Gerüchte um Julius Bär eskalieren, OpenAI testet das Wasser und Aryzta verliert an Höhe - BÖRSE TO GO
Gerüchte um Julius Bär eskalieren - Großbank veröffentlicht Stellungnahme, um zu beruhigen
Gerüchte um Julius Bär eskalieren. Die Schweizer Großbank musste am Montagmorgen eine Stellungnahme zur Entwicklung seines Kreditportfolios vornehmen, um die Gemüter zu beruhigen. OpenAI testet das Wasser. Nur eine Woche nach dem Chaos um die Führung ist für diese Woche ein Verkauf von Mitarbeiteraktien an Investoren geplant. Aryzta verliert an Höhe. Im abgelaufenen Quartal wuchs man immer noch um 5,9 %, aber das Momentum ist negativ und man wuchs im Wesentlichen nur noch aufgrund von Preissteigerungen.
Die asiatischen Aktienmärkte starteten freundlich, drehten dann aber ins Minus. Allen voran die chinesischen Benchmarks, die immer noch unter dem Eindruck der Insolvenz des Finanzinstituts Zhongzhi Enterprise stehen. Auch der Terminmarkt ist während der Asien-Sitzung einheitlich im Minus. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse notiert der DAX-Future bei 16.037 Punkten (-0,23 %).
Frankfurt beendete am Freitag eine durchwachsene Woche. Der DAX konnte sich insgesamt positiv entwickeln und erreichte ein Plus von 0,81 % auf 16.029,49 Punkte, nachdem sich am letzten Handelstag noch einmal ein Tagesgewinn von 0,22 % ergab. Der MDAX verlor hingegen über die gesamte Woche gesehen -0,69 % auf 26.214,45 Punkte, obwohl sich am Freitag noch einmal ein Gewinn von 0,43 % ergab. Am stärksten erwischte es den SDAX, der eine Wochenbilanz von -1,49 % auf 13.054,04 Punkte hinlegte.
Auch an der Wall Street ergab sich ein uneinheitliches Bild. Dort konnten sich ebenfalls die Blue Chips positiv absetzen. Der Dow Jones Industrial Average Index stieg um 0,68 % auf 35.390,15 Punkte, wobei ein Tagesgewinn von 0,33 % hereinspielte. Der Nasdaq Composite Index verlor hingegen am Freitag -0,11 % auf 14.250,86 Punkte, womit sich eine Wochenbilanz von -0,24 % ergab. Der S&P 500 Index konnte seinen Wochengewinn halten und schloss bei 4.559,34 Punkten (+0,26 %).
Gerüchte um Julius Bär eskalieren
Der jüngste Zwischenbericht von Julius Bär (CH0102484968) für die ersten zehn Monate ließ viele Fragen offen. Insbesondere stolperten die Anleger über die Entwicklung im Private Debt Geschäft. Die Höhe der neuen Rückstellungen sorgte so sehr, dass sich die Schweizer Großbank am Montagmorgen zu einer Stellungnahme genötigt sah. Man bezog sich auf Rückstellungen für faule Kredite in Höhe von -70 Mio. Franken, die sich vor allem bei einer einzigen Geschäftsbeziehung mit einem nicht näher bezeichneten europäischen Konglomerat ergeben haben. Das Gesamtengagement beträgt 606 Mio. Franken und ist durch Sicherheiten im Bereich der bestehenden Gewerbeimmobilien und dem Luxuseinzelhandel geschützt. Julius Bär zeigt sich so besorgt, dass man die Folgen eines Totalverlusts vorrechnet und betonte, dass selbst im schlechtesten Fall die CET1 Kapitalquote immer über 14 % liegen würde. Ein Ausfall des Gesamtengagements würde zu einem Ausfall von 40 % des gesamten Privat Debt Kreditbuchs führen.
OpenAI testet das Wasser
Nur eine Woche nach dem Chaos um die Führung von OpenAI testet das Unternehmen das Wasser mit einem Verkauf von Aktien. Für die Mitarbeiter bietet sich die Gelegenheit, eigene Aktien zum Verkauf zu stellen und die gesuchte Bewertung des Unternehmens liegt bei 86 Mrd. US-Dollar. Der Verkauf war bereits seit Längerem geplant und überlagert sich nur zufällig mit den jüngsten Ereignissen rund um CEO Sam Altman. Der Ausgang der Transaktionen wird jedoch zeigen, wie groß der Appetit der Investoren noch ist, nachdem die fatale Entscheidung des letzten Aufsichtsrats aufzeigte, wie fragil OpenAI im Zweifel ist. Erwartet wird, dass die Aktien nur unter der geplanten Bewertung verkauft werden können. Von den vier Aufsichtsräten, die die Entlassung von Sam Altman beschlossen hatten, wurden inzwischen drei ausgetauscht. Adam D’Angelo hat seinen Sitz behalten, um die Übergabe des Aufsichtsrats zu leiten.
Aryzta verliert an Höhe
Die Zahlen von Aryzta (CH0043238366) sind immer noch positiv. Allerdings verliert der Schweizer Spezialist für tiefgefrorene Backwaren an Höhe. Für das 5. Quartal 2023 erreichte man noch ein organisches Umsatzwachstum von 6,5 %. Das Volumen wuchs allerdings im Jahresvergleich nur noch um 0,5 %, während die Preise sich um 7,1 % steigerten. Gegenwind kam vom Devisenmarkt, der den Umsatz um -1,1 % reduzierte. Am Ende ergab sich ein Umsatz von 538,9 Mio. Euro, was einem Wachstum im Jahresvergleich von 5,9 % entspricht. Vor einem Jahr lag das organische Wachstum allerdings noch bei 21,4 %. Aryzta gleicht derzeit seinen Berichtszeitraum an das Kalenderjahr an. Ab 2024 wird man dann wieder im normalen Rhythmus berichten.
Tagestermine
Der Rückgang der Industriegewinne in China seit Jahresbeginn reduziert sich. Der Industriegewinn lag im Oktober immer noch -7,8 % tiefer, aber das Momentum ist positiv. Im September lagen die Industriegewinne noch -9,0 % tiefer. Die positive Dynamik hat allerdings im Monatsvergleich zuletzt abgenommen.
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27.11.2023 - Mikey Fritz
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