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Für besonders mengenstarke Wochen plant die DHL Group wohl Zusatzgebühren und zieht damit den Zorn der Onlinehändler auf sich

Verlangt die DHL Group den Händlern zu viel ab?

NTG24 - Für besonders mengenstarke Wochen plant die DHL Group wohl Zusatzgebühren und zieht damit den Zorn der Onlinehändler auf sich

 

Schon kurz vor Ostern denkt man bei der DHL Group an Weihnachten. Ab Ende November beginnt für den Onlinehandel die umsatzstärkste Zeit des Jahres, was natürlich auch mit einem erhöhten Paketaufkommen einhergeht. Nun scheint es, als wolle DHL für diese Zeit üppige Zusatzgebühren auf den Weg bringen, was dem Onlinehandel freilich nicht schmeckt.

Informiert hat darüber der Bundesverband Onlinehandel am Dienstag und knüpfte daran auch gleich einiges an Kritik. Bereits existent ist ein Peak-Zuschlag von 19 Cent je Sendung, der in der Zeit vom 1. November bis zum 31. Dezember von der DHL Group (DE0005552004) erhoben wird. In diesem Jahr soll während der Black Week und der Cyber Week wohl noch eine zusätzliche Gebühr erhoben werden. Jene soll bei satten 50 Cent je Sendung liegen und zwischen dem 24. November und dem 7. Dezember erhoben werden.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Einzelhändler fühlen sich benachteiligt und warnen davor, dass die Zusatzgebühren besonders für kleine und mittelständische Onlineshops zu einer großen Belastung werden könnten. Bei der DHL Group wird die Sache natürlich etwas eingeschätzt. Dort ist die Rede davon, dass die zusätzlichen Gebühren notwendig seien, um „sehr teure Zusatzmaßnahmen“ während der besonders mengenreichen Zeiten finanzieren zu können. Im letzten Jahr bearbeitete der Logistikkonzern laut eigenen Angaben knapp zwölf Millionen Sendungen täglich während der Cyber Week.

 

 

 

DHL Group: Auf der Suche nach der Marge

 

Die Geschäfte der DHL Group laufen grundsätzlich nicht schlecht. Doch gerade der Versand aus dem Onlinehandel lässt in Sachen Wachstum etwas zu wünschen übrig. Im vergangenen Jahr bekam der Konzern die Konsumunlust durchaus zu spüren und mancher Anleger klagte über geringe Margen. Lohnerhöhungen bei der Tochter Deutsche Post verschärfen dies potenziell noch weiter.

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Werbebanner Immobilienbewertung DresdenAllem Anschein nach schreckt man bei DHL auch vor ungewöhnlichen Maßnahmen nicht zurück, um die Bilanzen etwas aufzuhübschen. Das ist aus Anlegersicht nichts Schlechtes, allerdings gibt es natürlich auch viel Konkurrenz, welche möglicherweise verärgerte Kundschaft mit offenen Armen empfangen wird. Überstrapazieren darf das Unternehmen das Wohlwollen der Kunden also nicht. Gleichwohl wissen viele Käufer in Onlineshops die hohe Zuverlässigkeit von DHL zu schätzen und einige achten bei Bestellungen auf Versanddienstleister. Mit anderen Worten: die Lage ist komplex.

An der Börse haben die Anleger jedoch ganz andere Sorgen. Mit blankem Entsetzen blicken auch die Anteilseigner der DHL Group auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle gegen Freund und Feind. Befürchtet wird vor allem in den USA ein brutaler Einbruch von Einkäufen, da sich zahllose Dinge dort schwer verteuern könnten. Es ist bisher nur eine dunkle Vorahnung, was der Aktie der DHL Group auf Wochensicht aber Verluste von fast 14 Prozent einbrachte.

 

Fluch und Segen

 

Das internationale Paketgeschäft half der DHL Group dabei, wirtschaftlich schwache Zeiten in Deutschland weitgehend schadenfrei zu überstehen. Zwar ist die letzte Rallye schon eine ganze Weile her. Doch immerhin kam es auch nicht zu größeren Einbrüchen in den vergangenen Jahren. Nun aber treffen die Zölle das Unternehmen möglicherweise ins Mark. Trump bedroht mit seinen Zöllen sowohl die eigene Wirtschaft als auch die zahlreicher Partner.

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Sollte die US-Regierung diesen Kurs weiterverfolgen und es entsprechende Gegenmaßnahmen zu sehen geben, so wird sich nicht nur die DHL Group auf einen Schrumpfkurs einstellen müssen, und mit Zusatzgebühren für die Cyberweek lässt sich dies aller Voraussicht nach nicht ausgleichen. Die Zurückhaltung der Börsianer ist daher nachvollziehbar und sie wird wohl erhalten bleiben, solange es nicht irgendwelche Anzeichen der Entspannung im vollkommen ohne Not ausgerufenen Handelskrieg zu sehen gibt.

 

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09.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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