Gazprom weiter im Sturzflug, Valenva im Steigflug, Deutsche Bank & Commerzbank mit Russland-Sorgen
Der Handelstag - Bericht zum 01.03.2022
Der deutsche Aktienmarkt blieb auch am Dienstag von der Eskalation im Krieg Russlands gegen die Ukraine gefangen. Denn die weiter stark steigenden Rohstoffpreise und die Aussicht auf neue Lieferkettenstörungen politischer Art sind per saldo eher Belastungen für die Unternehmen. Bei den Einzelwerten stürzte die Aktie von Gazprom auch heute weiter ab, Valneva profitierte dagegen von einer neuen Zulassung. Zu den ,,Kollateralschäden‘‘ des russischen Überfalls auf die Ukraine und den durch sie ausgelösten Konsequenzen gehörten heute zudem die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank.
Der DAX erlitt heute durch eine anhaltende Eskalation im Krieg Russlands gegen die Ukraine einen neuen Schwächeanfall. Zu Handelsschluss stand er 556 Zähler bzw. 3,85 % tiefer bei 13.905 Punkten. Zudem häufen sich Warnungen aus der Industrie über Versorgungsprobleme mit Rohstoffen.
Zu den von neuen Handelsrestriktionen auch in Deutschland betroffenen Aktien gehörte auch heute die Aktie von Gazprom (US3682872078). Sie stürzte weiter um 19,16 % auf nur noch 2,790 Euro ab. Wie Xetra heute nach Handelsschluss mitteilte, wird das Gazprom ADR ab sofort vom Handel ausgesetzt.
Gute Nachrichten gab es dagegen beim Corona-Impfstoffhersteller Valneva (FR0004056851). Wie das Unternehmen heute mitteilte, hat die Gesundheitsbehörde in Bahrain den Corona-Totimpfstoff des Unternehmens im Rahmen einer ,,Emergency Authorization‘‘ zugelassen. Die Aktie legte daraufhin in Frankfurt im starken Kontrast zur allgemeinen Markttendenz um 4,08 % auf 15,30 Euro zu.
Dagegen waren die deutschen Banken heute ein Kollateralschaden der sich ausbreitenden Unsicherheit, wer in welchem Ausmaß im europäischen Bankensektor direkt oder indirekt von den Sanktionen gegen Russland betroffen ist. Die Deutsche Bank (DE0005140008) verlor bis Handelsschluss auf Xetra 7,57 % auf 11,26 Euro, wobei das Tagestief bei 10,692 Euro lag. Und auch die Commerzbank (DE000CBK1001) litt unter dem sich drastisch verschlechternden Sentiment im Bankensektor und gab sogar 11,2 % auf 6,69 Euro ab.
Und was passierte sonst noch?
Inmitten der turbulenten Marktlage zeigen sich heute die Fluchtwährungsqualitäten des US-Dollars und des Schweizer Franken. Der US-Dollar gewinnt aktuell 0,91 % auf 1,1117 Dollar je Euro, und der Schweizer Franken legt gegen den Euro 0,59 % auf 1,022 Franken zu.Die Edelmetalle zeigen sich sehr fest, allen voran Palladium und Silber. Noch stärker steigt der Ölpreis, freundlich liegt zudem Bitcoin im Markt. Die langen öffentlichen Renditen stürzten dagegen ab. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe ändert heute wieder ihre Vorzeichen und fällt um 20 Stellen auf – 0,091 %. Und die Rendite der 10-jährigen US-Treasury fällt 6,58 % auf 1,718 %.
01.03.2022 - Arndt Kümpel
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