SAP schwächelt in der Cloud, Lonza reduziert Prognose und Gewinneinbruch bei Sartorius - BÖRSE TO GO
5 % Wachstum im 2. Quartal - SAP schwächelt beim Umsatz und enttäuscht die Börse
SAP kann das Wachstum in der Cloud nicht wesentlich verbessern. Die Kunden zeigen Zurückhaltung und lassen den Umsatz im 2. Quartal nur um 5 % steigen. Lonza muss die Jahresprognose reduzieren. Nach einem schwächer als erwarteten Wachstum im 1. Halbjahr kürzt man die Prognose für 2023. Gewinneinbruch bei Sartorius. Die Abschwächung des operativen Geschäfts führte im 2. Quartal zu einem Rückgang des Gewinns um -41 %.
Die Bullen versuchen heute im asiatischen Aktienhandel eine Wende hinzubekommen. Scheitern aber zum Ende der Sitzung hin. Insbesondere die Stimmung in China kippt wieder, während Taipeh und Seoul sich noch im Plus halten können. Der Terminmarkt baut derweil seine Verluste aus. Der DAX-Future wird vor Eröffnung der europäischen Vorbörse -0,57 % tiefer bei 16.205 Punkten gesehen.
Am Donnerstag neigte Frankfurt zu Gewinnmitnahmen. Abgesehen vom DAX, der sich gegen den Trend um 0,59 % auf 16.204,22 Punkte verbessern konnte, sanken alle anderen deutschen Benchmarks. Am stärksten verlor der SDAX, der sich um -0,69 % auf 13.686,61 Punkte verschlechterte, dicht gefolgt vom MDAX, der um -0,53 % auf 28.231,01 Punkte abgab. Der TecDAX sank um -0,44 % auf 3.210,81 Punkte.
Das gleiche Bild in New York allerdings etwas ausgeprägter. Auch dort waren die Blue Chips gefragt, was den Dow Jones Industrial Average Index um 0,47 % auf 35.225,18 Punkte hob. Der S&P 500 Index hingegen verlor -0,68 % auf 4.534,87 Punkte und den Nasdaq Composite Index erwischte es deutlich mit einem Abschlag von -2,05 % auf 14.063,31 Punkte.
SAP verfehlt die hohen Erwartungen
SAP (DE0007164600) verlor nachbörslich deutlich. Die Aktien schlossen letztlich bei 120,56 Euro (-5,00 %), da man den Ausblick für 2023 anpasste. Keine dramatischen Veränderungen, aber ein leichter Rückzieher, was Frankfurt bereits ausreichte, um Gewinne mitzunehmen, nachdem die Aktien in diesem Jahr stark gestiegen waren. Beim währungsbereinigten Umsatz zog man das obere Ende der Spanne von bisher 14,4 Mrd. Euro auf 14,2 Mrd. Euro herunter. Das obere Ende der „bereinigten“ operativen Gewinnprognose erhöhte man hingegen leicht von 8,90 auf 8,95 Mrd. Euro. Enttäuschung machte sich auch über das Wachstum des Cloud-Geschäfts im 2. Quartal breit, das nur 5 % erreichte. Insgesamt stiegen die Umsätze um 5 % auf 7,55 Mrd. Euro und der operative Gewinn um 28 % auf 1,36 Mrd. Euro. Der Gewinne je Aktie aus dem fortgeführten Geschäft verbesserte sich um 14 % auf 0,62 Euro.
Lonza senkt die Jahresprognose
Nach einer Abschwächung des Wachstums der Geschäftstätigkeit im 1. Halbjahr senkte der Verwaltungsrat von Lonza (CH0013841017) die Jahresprognose. Ursprünglich war man von einem Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich für das Gesamtjahr ausgegangen. Das soll nun im Zweifel nur noch im mittleren Bereich liegen. Auch die „bereinigte“ EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) Marge wurde von 30 bis 31 % auf nur noch 28 bis 29 % reduziert, nachdem der Umsatz im 1. Halbjahr nur noch um 5,6 % auf 3,1 Mrd. Franken wuchs. Die „bereinigte“ EBITDA Marge erreichte ein Niveau von 30 % bzw. 922 Mio. Franken, was einem Rückgang um -6,6 % entsprach.
Gewinneinbruch bei Sartorius
Die Schwäche im operativen Geschäft bei Sartorius (DE0007165631) hat sich im 2. Quartal weiter verstärkt. Das Ergebnis nach Steuern brach im Jahresvergleich um -41 % auf 130,5 Mio. Euro ein, nachdem der Umsatz um -20 % auf 832 Mio. Euro gefallen war und das operative Ergebnis sich um -55 % auf nur noch 125,4 Mio. Euro reduziert hatte. Auch der Auftragseingang schwächt sich weiterhin ab. Im 2. Quartal verzeichnete die Gruppe nur noch einen Auftragseingang von 685 Mio. Euro, was einem Rückgang um -35,2 % im Jahresvergleich entspricht. Vorbörslich werden die Aktien bei 311 Euro (-3,86 %) gesehen.
Tagestermine
Die Inflation in Japan ist im Juni weiter leicht gestiegen. Der Verbraucherpreisindex ist leicht von 3,2 % auf 3,3 % gestiegen, aber nicht so schnell wie befürchtet (3,5 %). Die Kernrate stieg ebenfalls leicht von 3,2 % auf 3,3 %.
21.07.2023 - Mikey Fritz
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