Der DAX sank deutlich um -1,44 % auf 13.787,73 Punkte, wobei nur zwei Aktien - Henkel Vz. und Beiersdorf - im Plus schließen konnten. Die größten Verlierer waren die Aktien von Adidas, die um -2,76 % auf 281,80 Euro fielen und die Aktien der Deutschen Bank, die um -3,69 % auf 9,63 Euro fielen.
Der SDAX und MDAX verzeichneten deutlich höhere Verluste. Der MDAX schloss -1,70 % tiefer bei 31.035,92 Punkten und der SDAX fiel sogar um -2,19 % auf 15.048,80 Punkte. Im relativen Vergleich schloss der TecDAX mit einem Verlust von -0,90 % auf 3.262,41 Punkte am besten ab.
Auch an der Wall Street wurden vor dem langen Wochenende Gewinne mitgenommen. Alle Benchmarks schlossen am Freitag tiefer. Der S&P 500 Index sank um -0,72 % auf 3.768,25 Punkte und der Nasdaq Composite Index gab um -0,87 % auf 12.998,50 Punkte ab. Die Benchmark mit den größten Verlusten war erneut der Russell 2000 Index, der -1,49 % tiefer bei 2.123,20 Punkten schloss.
Aareal Bank sichert sich ab
Die Aareal Bank sichert sich vor dem Hintergrund der neuen Lockdowns ab. Die Bank kündigte an, dass man im Geschäftsjahr 2020 umfassende Rückstellungen für Kredite getroffen hat, um einen möglichen Anstieg der Ausfallrate im laufenden Jahr entgegenzuwirken. Der Vorstand sorgt sich, dass die verlängerten und verschärften Lockdown-Maßnahmen zu einer steigenden Zahl von Schuldner führen werden, die mit ihren Verpflichtungen in Rückstand geraten oder sie sogar nicht mehr bedienen können. Die Rückstellungen sind so umfassend, dass sie zu einem negativen Konzernbetriebsergebnis bei der Aareal Bank für 2020 führen.
Die genaue Höhe des Verlustes gab die Aareal Bank nicht bekannt. Man deutete lediglich an, dass der Verlust im „zweistelligen Millionenbereich“ liegen wird. Unbenommen der Vorsichtsmaßnahmen möchte die Bank für 2020 eine Dividende in Höhe von voraussichtlich 1,50 Euro / Aktie ausschütten. Aufgrund der besonderen Vorgaben der Europäischen Zentralbank ist das nur in zwei Tranchen möglich. Die Aareal Bank erwartet, dass die erste Tranche eine Ausschüttung im Bereich von 0,35 bis 0,40 Euro / Aktie sein wird. Die Restdividende würde dann im 4. Quartal 2021 ausgeschüttet.
Audi: Kurzarbeit wegen Chip-Engpass
Auch die Volkswagen-Tochter Audi wird nun verstärkt vom Chip-Engpass in der Branche getroffen. Audi hat mehr als 10.000 Mitarbeiter beurlaubt, da man gerade für die Produktion der hochwertigsten Fahrzeuge nicht mehr ausreichend Elektrokomponenten hat. Die bisherige Planung geht davon aus, dass man im laufenden Quartal 10.000 Fahrzeuge weniger als berechnet produzieren wird. Der gesamte Volkswagen-Konzern erwartet, dass die Produktionslücke im 1. Quartal bei 100.000 Fahrzeugen liegen wird.
Der Engpass ist hausgemacht. Als die Bestellungen für die Komponenten im 3. Quartal aufgegeben wurden, hatte der Einkauf nicht damit gerechnet, dass die Nachfrage im 4. Quartal so stark sein würde. Entsprechend ergibt sich nun eine Lücke. Audi plant jedoch, die Produktionslücke im Verlauf des Jahres wieder zu schließen.
Metro geht Lieferando an
Ausgerechnet die Metro versucht in den Markt für Lieferdienstleistungen einzubrechen. Der deutsche Großhandelskonzern hat sich mit Google zusammengetan, um Restaurants in den Take-Away Zeiten eine Alternative zur größten Lieferplattform Lieferando anzubieten. Mit dem neuen Service Dish Order versucht die Metro als erstes beim Preis anzusetzen. Anstatt einer hohen Provision soll die Bestellung für die Restaurants kostenlos sei. Lieferando nimmt von den Restaurants 13 % je vermittelter Bestellung und bis zu 30 % Provision, wenn Lieferando auch die Lieferung des Essens an die Kunden übernimmt.
Dish Order setzt dagegen auf eine monatliche Fixgebühr von 49 Euro für die Vermittlung. Die Lieferung kann dann optional gebucht werden, was weitere Kosten für das Restaurant nach sich zieht. Der Dienst wird nicht nur in Deutschland angeboten, sondern geht gleichzeitig auch in Frankreich, Italien, Polen und Spanien an den Start. Die Metro hofft nebenbei mit dem neuen Dienst auch weitere Dienstleistungen wie Lebensmittellieferungen an die Restaurants zu verkaufen.
Tagestermine
Chinas Wirtschaftsleistung wuchs im 4. Quartal stärker als prognostiziert. Im Jahresvergleich weist China ein Bruttoinlandsprodukt von 6,5 % aus. Erwartet wurde im Vorfeld ein Wachstum von 6,1 %. Im Quartal zuvor lag das BIP-Wachstum bei 4,9 %. Maßgeblich trug dazu die Industrie bei, deren Produktion allein im Dezember um 7,3 % wuchs (Prognose: 6,9 %). Schwächer fielen dagegen die Einzelhandelsumsätze aus, die im Dezember um 4,6 % wuchsen. Die Erwartungen lagen hier höher bei 5,5 %.
Schlechte Nachrichten dagegen aus Japan. Die Kapazitätsauslastung im produzierenden Gewerbe ließ im November nach und sank um -2,9 %, nachdem sie im Oktober noch um 6,0 % gestiegen war. Auch die Industrieproduktion sank um -0,5 %.
18.01.2021 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de
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