Edelmetalle: Bessere Nachrichten zur US-Bankenkrise, aber nun wieder trübere Zinsaussichten liefern kaum neue Impulse
US-Leitzinsperspektiven nun wieder kritischer
Am heutigen Tag tendieren die Edelmetalle bislang um 13:35 Uhr überwiegend unverändert, während sich ohne neue Nachrichten zu der mit der gestrigen Meldung der SVB-Einlagen- und Kreditübernahme durch die First Citizens Bank nun wieder als entspannter einzuschätzenden US-Bankenkrise die europäischen Aktienmärkte leicht befestigen und der S&P 500-Future derzeit ebenfalls seinem Vortagesniveau stagniert.
So notiert Gold (TVC:GOLD) aktuell mit 1957 USD ebenso fast völlig unverändert, wie dies auch für Silber (TVC:SILVER) bei 23,07 USD und Platin (TVC:PLATINUM) bei 972 USD gilt. Lediglich Palladium (TVC:PALLADIUM) befestigt sich aktuell etwas deutlicher um + 0,3 % auf 1413 USD.
Die Stimmungslage der Edelmetall-Akteure wir dabei momentan offenkundig vor allem dadurch gedämpft, dass sich zwar die Nachrichtenlage zur US-Bankenkrise mit gestrigen Bekanntgabe der sofortigen Übernahme aller Einlagen- und Kreditbestände der insolventen SVB durch die First Citizens Bank (US31946M1036) momentan entspannt hat, die an das sog. FED Watch Tool angeschlossenen Wirtschaftsexperten daraufhin jedoch umgehend ihre künftigen US-Leitzinsprognosen tendenziell nach oben revidiert haben (siehe hierzu auch bereits unseren gestrigen Platin-Tagesbericht vom 27.03.).
So rechnen die Ökonomen des FED-Watch Tools derzeit mit einer allerdings nur äußerst knappen Mehrheit von 51 % auf der nächsten Zinssitzung am 02./03.05. infolge der erneut günstiger gewordenen Nachrichtenlage zur US-Bankenkrise nun doch wieder mit einer weiteren Leitzinsanhebung um + 0,25 % auf einen neuen Korridor von 5,00 – 5,25 %, der mit ebenfalls gestiegener Wahrscheinlichkeit wohl auch auf dem anschließenden Zinsmeeting am 13./14.06. so beibehalten werden sollte.
Auch die gestern Abend gehaltene Rede des nationalen FED-Vorstands- und Zinsausschuss-Mitglieds Philip Jefferson, in der er zwar seine Zuversicht ausdrückte, dass sich künftig die Ziel-Inflationsrate von 2,0 % sicher einstellen werde, aber mehrere Inflationskomponenten auch weiterhin hartnäckig hoch seien und die FED außerdem jedoch auch dafür Sorge tragen müsste, mit ihren weiteren Zinsschritten die US-Wirtschaft nicht über Gebühr zu belasten, hat an den Edelmetall-Märkten unübersehbar kaum für eine positive Stimmung gesorgt.
Rede von Christine Lagarde und US-Verbrauchervertrauens-Zahlen potenziell relevant
Für eine erhöhte Kursbewegung zu beiden Seiten hin könnte heute Nachmittag jedoch zunächst ab 15:15 Uhr die Rede der EZB-Präsidentin Lagarde zur heutigen feierlichen Eröffnung des „Innovation Hub Eurosystem Centres“ der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Frankfurt sorgen. Den Link zur direkten Verfolgung dieser Festrede von Christine Lagarde finden Sie fallweise hier: https://www.youtube.com/watch?v=zSLGnX4y29w
Anschließend steht um 16:00 Uhr außerdem die potenziell für die Edelmetallmärkte gleichfalls relevante Publikation des vom Conference Board berechneten US-Konsumentenvertrauens-Indexes für den März auf der Agenda.
Hier könnten in der aktuell wieder klar zurückhaltender gewordenen Zinsstimmung der Marktteilnehmer, auch erkennbar durch den seit 24.03. wieder erfolgten Anstieg der Rendite 10jähriger US-Treasuries von 3,38 % auf 3,58 %, nun wiederum überraschend hohe Konsumentenvertrauens-Indexzahlen (entgegen der im Konsens erwarteten Abschwächung auf 101,0 nach 102,9 im Vormonat) gerade in den zinssensitivsten Edelmetallen Gold und Silber für eine weitere Korrekturfortsetzung sorgen.
Sollten diese Konsumentenvertrauens-Zahlen jedoch noch schwächer als sowieso schon erwartet ausfallen, dürfte dies gerade Gold und Silber hingegen wohl einen neuen Schub geben.
28.03.2023 - Matthias Reiner
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