BÖRSE TO GO - mit Corona, Aareal Bank und Disney
Panik an den Märkten: Bleiben Sie cool!
Guten Tag,
die blökende Herde hat das Ruder auf den Börsenplätzen der Welt übernommen. Nicht anders kann die Gesamtlage umschrieben werden. Selten in der Vergangenheit konnten wir beobachten, wie das Medienstakkato seinen Einfluss geltend macht. Die Berichterstattung über das Coronavirus ist angesichts seiner bisherigen wirtschaftlichen Bedeutung in einer Art und Weise überzogen, welche uns nur staunen lässt. Vor dem Hintergrund, dass jedes Jahr weltweit abertausende an der gewöhnlichen Influenza sterben, erscheint die aktuelle Panik geradezu grotesk. Aber nun gut – bad news is good news und bad news verkaufen sich eben gut. Und so überlassen wir gerne das Börsengeschehen für eine Weile der dummen Herde.
Das Schöne daran: günstige Kurse zum Frühling.
Denn solange sich niemand mehr für die Fakten interessiert und lieber auf die tägliche Anzahl von Todesfällen schaut, blicken wir auf das Geschehen mit nur einem Hintergedanken: wann und wo steigen wir ein? Gestern war schon eine deutliche Verkaufspanik zu erkennen, möglicherweise setzt sie sich noch ein paar Tage fort. Entscheidend dafür wird wohl die Nachrichtenlage aus China sein. Sobald dort die Kurve etwas abflacht, wird es zu einer ersten Entspannung kommen. Die Welle erreicht nun erst Europa und die USA und ist dort noch nicht am Zenit. Wir rechnen damit im Verlauf der kommenden Woche. Nur: Die Börsen werden sich u. E. ebenso schnell wieder beruhigen, wie sie in Panik geraten sind.
Wann also geht die Schäppchenjagd los?
Als Orientierung dient in Phasen der Angst und Panik der Durchschnitt des langen Trends, also der 200-Tagelinien. Diese verläuft beim DAX bei ca. 12.600 Punkten, beim SMI bei 10.150 Punkte, Dow Jones 27.200, S&P 500 bei 3050 und im Nasdaq bei 8110. Diese sind nun erreicht, teils unterschritten. Das gab es schon einmal, nämlich immer in Zeiten der Panik. Also ist unsere Meinung: Ab Freitag oder Montag kommender Woche könnte es sinnvoll sein, erste Käufe in Angriff zu nehmen. Bleiben Sie dran!
AAREAL Bank liefert solide Zahlen
Der Hypothekenfinanzierer AAREAL BANK meldete für das zurückliegende Jahr einen Gewinnrückgang. Operativ verdiente das Unternehmen 248 Millionen € nach 316 Millionen € im Vorjahr. Allerdings schnitt man damit leicht besser ab, während der Marktkonsens einen Rückgang auf 244 Million € eingepreist hatte. Und die Bank blieb damit auch noch über ihrer eigenen Prognose, die sie im vergangenen Jahr abgesenkt hatte und mit 240 Millionen € zuletzt Mitte Januar bestätigte.
Für das neue Jahr geht die AAREAL BANK von stabilen Verhältnissen aus. Der Nettogewinn soll auf Vorjahreshöhe liegen. Allerdings gibt es hier durchaus noch Spielraum für eine Verbesserung. Denn einerseits könnte die Risikovorsorge gegenüber dem Vorjahr leicht sinken. Außerdem könnte der beschleunigte Risikoabbau positive Impulse liefern. Deshalb dürfte es interessant werden, wenn die Bank ihr neues Strategieprogramm auf den Weg bringt. Dieses hat den Namen „Aareal Next Level“ und soll mittelfristig eine Eigenkapitalrendite von rund 12 % vor Steuern bringen. Aktuell liegt die Rendite bei 8,7 %.
Fazit: Die Aktie der AAREAL BANK stürzt dieser Tage mit dem Gesamtmarkt ab. Mal sehen, ob der seit Mitte letzten Jahres bestehende Aufwärtstrend gehalten werden kann. Entscheidend dürfte hier die Marke von 27,50 € bleiben, wo aktuell die 200-Tage-Linie verläuft. Aktuell sind keine Dispositionen anzuraten. In der Tendenz bleibt AAREAL im deutschen Finanzsektor allerdings eines der interessantesten Investment.
Überraschender Führungswechsel bei DISNEY
Noch ein Blick nach Übersee. Dort überraschte WALT DISNEY mit der Mitteilung, dass der langjährige Firmenchef Robert Iger seinen Posten abgeben wird. Iger hatte gerade in den letzten zwölf Monaten den Unterhaltungskonzern neu ausgerichtet, unter anderem durch die Übernahme von 21st Century Fox und die Einführung des Streamingdienstes Disney+. Bis zum Ende seines Vertrages am 31. Dezember 2021 wolle er Executive Chairman bleiben.
Soweit so gut. Was allerdings die Börse noch deutlicher überrascht hat, ist die Wahl des Nachfolgers. Denn mit Bob Chapek soll der bisherige Leiter der Freizeitpark-Sparte das Unternehmen zukünftig leiten. Bei Fragen der Nachfolge hatten eigentlich im Markt die meisten Analysten darauf gesetzt, dass der bisherige Chef der Bereiche Direct-to-Consumer and International, Kevin Mayer, den Top-Job übernehmen würde. Denn Mayer war maßgeblich an der Einführung des Streamingdienstes Disney+ beteiligt.
Wenn nun Bob Chapek neuer CEO wird, kommt das im Markt eher als eine Ausbremsung der neuen Strategie daher. Das muss zwar nicht stimmen, doch könnten in den nächsten Monaten möglicherweise andere Weichenstellungen dafür sorgen, dass die Spekulationen hinsichtlich DISNEYS als Herausforderer von NETFLIX wieder eingestampft werden. Aktuell würden wir die Aktie als Halten sehen. Ehe neu disponiert wird, muss klarer werden, wohin der Neue den Konzern steuern will.
26.02.2020 - Carsten Müller - cm@ntg24.de
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