Gazprom implodiert weiter, Rheinmetall, Thyssenkrupp und Hensoldt explodieren

Der Handelstag - Bericht zum 28.02.2022

 

Der deutsche Aktienmarkt hat zu Wochenbeginn leichter geschlossen, konnte sich aber bis Handelsschluss noch deutlich von seinem Tagestief erholen. Hierbei half die Hoffnung auf Fortschritte in den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Bei den Einzelwerten setzte sich der Absturz der Gazprom-Aktie fort. Geradezu elektrisiert reagierten dagegen die Aktien von Rheinmetall, Thyssenkrupp und Hensoldt auf die Pläne der Bundesregierung für ein Bundeswehr-Sondervermögens über 100 Mrd. Euro.

Die deutschen Aktien haben nach der Eskalation am Wochenende in der Konfrontation mit Russland schwächer geschlossen. Zu Handelsschluss stand der DAX schließlich ,,nur‘‘ noch 106 Zähler tiefer als am vergangenen Freitag bei 14.461 Punkten, nachdem er zwischendurch bis auf 14.107 Punkte gefallen war.

Die Hoffnung auf Fortschritte in den laufenden Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine boten den Erwartungen der Marktteilnehmer über den Fortgang des Konfliktes etwas halt und führten nach einer zunehmend freundlicheren Wall Street zu einer Erholung der Kurse. Bei den Einzelwerten setzte sich auch zu Wochenbeginn der Absturz der Aktie von Gazprom (US3682872078) fort. Die auf Xetra gehandelten ADR’s verloren 29,95 % auf 3,364 Euro. Dabei unterschritt der Titel auch das Zwischentief vom November 2020. Rund die Hälfte des Verlustes dürfte aber auf die Abwertung des russischen Rubels um mehr als 15 % auf 109,20 Rubel je Euro zurückgehen.

Regelrecht explodiert sind heute dagegen die Aktien, welche von dem neuen Rüstungsprogramm des Bundes profitieren dürften. Dabei legten insbesondere die Aktien von Rheinmetall (DE0007030009) mit einem Tagesgewinn von 24,8 % auf 133,60 Euro und Thyssenkrupp (DE0007500001) mit einem Tagesgewinn von 11,42 % auf 9,6 Euro zu.

 

Noch einmal deutlich stärker ging es zudem mit der Aktie von Hensoldt (DE000HAG0005), einem Spezialunternehmen für Rüstungselektronik, nach oben. Die Aktie sprang um 42,57 % auf 21,10 Euro nach oben. Das Tageshoch hatte sogar schon bei 28 Euro gelegen, womit sich die Aktie gegenüber dem Freitagsschluss praktisch fast verdoppelt hatte.

 

Und was passierte sonst noch?

 

Der US-Dollar legt zu Wochenbeginn gegen den Euro aktuell um 0,44 % auf 1,1222 Dollar zu, während der Schweizer Franken 1,24 % auf 1,0303 Franken gegen den Euro aufwertet. Die Edelmetalle tendieren uneinheitlich, und der Ölpreis sowie Bitcoin zeigen sich deutlich fester. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe gibt aktuell um 40,72 % auf 0,129 % nach, und jene der 10-jährigen US-Treasury fällt derzeit 5,74 % auf 1,871 %.

 

28.02.2022 - Arndt Kümpel

 

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