
Continental: Gewinnprognose reduziert
Continental mit vorläufigen Zahlen und einer reduzierten Jahresprognose
Niemand hat bei Continental auf eine positive Überraschung gesetzt. Erwartungsgemäss reduzierte der Automobilzulieferer seine Prognose, aber nicht so stark wie befürchtet.
Das Einzige, was bei Continental (DE0005439004) rund läuft, sind die Reifen. Der Automobilzulieferer legte heute die vorläufigen Zahlen zum 1. Quartal und die neue Prognose für 2022 vor. Die Quintessenz ist unverändert zum letzten Jahr: Der Konzern hat in allen Geschäftsbereichen Probleme ausser im Reifengeschäft.
Insgesamt konnte man den Umsatz von Januar bis März von 8,6 Mrd. Euro auf 9,3 Mrd. Euro verbessern. Angesichts des historischen Einbruchs der Produktion im Automobilsektor im 1. Quartal 2022 ist das eine ordentliche Verbesserung um rund 8 %. Die Profitabilität hingegen litt sichtbar aufgrund der gestiegenen Kosten an den Beschaffungs- und Energiemärkten.
Die vollständigen Daten sind offenbar so schwach, dass Continental nur „bereinigte“ Eckdaten herausgeben wollte. Den kompletten Bericht zum 1. Quartal erwarte ich am 11. Mai. Bereinigt um Faktoren wie Wechselkursveränderungen, die Veränderungen im Konsolidierungskreis usw. ergab sich eine EBIT-Marge von 5,3 %. Absolut betrachtet reden wir also über ein bereinigtes EBIT (operatives Ergebnis vor Steuern und Finanzergebnis) von etwa 493 Mio. Euro. Nahezu die gesamte Profitabilität kommt dabei aus dem Reifen-Geschäft, wo Continental die bereinigte EBIT-Marge von 16,6 % auf 17,4 % steigern konnte. Im zweiten Kerngeschäft Automotive ergab sich eine bereinigte EBIT-Marge von 1,2 %. Nach Steuern werden die Aktionäre also von Glück reden können, wenn Continental den Break-Even schafft.
Gewinnprognose für 2022 erneut reduziert
Die Prognosen für das Gesamtjahr passte Continental ebenfalls an. Beim Umsatz verbesserte man den Ausblick minimal auf 38,3 bis 40,1 Mrd. Euro. Im Gegenzug musste man aber die Erwartungen an die Profitabilität erneut kürzen. Auf bereinigter Ebene hatte man der Börse bisher eine EBIT-Marge von 5,5 bis 6,5 % versprochen. Das ist mit den Sanktionen gegen Russland und dem Krieg in der Ukraine nicht mehr zu halten und wurde am Donnerstag auf 4,7 bis 5,7 % gekürzt.
Die leichte Erhöhung der Umsatzprognose kommt im Wesentlichen aus dem Reifen-Geschäft. Dort sieht man nun im besten Fall 14,2 Mrd. Euro Umsatz für das Gesamtjahr. Auch ContiTech wird leicht stärker gesehen, während die Erwartungen an die Automotive-Sparte erneut heruntergenommen wurden. Zur gekürzten Margen-Prognose tragen allerdings alle Geschäftsbereiche bei.
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22.04.2022 - Mikey Fritz
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