Deutsche Post: Sehr optimistischer Ausblick

Die Deutsche Post beendet ein Rekordjahr und überrascht bei der Prognose für 2023

 

Die Deutsche Post hat die Rekordphase der Pandemie mit ausgezeichneten Zahlen abgeschlossen. Frank Appel hat einen grossartigen Job gemacht und aus der verschlafen Deutschen Post einen globalen Player gemacht. 

Die Marke von 100 Mrd. Euro hat die Deutsche Post (DE0005552004) im Geschäftsjahr 2022 nur knapp verpasst. Nach einem Umsatz von 81,75 Mrd. Euro im Jahr 2021 stiegen die Erlöse 2022 auf ein neues Rekordhoch von 94,44 Mrd. Euro. Das war der anhaltend hohen Nachfrage nach Logistikleistungen geschuldet, aber natürlich auch der hohen Inflation. 

Die Kosten hielt man weitgehend im Griff, konnte eine Verschlechterung der Margen jedoch nicht vermeiden. Die Umsatzrendite sank von einem Rekordwert von 9,8 % auf 8,9 %, was aber immer noch deutlich über dem Niveau liegt, das die Deutsche Post vor der Pandemie eingefahren hat. Oder anders gesagt: Wir waren auch schon mal bei 5,1 %. Nach Steuern kletterte der Gewinn leicht auf 5,36 Mrd. Euro bzw. 4,33 Euro je Aktie. Bedauerlicherweise wird die Dividende nur leicht von 1,80 Euro auf 1,85 Euro je Aktie steigen. 

 

Sehr optimistischer Ausblick 

 

Der Ausblick der Deutschen Post ist besser als befürchtet. Der Vorstand ging vergleichsweise optimistisch an das neue Jahr heran und verspricht im schlechtesten Fall immer noch ein operatives Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 6,0 Mrd. Euro. Läuft alles perfekt, sei ein EBIT von bis zu 7,0 Mrd. Euro möglich. Das wäre im schlechtesten Fall eine Kontraktion des operativen Gewinns um knapp -29 %. Trotz dieses nennenswerten möglichen Rückgangs ist die Prognose immer noch optimistisch, denn abgesehen von den Ausnahmejahren 2021 und 2022 läge ein EBIT von 6,0 Mrd. Euro knapp 50 % über dem Durchschnitt dessen, was die Deutsche Post vor der Pandemie verdient hat. 

 

 

Die Börse schaut aktuell noch auf das obere Ende. Die Anleger schielen auf die Möglichkeit, dass die Deutsche Post einen operativen Gewinn von 7,0 Mrd. Euro macht, was besser als erwartet wäre. Spulen wir in den vergangenen Oktober zurück, hatte Frankfurt die Aktien glatt halbiert von ihren Top-Kursen. Inzwischen liegen die Notierungen wieder gut ein Drittel höher, womit bereits ein Ausblick eingepreist wurde, der besser als erwartet ausfällt. Das hat der Vorstand heute geliefert, muss diese sehr optimistische Prognose dann jedoch auch mit harten Zahlen untermauern. Darin liegt die Herausforderung, denn alle sind sich einig, dass das 1. Halbjahr operativ schwach ausfallen wird.

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10.03.2023 - Mikey Fritz

 

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