Edelmetall Marktbericht vom 05.06.2024: Gold steigt bei globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten - während Silber und Platin unter Druck stehen
Zentralbanken und Anleger setzen in unsicheren Zeiten auf das gelbe Edelmetall
Der Edelmetallmarkt hat sich in dieser Woche recht gemischt entwickelt: Gold liegt bei 2340 US-Dollar mit einem Plus von 0,46 %, Silber bei 29,73 US-Dollar mit einem Minus von 2,1 %, Platin bei 991 US-Dollar mit einem Rückgang von 4,4 % und Palladium bei 913 US-Dollar mit einem Anstieg von 1,2 %. Wir werfen nun einen detaillierten Blick auf die Faktoren, die diese Entwicklungen beeinflusst haben.
Edelmetalle wie Gold (TVC:GOLD) und Silber (TVC:SILVER) sind in den Finanzmärkten von großer Bedeutung, besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Gold hat kürzlich einen leichten Anstieg verzeichnet, was auf die sinkenden Renditen von US-Staatsanleihen zurückzuführen ist. Diese Entwicklung macht Gold für Anleger attraktiver. Analysten und Investoren verfolgen aufmerksam die Veröffentlichung von US-Wirtschaftsdaten, wie dem ISM-Dienstleistungsbericht und den Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft, um Hinweise auf die zukünftigen Maßnahmen der Federal Reserve in der Geldpolitik zu erhalten.
Zentralbanken und ihr anhaltendes Interesse an Gold
Die Nettokäufe von Gold durch Zentralbanken sind im April deutlich angestiegen, was auf ein anhaltendes Interesse trotz hoher Preise hinweist. Dies zeigt, dass Gold weiterhin als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten und als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertung betrachtet wird. Die Rolle der Zentralbanken als Käufer unterstreicht die langfristige Bedeutung von Gold als stabilisierende Anlage.
Silber: Wachsende industrielle Bedeutung
Silber gewinnt zunehmend an Bedeutung, vor allem durch seinen Einsatz in industriellen Anwendungen wie Solarzellen. Die wachsende Nachfrage nach Silber wird durch dessen einzigartige Eigenschaften angetrieben, obwohl es gewisse Substitutionsrisiken gibt. Ein Großteil des verfügbaren Silbers stammt aus der Förderung anderer Metalle, was das Angebot zusätzlich beeinflusst. Die industrielle Nachfrage könnte langfristig einen stabilisierenden Effekt auf den Silberpreis haben, auch wenn kurzfristige Volatilität möglich bleibt.
Platin und Palladium: Industrielle Nachfrage und Angebotsschwankungen
Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in den Finanzmärkten, insbesondere in der Automobilindustrie. Die jüngsten Preisbewegungen bei Platin, das aktuell um 4,4 % gefallen ist, spiegeln eine Kombination aus Angebots- und Nachfrageschwankungen wider. Palladium, das um 1,2 % gestiegen ist, profitiert von einer robusten Nachfrage und Angebotseinschränkungen. Beide Metalle sind kritische Komponenten in Katalysatoren und ihre Preise sind stark von der globalen Automobilproduktion abhängig.
Rohstoffpreise und geopolitische Spannungen
Der jüngste Anstieg der Rohstoffpreise wird durch überschüssige Liquidität und steigende Staatsverschuldung angetrieben. Diese Inflationierung der Preise wird durch die anhaltenden geopolitischen Spannungen und die steigenden Ausgaben für militärische Zwecke weiter angeheizt. Dies betrifft auch die Edelmetalle, deren Preise in solchen Zeiten oft steigen, da sie als sicherer Hafen betrachtet werden.
Technische Analyse der Edelmetallpreise
Gold: Der Goldpreis hat am gestrigen Dienstag bei 2327 US-Dollar abgeschlossen und liegt aktuell (ca. 8 Uhr) mit 0,45 % im Plus. Für den aktuellen Monat ergibt sich ein Plus von 0,46 %. Der mittelfristige Widerstandsbereich liegt bei 2450 US-Dollar, während der Unterstützungsbereich bei 1984 US-Dollar angesiedelt ist. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein wichtiger Indikator für Langzeitanalysen, ist steigend und der Kurs liegt darüber, was insgesamt positiv ist. Die übergeordnete Tendenz ist eher seitwärts.
Silber: Der Silberpreis schloss am gestrigen Dienstag bei 29,46 US-Dollar und ist aktuell (ca. 8 Uhr) mit einem Minus von 2,1 % diese Woche stark im Minus. Für den aktuellen Monat ergibt sich ein Minus von 2,1 %. Der mittelfristige Widerstandsbereich liegt bei 32,49 US-Dollar, der Unterstützungsbereich bei 21,91 US-Dollar. Der 200-Tage-Durchschnitt ist steigend und der Kurs liegt darüber, was positiv ist. Die übergeordneten Trends sind bullisch.
Platin: Der Platinpreis schloss am gestrigen Dienstag bei 991 US-Dollar und liegt aktuell (ca. 8 Uhr) mit einem Minus von 4,4 % diese Woche im Minus. Für den aktuellen Monat ergibt sich ein Minus von 4,4 %. Der mittelfristige Widerstandsbereich liegt bei 1095 US-Dollar, der Unterstützungsbereich bei 867 US-Dollar. Der 200-Tage-Durchschnitt ist steigend und der Kurs liegt darüber, was positiv ist. Die übergeordneten Trends sind bullisch.
Palladium: Der Palladiumpreis schloss am gestrigen Dienstag bei 913 US-Dollar und liegt aktuell (ca. 8 Uhr) mit einem Plus von 1,2 % diese Woche im Plus. Für den aktuellen Monat ergibt sich ein Plus von 1,2 %. Der mittelfristige Unterstützungsbereich liegt bei 851 US-Dollar, der Widerstandsbereich bei 1107 US-Dollar. Der 200-Tage-Durchschnitt ist fallend und der Kurs liegt darunter, was insgesamt negativ ist. Die Bären haben deutlich das Sagen.
Gold - kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Entwicklungen bei Gold sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Anleger. Lohnt sich aktuell ein Einstieg bei Gold oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Analysen und Empfehlungen zu Gold - hier den Zürcher Goldbrief kostenlos downloaden...
05.06.2024 - Andreas Opitz
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)