Laboratorios Farmaceuticos Rovi: Aktiencrash aufgrund von Todesfällen nach Moderna-Impfungen in Japan (Themendepot Zukunftstechnologien 23.08. – 29.08.)
Update zum Themendepot Zukunftstechnologien 29.08.2021
In der zurückliegenden Woche schnitt das Themendepot ZUKUNFTSTECHNOLOGIEN mit einem Wertzuwachs um + 2,4 %, dem vor allem starke Kurssteigerungen von gleich 10 Aktienpositionen um über 5 % zugrunde lagen, weitaus besser ab als der MSCI WORLD (Euro)-Index, der lediglich um + 0,8 % zulegte. Seit Auflegung des Depots am 04.05.2020 ergab sich damit per 29.08. auf Währungsbasis Euro eine Nettoperformance (excl. Dividendenzahlungen) von + 73,5 %, was zeitgleich eine eklatante Outperformance gegenüber dem MSCI World (Euro)-Index um + 27,5 % bedeutete.
Diese starke und hoch erfreuliche Outperformance des Themendepots Zukunftstechnologien in der letzten Woche war umso bemerkenswerter, da als einziger, jedoch sehr nennenswerter Negativ-Ausreißer die Aktie des neben LONZA (CH0013841017) europaweit führenden Impfstoff-Kooperationspartners von MODERNA (US60770K1079), nämlich der spanischen LABORATORIOS FARMACEUTICOS ROVI (ES0157261019) in der letzten Woche mit Auslösung ab der Börseneröffnung vom 26.08. gleich um - 10,8 % abstürzte.
Nach kurzzeitiger Stabilisierung am Freitag, dem 27.08., setzte sich dieser Aktienkollaps auch gestern ungebremst mit einem weiteren Kurscrash um - 13,5 % auf 50,60 Euro fort (Tagestief sogar bei nur noch 44,20 Euro).
Der Hintergrund dieses gewaltigen Kursgewitters in der Aktie von Rovi seit 26.08. ist darin zu sehen, dass am 15. und 22.08. zwei männliche Empfänger des Corona-Impfstoffs „SPIKEVAX“ von Moderna im Alter von 30 bzw. 38 Jahren nur wenige Tage nach Erhalt der 2. Impfung aus bisher ungeklärter und derzeit daher akribisch untersuchter Ursache verstorben sind.
Das japanische Gesundheitsministerium sah sich daher veranlasst, am Donnerstag zunächst die Anwendungsgenehmigung von 1,63 Mio. Impfstoff-Dosen von Moderna sofort zu stoppen, die dem Vernehmen nach aus derselben Produktionslinie eines nicht näher spezifizierten „spanischen Fabrikanten“ stammen (bei dem es sich aber natürlich nur um Laboratorios Farmaceuticos Rovi handeln kann) wie auch diejenigen Chargen, deren Impfstoffgaben aktuell für die 2 genannten Todesfälle verantwortlich gemacht werden.
Dieses Verbot wurde gestern schließlich in Japan auch noch um das Anwendungsverbot von weiteren 1 Mio. Moderna-Impfstoffdosen aus Chargen der betreffenden „spanischen Produktionslinie“ erweitert, betrifft also mittlerweile 2,63 Mio. Impfstoffdosen mit Herstellung in dem entsprechenden spanischen Werk.
Laufende Untersuchungen zu mysteriösen Todesfällen nach Moderna-Impfungen in Japan
Das japanische Gesundheitsministerium wie auch die Moderna-Geschäftsführung betonen jedoch ausdrücklich, dass nach dem bisherigen Untersuchungsstand dieser Todesfälle weder ein definitiver direkter Zusammenhang zwischen der jeweiligen Moderna-Impfstoffverabreichung und den anschließenden Todesfällen hergestellt werden könne, noch es bislang überhaupt gesicherte Erkenntnisse gäbe, dass und wenn, durch welchen Umstand es in den Produktionschargen des spanischen Fabrikanten zu Verunreinigungen / Kontaminationen gekommen sei.
Allerdings wurden in anderen japanischen Moderna-Impfstofflieferchargen dieses spanischen Herstellers mittlerweile angeblich schon in Einzelfällen bisher ungeklärte „schwarze Substanzen“ in Spritzen und den Impfstoff-Großgefäßen (Phiolen) gefunden, die nach Experteneinschätzungen durchaus „metallischen Ursprungs“ sein, in diesem Falle nach deren Aussagen aber z.B. auch schon allein durch ein fehlerhaftes (maschinell automatisiertes) Aufsetzen der Abfüllvorrichtungen und einen dadurch erfolgten Metallabrieb auf die (in Spanien wie Japan) zur Umfüllung bestimmten Impfstoff-Phiolen sowie -Großtuben resultieren könnten.
