Linde verläßt Frankfurt, Lufthansa gibt Gebot für ITA ab und Zur Rose mit Umsatzeinbruch - BÖRSE TO GO
Linde macht Nägeln mit Köpfe - die Atkionäre beschließen das Delisting in Frankfurt
Linde wird Frankfurt am 01. März verlassen. Die Aktionäre beschlossen nahezu einstimmig das Delisting in Deutschland. Die Lufthansa wird ein verbindliches Angebot für ITA abgeben. Die Airline will mit einer Minderheitsbeteiligung in Italien einsteigen. Zur Rose hat das 4. Quartal mit einem starken Umsatzeinbruch beendet. Der Außenumsatz der Online-Apotheke brach um ein Fünftel ein.
Der Aktienhandel in Asien entwickelt sich am Donnerstagmorgen überwiegend freundlich. Fast alle Benchmarks in der Region können leicht zulegen. Lediglich der Hang Seng Index neigt zur Schwäche und der Nikkei 225 Index fällt deutlich. Der Terminmarkt ist hingegen skeptisch gestimmt. Der DAX-Future wird vor Eröffnung der europäischen Vorbörse bei 15.164 Punkten (-0,54 %) gehandelt.
Frankfurt versuchte sich am Mittwoch noch einmal zu strecken. Aber der Gegenwind von der Wall Street nimmt zu. Bei den meisten deutschen Benchmarks blieb so von den Tagesgewinnen wenig oder gar nichts übrig. Am besten hielt sich der MDAX, der zum Schluss noch um 0,64 % auf 28.819,29 Punkte steigen konnte, dicht gefolgt vom SDAX, der sich um 0,44 % auf 13.382,76 Punkte verbesserte. Der DAX schloss mit 15.181,80 Punkten knapp unter dem Schlusskurs vom Dienstag. Der TecDAX sank leicht um -0,10 % auf 3.209,13 Punkte.
Die Bullen versuchten in New York zum Beginn der Sitzung den Ausbruch fortzusetzen, scheiterten aber. Danach setzten deutliche Verkäufe ein, die alle US-Indizes zurückfallen ließen. Am härtesten erwischte es den Dow Jones Industrial Average Index, der um -1,81 % auf 33.296,96 Punkte abrutschte. Der S&P 500 Index gab um -1,56 % auf 3.928,86 Punkte nach und der Nasdaq Composite Index sank um -1,24 % auf 10.957,01 Punkte.
Linde verlässt Frankfurt
Seit Ende 2022 war es im Gespräch. Jetzt haben die Aktionäre entscheiden und bestätigt, dass Linde (IE00BZ12WP82) den Finanzplatz Frankfurt verlassen wird und sich ausschließlich auf sein Listing in New York fokussieren wird. Ein herber Verlust für den deutschen Kapitalmarkt, denn die Linde Aktie ist das größte Schwergewicht im DAX. Und genau darin liegt auch der Grund für den Rückzug von der Börse Frankfurt. Denn die Aktie unterliegt im DAX einer Kappung. Rein rechnerisch ist die Gewichtung jedoch sehr viel höher, was in der Praxis bei einem Anstieg des Linde Kurses dazu führt, dass die Indexfonds regelmäßig Linde Aktien in den Markt verkaufen, um die Gewichtung im Portfolio wieder auf das Niveau im DAX zurückzuführen. Linde hat dem Gegenwind lange zugesehen und die Aktionäre entschieden gestern mit 93 % der Stimmen, dass das Listing voraussichtlich am 01. März 2023 beendet wird. Die bisherigen Aktien werden automatisch in die neuen amerikanischen Linde Aktien umgetauscht.
Lufthansa gibt Gebot für ITA ab
Was lange währt, wird endlich gut. Die Lufthansa (DE0008232125) hat im Alleingang ein verbindliches Angebot für die italienische ITA abgegeben. Seit dem 2. Quartal 2022 ist die Lufthansa immer wieder in Gespräche mit Rom getreten, um in der einen oder anderen Form eine Beteiligung an der ehemaligen Alitalia zu erhalten. Italien ist der zweitgrößte Markt für die Lufthansa hinter Deutschland und bietet interessante Hubs als Ergänzung zum bisherigen Netz an. Das gemeinsame Gebot mit MSC fiel vergangenes Jahr durch. Da im Bieterwettbewerb am Ende jedoch kein brauchbares Gebot übrigblieb, nahm Rom mit der Lufthansa wieder Verhandlungen auf. Diese mündeten nun gestern in einem verbindlichen Angebot für eine Minderheitsbeteiligung in Höhe von voraussichtlich 40 % zu einem Preis von rund 300 Mio. Euro. Die Lufthansa fordert zudem eine Option, um die Beteiligung später ausweiten zu können. Die Aktien schlossen nachbörslich bei 9,15 Euro (+4,27 %).
Umsatzeinbruch bei Zur Rose
Zur Rose (CH0042615283) beendete das Geschäftsjahr mit einem kräftigen Umsatzeinbruch. Europas größte Online-Apotheke verzeichnete im 4. Quartal einen Außenumsatz von 433,1 Mio. Franken, was -20,3 % unter dem Vorjahresniveau lag. Der Einbruch war besonders außerhalb der Märkte Deutschland und Schweiz stark ausgeprägt. Im Gesamtjahr beträgt der Rückgang des Außenumsatzes damit -9,7 % auf 1,84 Mrd. Franken. Der Verwaltungsrat sieht die Spanne für das „bereinigte“ EBITDA nun bei -70 bis -75 Mio. Franken. Zuvor lag die Spanne bei -75 bis -85 Mio. Franken. Für eine außerordentliche Belastung wird die Einstellung der Marke Eurapon und dem Logistikstandort in Bremen sorgen.
Tagestermine
Angesichts der steigenden Rezessionssorgen wird heute Nachmittag um 17:00 Uhr die Veröffentlichung der amerikanischen Rohöllagerbestände im Mittelpunkt stehen. In der vergangenen Woche waren die Bestände außerordentlich stark um 18,962 Millionen Barrel gestiegen. Konkret war es der drittgrößte Anstieg der Ölreserven in der Geschichte der USA. Für heute wird ein leichter Rückgang um -0,593 Millionen Barrel prognostiziert.
19.01.2023 - Mikey Fritz
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)