IT-Gau bei Volkswagen, Schott mit erfolgreichem IPO und ams Osram braucht 2,25 Mrd. Euro - BÖRSE TO GO
IT-Gau bei Volkswagen - Fehler in der zentralen IT in Wolfsburg legen den Konzern lahm
IT-Gau bei Volkswagen. Durch Probleme in der zentralen IT in Wolfsburg stehen in Deutschland und voraussichtlich auch im Ausland die Bänder still. Die Schott Pharma hat ihren Börsengang erfolgreich durchgeführt und wird heute in den Handel eingeführt. Die Platzierung der Bestandsaktien erfolgte in der Nähe des oberen Endes der Preisspanne. ams Osram unter Druck. Die hohe Verschuldung zwingt die Österreicher zu umfassenden Kapitalmaßnahmen mit negativen Konsequenzen für den Aktienwert.
Der Aktienhandel in Asien taucht am Donnerstagmorgen ab. Einige chinesische Benchmarks können sich knapp im Plus halten, aber der Hang Seng Index notiert zeitweise mehr als -1,15 % im Minus. Besonders starke Abschläge verzeichnet die Börse Tokio. Der Nikkei 225 fällt zeitweise mehr als -1,90 %. Die Börse Seoul bleibt aufgrund eines Feiertages geschlossen.
Am Mittwoch ließ der Verkaufsdruck in Frankfurt bereits etwas nach. Zwar schlossen alle deutschen Benchmarks im Minus, aber der DAX war bereits mit einem Abschlag um -0,25 % auf 15.217,45 Punkte der größte Verlierer. Der SDAX folgte dicht auf mit einem Minus von -0,22 % auf 12.541,62 Punkte. Der MDAX, der zuletzt deutlich verloren hatte, gab leicht um -0,18 % auf 25.628,75 Punkte ab. Der TecDAX schloss nahezu unverändert zum Schlusskurs vom Dienstag bei 2.964,92 Punkten. Der Terminmarkt lässt hingegen das leichte Minus hinter sich und notiert vor Eröffnung der europäischen Vorbörse um die Schlusskurse herum.
Die Wall Street war Frankfurt einen Schritt voraus. Die Stimmung war freundlicher, was zu einem Plus von 0,22 % beim Nasdaq Composite Index auf 13.092,85 Punkte führte. Der S&P 500 Index beendete den Handel nahezu unverändert bei 4.274,51 Punkten und der Dow Jones Industrial Average Index sank als einzige amerikanische Benchmark um -0,20 % auf 33.550,27 Punkte.
IT-Gau bei Volkswagen
Die zentrale IT in Wolfsburg hat die gesamte Produktion des Volkswagen (DE0007664039) Konzerns in Deutschland lahmgelegt. Eine Erklärung über die genauen Ursachen und Probleme gab man bisher nicht ab, aber fest steht, dass nicht nur die Produktion am Stammwerk, sondern auch in den Werken in Emden, Osnabrück und Zwickau betroffen ist. Darüber hinaus legen die IT-Probleme auch die Komponentenwerke in Braunschweig, Kassel und Salzgitter lahm. Last, but not least ist auch die Tochter Audi betroffen. Was die Verbindung zu den Werken im Ausland angeht, gab es keine Stellungnahme, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass auch deren Produktion betroffen ist. Volkswagen hofft, dass man die IT-Probleme im Verlauf des Donnerstags beheben wird. Der Ausfall der zu produzierenden Fahrzeuge dürfte schnell in den fünfstelligen Bereich steigen. Autokonzerne holen solche Rückstände in der Regel jedoch schnell wieder auf.
Erfolgreiches IPO bei Schott Pharma
Die Aktien von Schott Pharma (DE000A3ENQ51) werden heute ihren Handel beginnen, nachdem die Platzierung am Mittwoch erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Der Emissionspreis wurde bei 27,00 Euro je Aktie festgesetzt und liegt damit im oberen Bereich der Preisspanne von 24,50 bis 28,50 Euro. Schott Pharma, die medizinische Glasverpackungen produzieren, hat 30,1 Mio. Aktien verkauft und kommt somit auf einen Bruttoerlös von rund 813 Mio. Euro. Die Emissionsbanken haben jedoch eine Mehrzuteilungsoption, weswegen der Bruttoerlös am Ende auf bis zu 935 Mio. Euro steigen kann. Die Zahl die verkauften Aktien würde dann auf 34,6 Mio. Stück steigen. Die Aktien stammen aus dem Bestand und führen zu einem Streubesitz von bis zu 23 %.
ams Osram braucht (wieder) mehr Kapital
Hat sich ams (AT0000A18XM4) mit der Akquisition von Osram letztlich doch übernommen? Die Österreicher kündigten nach Börsenschluss an, dass man Kapitalmaßnahmen in einem erheblichen Umfang durchführen muss. Insgesamt will man 2,25 Mrd. Euro an frischem Kapital aufnehmen, verteilt über verschiedene Instrumente. Das wichtigste Ziel ist die Reduzierung der hohen Verschuldung, die durch die Übernahme von Osram entstanden ist. Für den 20. Oktober hat man daher eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, die das Jumbo-Paket abnicken soll. Die Altaktionäre werden mit einer Kapitalerhöhung um 800 Mio. Euro belastet. Gleichzeitig will Osram neue unbesicherte Anleihen mit einem Nominalwert von 800 Mio. Euro ausgeben. Weitere 300 Mio. Euro will man durch „vermögensbasierte“ Finanzierungen erlösen, wozu unter anderem Sale-and-lease-back Operationen gehören sollen. Im kommenden Jahr plant die Gesellschaft, weitere 350 Mio. Euro aufzunehmen.
Tagestermine
Die deutschen Inflationsdaten stehen heute im Mittelpunkt. Um 14:00 Uhr erwarten wir die vorläufige Inflationsrate für den Monat September, die erheblich von 6,1 % auf 4,6 % gefallen sein soll. Das beruht allerdings auf Basiseffekten im Vorjahr. Der Inflation im September soll hingegen im Vergleich zum August um 0,4 % gestiegen sein. Auf EU-harmonisierter Basis wird ein Rückgang der Inflationsrate von 6,4 % auf 4,7 % erwartet.
28.09.2023 - Mikey Fritz
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