Ferner können aus unserer Sicht durchaus auch aufgetretene Komplikationen in der Impfstoffsterilität bzw. Gefäßdichtigkeit im Rahmen der langen logistischen Liefer- und Kühlungsketten (von Spanien nach Japan) für das generell noch zu klärende Vorliegen einer Impfstoff-Verunreinigung/-Kontamination verantwortlich gewesen sein, da ja offensichtlich hiervon bislang keinerlei andere Lieferchargen des „spanischen Fabrikanten“ als ausgerechnet die nach Japan betroffen sind und waren, jedoch der integrale japanische Logistikpartner von Moderna und dortige Endlieferant von SPIKEVAX der führende Pharma-Gigant TAKEDA PHARMACEUTICAL (JP3463000004) und natürlich nicht Rovi ist.
Verantwortlichkeit von Laboratorios Farmaceuticos Rovi bislang noch völlig offen
Entsprechend diesem bislang völlig ungeklärten Sachstand einer möglichen Kontamination/Verunreinigung von Moderna-Impfstoffdosen in Japan und deren Ursache/Verursacher gab der Vorstand von Laboratorios Farmaceuticos Rovi daher am letzten Donnerstag und am Sonntag 2 jeweils fast gleichlautende Erklärungen heraus (die jüngste Mitteilung siehe hier), dass man mögliche Mängel vor allem in der sog. abschließenden „Fill/Finish“-Produktionsstufe des Vakzins aktuell in Zusammenarbeit mit Moderna, Takeda und dem japanischen Gesundheitsministerium intensiv untersuche und hierzu auch jegliche Aufklärung beisteuern werde, aber bislang eben kein Nachweis eines direkten Zusammenhangs zwischen ihren Moderna-Impfstofflieferungen und den 2 Todesfällen in Japan erbracht werden könne und dies erst die durch die laufenden Untersuchungen aller 4 genannten Parteien ermittelt werden müsste.
Solange diese Klärung nicht zweifelsfrei herbeigeführt wurde, so Rovi in ihrem ersten Statement vom letzten Donnerstag, werde man die Produktionsleistung des Moderna-Impfstoffs SPIKEVAX in Madrid daher vorerst auch völlig uneingeschränkt aufrecht halten.
Vorläufiger Verkauf der Aktie, sofortiger Rückkauf bei entlastendem Untersuchungsergebnis
Auch wenn dieser Vorgang rund um die 2 Todesfälle ausgerechnet in Japan nach Moderna-Zweitimpfungen (die aber bislang offenbar keinerlei Rovi-Vakzinlieferungen in andere Länder außerhalb Japans betreffen) für uns wie auch scheinbar alle Untersuchungsparteien bislang sehr mysteriös und schwierig rekonstruierbar ist, haben die Aktienmarktteilnehmer offenbar schon sehr „zielsicher“ ROVI als den vermeintlichen Verursacher dieses/eines bestehenden Todesfall-Dramas mit dem Moderna-Impfstoff in Japan ausgemacht. Dem entgegen reagierte die Aktie von TAKEDA PHARMACEUTICAL nämlich bis dato nicht im Mindesten mit einer Korrektur auf die Todesfall-Vorkommnisse in Japan und die MODERNA-Aktie natürlich ebenso wenig.
Trotz dieser aus unserer Sicht noch sehr offenen fundamentalen Klärung der Ursache und des Verursachers dieser Todesfälle ist jedoch zu konstatieren, dass die Aktie von Rovi mit dem gestern fortgesetzten Kurscrash ihren im Oktober 2020 etablierten, steileren Aufwärtstrend unter Markierung eines ausgeprägten charttechnischen Korrektur-Gaps nunmehr massiv verletzte und selbst mit der gestrigen Schlusserholung von 44,20 auf 50,60 Euro noch längst nicht wieder in diesen Aufwärtstrend zurückgefunden hat.
Da zudem der Ausgang der eingeleiteten Todesfall-Untersuchungen in Japan aktuell noch völlig offen ist und sich diese Verlautbarung aus unserer Sicht nun noch mehrere Tage, wenn nicht gar Wochen hinziehen kann, haben wir uns daher nun entschlossen, die Aktie von LABORATORIOS FARMACEUTICOS ROVI zum gestrigen Schlusskurs in Madrid bei 50,60 Euro einstweilen zum Verkauf zu stellen (Kursgewinn seit Einstand damit aber immer noch + 16,9 %).
Einen sofortigen Rückkauf der Aktie behalten wir uns jedoch ausdrücklich vor, sobald die nun angestellte Untersuchung der Todesfälle in Japan für Rovi ein zweifelsfrei entlastendes Ergebnis erbringen sollte.
Chart: LABORATORIOS FARMACEUTICOS ROVI (in Euro)
31.08.2021 - Matthias Reiner
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