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RWE, Gazprom – Uniper wird zwar gerettet, doch befindet sich weitert am Abgrund

Uniper plant rechtliche Schritte gegen Vertragspartner Gazprom

NTG24 - RWE, Gazprom – Uniper wird zwar gerettet, doch befindet sich weitert am Abgrund

 

Mit Uniper ist Deutschlands wichtigster Erdgasimporteur in Schieflage geraten. Nun beteiligt sich der Staat mit 30 % an dem schwankenden Riesen, der weiterhin auf der Suche nach einem neuen Geschäftsmodel ist.

Durch den Fokus auf Russland als Lieferant ist Uniper (DE000UNSE018) bereits öfters in die Kritik geraten, doch nun hat diese Strategie auch wirtschaftliche Auswirkungen mit Verhängnisvollen Auswirkungen. Da Uniper als Erdgasimporteur weiter an die Verträge mit den Kunden und die Preisabsprachen gebunden ist, muss das Unternehmen teures Erdgas aus anderen Gebieten importieren. Dies kostete Uniper zuletzt mindestens 1,5 Milliarden Euro pro Monat.

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Werbebanner WikifolioDa Uniper die höheren Preise nicht vollständig an die Kunden weitergeben kann, schreibt der Konzern tiefrote Zahlen. Durch die neuen Gesetze zur Gasmangellage erlaubt der Staat Uniper und den anderen Energiekonzernen wie RWE (DE0007037129) bis zu 90 % der Gesamtkosten an die Verbraucher weiterzugeben. Doch damit nicht genug, um die Energieversorgung für Unternehmen und Privatkunden sicher zu stellen steigt der Staat nun mit 30 % bei Uniper an und rettet den Konzern vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch. Das Rettungspaket hat einen ungefähren Wert von 15 Milliarden Euro und befindet sich damit fast auf der Höhe des Rettungspakets der Commerzbank. Das ehemals zweitgrößte deutsche Kreditinstitut wurde im Rahmen der Finanzkrise 2008 mit 18 Milliarden Euro vom deutschen Staat gerettet.

Uniper teilte mit, dass ein Pflichtwandelinstrument in Höhe von 7,7 Milliarden Euro an den Bund ausgegeben wird. Da der Bund die Uniper-Aktie für etwas unter 5 € erhält brach der Aktienkurs in Folge der Ankündigung um fast 25 % ein. Die Wandel-Papiere sind festverzinsliche Wertpapiere, bei denen die Umwandlung in Aktien verpflichtend ist. Darüber hinaus sollt das gewährte Darlehen bei der staatlichen Förderbank KfW von 2 auf 9 Milliarden Euro erhöht werden.

 

Uniper auf der Suche nach neuem Geschäftsmodell

 

Zwar ist Uniper durch die staatliche Unterstützung nun vorerst gerettet, doch die Schwäche des Geschäftsmodell existiert weiterhin ohne ernstzunehmende Alternativen. Das jetzige Geschäftsmodell basiert auf der Annahme von zuverlässigen Lieferanten und Uniper liefert lediglich an Stadtwerke und kommunale Versorger. Da Uniper der größte Auslandskunde von Gazprom (US3682872078) ist dürfte auch in Zukunft die Versorgung nicht zu 100 % gesichert sein. Zwar produziert Uniper auch Strom und betreibt Kraftwerke in Russland und ein Atomkraftwerk in Schweden, doch dies stellt nur einen kleinen Teil des Gesamtumsatzes dar.

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Problem ist allerdings, das sich Uniper lange an die Russen gebunden hat. Einige Lieferverträge wurden mit Gazprom bis Mitte der 2030-er Jahre abgeschlossen. Aufgrund dessen versucht Uniper nun gesetzlich gegen Gazprom vorzugehen und den Konzern für den erlittenen Schaden haftbar zu machen. Dabei dürften die Erfolgsaussichten allerdings äußerst gering sein.

 

25.07.2022 - Felix Eisenhauer

Unterschrift - Felix Eisenhauer

 

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