Edelmetall Marktbericht vom 07.02.2024: Gold, Silber, Platin und Palladium in der Analyse – Welche Edelmetalle sind aussichtsreich?
Wird Silber wegen der hohen Nachfrage aus dem Solarsektor am besten performen?
In der aktuellen Woche präsentierten sich die Edelmetalle mit einer gemischten Performance. Während Gold mit einem leichten Wochenrückgang von 0,32 % bei 2033 US-Dollar notierte, verzeichnete Silber einen spürbaren Rückgang von 1,8 % auf 22,27 US-Dollar. Platin hingegen konnte mit einem Anstieg von 0,88 % überraschen, während Palladium mit einem Minus von 0,95 % zu kämpfen hatte. Diese Entwicklungen sind vor dem Hintergrund der jüngsten Aussagen von Beamten der US-Notenbank und der Marktprognosen von Heraeus zu betrachten.
Die jüngsten Kommentare von Fed-Beamten, die eine mögliche Öffnung der Tür für Zinssenkungen in Aussicht stellen, sollten die US-Wirtschaft sich wie erwartet entwickeln, haben die Märkte aufhorchen lassen. Trotz der Warnung, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht vorbei sei, und der Ankündigung, sich Zeit bei der Zinssenkung zu lassen, spiegeln diese Aussagen die komplexe Balance wider, die die Fed zwischen Wachstumsförderung und Inflationsbekämpfung zu finden versucht. Mit weiteren Aussagen von mindestens fünf Fed-Vertretern in dieser Woche bleibt die geldpolitische Richtung ein entscheidender Faktor für die Zukunftsaussichten der Edelmetallpreise.
Der Silbermarkt und der Boom im Solarsektor
Besonders bemerkenswert sind die Entwicklungen im Silbermarkt, der durch den boomenden Solarsektor eine starke Dynamik erfährt. Die Installation von Solarmodulen übertraf im vergangenen Jahr alle Erwartungen und führte zu einer Rekordnachfrage nach Silber, einem Schlüsselmaterial in der Herstellung von Photovoltaikzellen. Trotz potenzieller Risiken durch politische Maßnahmen, wie etwa Anti-Dumping-Zölle in den USA, wird für dieses Jahr eine weitere Zunahme der Nachfrage aus dem Solarsektor erwartet. Diese Entwicklung unterstreicht die zunehmende Bedeutung von Silber nicht nur als Investitionsvehikel, sondern auch als industriell unverzichtbares Metall, dessen Nachfrage durch nachhaltige Technologien und die Energiewende getrieben wird.
Goldnachfrage und die Rolle der Zentralbanken
Im Goldmarkt bleibt die Nachfrage durch Zentralbanken ein zentraler Pfeiler für die Preisentwicklung. Die fortgesetzte Tendenz der Zentralbanken, Goldreserven zu erhöhen, gekoppelt mit der Aussicht auf Zinssenkungen, könnte 2024 zu einer wichtigen Triebkraft für den Goldpreis werden. Die Sensibilität des Goldpreises auf Veränderungen in der Geldpolitik, insbesondere der US-Notenbank, positioniert Gold (TVC:GOLD) weiterhin als ein kritisches Instrument für Investoren, die nach Absicherung gegen Währungsschwankungen und Unsicherheiten im Finanzsystem suchen.
Herausforderungen und Chancen für Platin und Palladium
Während für Silber (TVC:SILVER) und Gold positive Signale vorherrschen, stehen Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) vor eigenen, einzigartigen Herausforderungen. Heraeus prognostiziert einen Rückgang in Produktion und Nachfrage für diese Metalle, hauptsächlich bedingt durch Produktionsengpässe und politische Sanktionen, die insbesondere die Palladiumproduktion in Russland betreffen könnten. Diese Entwicklungen könnten zu einer Verknappung des Angebots führen, was wiederum die Preisvolatilität dieser Metalle erhöht.
Technische Analysen der Edelmetalle
Zum Abschluss des Dienstags notierte Gold bei 2036 US-Dollar und verzeichnete damit einen Rückgang um 0,32 % im Wochenverlauf. Der aktuelle Monat zeigt ein leichtes Minus von 0,31 %. Die technische Analyse identifiziert eine starke Unterstützungszone bei 1810 US-Dollar, während der Widerstandsbereich bei etwa 2135 US-Dollar liegt. Der 200-Tage-Durchschnitt, ein wichtiger Langzeitindikator, ist steigend, und der Goldpreis befindet sich derzeit darüber. Dies deutet auf einen grundsätzlich bullischen Trend hin, der für mittel- bis langfristige Investitionen positiv erscheint.
Silber weiter in Seitwärtsphase
Silber hat einen etwas turbulenteren Verlauf genommen, mit einem Abschluss am Dienstag bei 22.41 US-Dollar und einem Rückgang um 1,8 % über die Woche. Im aktuellen Monat beträgt das Minus 2,8 %. Die Analyse zeigt eine signifikante Unterstützungszone bei 20.67 US-Dollar, während der Bereich um 25.91 US-Dollar als mittelfristiger Widerstand dient. Der 200-Tage-Durchschnitt ist fallend, und der Preis befindet sich unter diesem Niveau, was auf einen überwiegend bärischen Markt hinweist.
Platin ist recht stabil
Platin zeigt sich widerstandsfähiger mit einem wöchentlichen Anstieg von 0,88 % und einem Dienstagsschlusskurs von 906 US-Dollar. Trotz eines Rückgangs von 1,7 % im laufenden Monat zeichnet die technische Analyse ein gemischtes Bild. Eine starke Unterstützung findet sich bei 841 US-Dollar, während der Widerstand bei 1013 US-Dollar liegt. Der 200-Tage-Durchschnitt ist allerdings fallend, und der Kurs befindet sich ebenfalls unter diesem Indikator, was die Herausforderungen im Platinmarkt unterstreicht.
Das Monatsergebnis von Palladium überzeugt nicht
Palladium verzeichnete mit einem Minus von 0,95 % über die Woche und einem Abschlusskurs am Dienstag von 950 US-Dollar eine negative Entwicklung. Der Rückgang im laufenden Monat beläuft sich auf 3,5 %. Die technische Analyse offenbart eine wichtige Unterstützungszone bei 899 US-Dollar und einen Widerstandsbereich bei 1240 US-Dollar. Der 200-Tage-Durchschnitt ist fallend, und der Kurs liegt unter diesem Wert, was ein überwiegend bärisches Bild zeichnet.
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06.02.2024 - Andreas Opitz
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