BÖRSE TO GO - Kuka, Porsche und Renesas

Porsche AG treibt IPO voran - Vorstand wartet auf grünes Licht von Volkswagen

 

Tokio ist heute früh der große Verlierer in Asien. Der japanische Aktienmarkt litt unter einem Brand in einer Halbleiterfabrik, die den Chip-Engpass in der wichtigen japanische Automobilbranche weiter verschärft. Die meisten anderen Börsenplätze in der Region starteten positiv in die neue Woche. Die Futures entwickeln sich vor Eröffnung der europäischen Vorbörse noch sehr durchwachsen. Der DAX-Future sinkt um -0,24 % auf 14.607 Punkte, der S&P 500 Future sinkt leicht um -0,02 % auf 3.898 Punkte und der Nasdaq-Future steigt um 0,57 % auf 12.917 Punkte. 

In Frankfurt nahmen die Anleger vor dem Wochenende ihre Gewinne mit. Alle wichtigen deutschen Benchmarks gaben deutlich ab, wobei der MDAX Index mit einem Minus von -1,10 % auf 31.622,55 Punkte die Liste der Verlierer anführte. Der DAX sank um -1,05 % auf 14.621,00 Punkte und der SDAX gab -0,96 % auf 15.295,30 Punkte ab. Der TecDAX konnte sich mit einem Verlust von -0,80 % auf 3.372,76 Punkte noch am besten halten. 

Risk-On Assets zeigten am Freitag erneut Stärke an der Wall Street. Während der Dow Jones Industrial Average Index um -0,71 % auf 32.627,97 Punkte und der S&P 500 Index um -0,06 % auf 3.913,10 Punkte zurückfielen, konnte sich der Nasdaq Composite Index um 0,76 % auf 13.215,24 Punkte verbessern und der Russell 2000 Index stieg sogar um 0,88 % auf 2.287,55 Punkte. 

 

Kuka treibt Innovationen voran

 

Der Roboterhersteller Kuka (DE0006204407) entwickelte sich in den vergangenen Jahren sehr schwach. Das erfolgsverwöhnte Unternehmen leidet nicht nur seit 2020 unter dem neuen Sparregime der Automobilhersteller, sondern schon in 2019 begann der Absatz neuer Roboter in der Automobilbranche zu fallen. In 2020 kumulierte der negative Trend dann in einem Umsatzrückgang um -19 % auf 2,6 Mrd. Euro und einem Verlust von mehr als 100 Mio. Euro. Um wieder attraktivere Angebote machen zu können, setzt Kuka unter anderem auf ein eigenes Betriebssystem, das bereits seit mindestens zwei Jahren in Arbeit ist. Man zielt darauf ab, die eigene Hardware durch eine verbesserte Software noch hochwertiger und nützlicher für die Kunden zu machen. Obendrein will man sich „Lufthoheit“ in diesem Bereich sichern. Den kompletten Geschäftsbericht will Kuka am Donnerstag vorlegen. 

 

Porsche treibt IPO-Vorbereitungen voran

 

Bei der Porsche AG wird es ernst. Der Vorstandsvorsitzende Oliver Blume zeigt sich in der Öffentlichkeit dem Thema eines IPOs gegenüber sehr aufgeschlossen. Wenn Wolfsburg dies entscheide, werde man es so machen. Dabei geht es zum einen um die initialen Emissionserlöse, die für die Bilanzstruktur des Konzerns wichtig sind, aber natürlich am Ende vor allem um die langfristigen Perspektiven und um den zu erwartenden Wertzuwachs der Porsche-Aktie zu nutzen, um günstig an Eigenkapital zu gelangen. 

Die Planungen für ein eigenständiges Listing gehen bereits bis ins Jahr 2018 zurück. Seinerzeit unterstrich der Finanzvorstand Lutz Meschke die Vorteile eines Börsengangs, die den Unternehmenswert der Porsche AG getrennt vom Volkswagen (DE0007664039) Konzern widerspiegeln würde. Analog zu dem Spin-off von Ferrari (NL0011585146) im Jahr 2015 durch die damalige Fiat-Chrysler. 

 

Renesas Brand verschärft Halbleiter-Engpass

 

Renesas Electronics (JP3164720009) meldete Freitagabend den Brand in einer japanischen Halbleiterfabrik. Die nördlich von Tokio gelegene Fabrik produziert 300 mm Wafer, die im Wesentlichen für die Automobilbranche vorgesehen sind. Der Brand ereignet sich in einem der Reinräume der Fabrik und wird voraussichtlich die Produktion an diesem Standort für mindestens einen Monat lahmlegen. Renesas hatte 2011 nach dem Erdbeben in Tohoku und dem Tsunami seine Produktion stärker diversifiziert, um die Auswirkungen von Katastrophen auf die Gesamtproduktion zu verringern. Das Unternehmen betonte aber am Wochenende, dass es angesichts der bereits bestehenden weltweiten Engpässe schwierig sein wird, die verlorenen Produktionskapazitäten schneller wieder zu ersetzen. 

 

 

Zu den wichtigsten Kunden von Renesas gehören unter anderem Toyota (JP3633400001). Toyota kündigte am Freitag unabhängig von dem Feuer bei Renesas bereits an, dass man seine Fabrik in der Tschechischen Republik für mindestens zwei Wochen schließen wird, nachdem es zu erheblichen wetterbedingten Unterbrechungen in den Lieferketten in Nordamerika gekommen war. 

 

Tagestermine

 

Nach einem ruhigen Vormittag erwartet uns um 14:00 Uhr mit der Rede von Jerome Powell der erste wichtige Termin des Tages. Powell spricht auf dem virtuellen Innovationsgipfel der Bank für Internationalen Zahlungsausgleichung über das Thema „How Can Central Banks Innovate in the Digital Age?“.

Um 15:00 Uhr bekommen wir dann noch ein Update zum amerikanischen Immobilienmarkt. Die Verkäufe bestehender Häuser für den Monat Februar werden gemeldet. Im Vergleich zum Januar wird mit einem Rückgang um -3,0 % gerechnet. 

 

22.03.2021 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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