Entegris: KAUFEN - Weltführer in IT-Produktionschemikalien glänzt mit Ergebnis- und Expansionsmeldungen
Update zum Themendepot Zukunftstechnologien 19.12.2021
In der vergangenen Börsenwoche stieg der Gewinnmitnahmedruck an den internationalen Aktienmärkten angesichts der wachsenden globalen Ausbreitung der neuesten Covid 19-Omikron-Mutationsvariante wie auch von Absenkungen der realen 2022er BIP-Wachstumsprognosen sowohl für die USA (z.B. Conference Board: + 3,5 % vs. vorheriger Prognose + 3,8 %) wie auch Deutschland (z.B. IFO-Institut: + 3,7 % vs. vorheriger Prognose + 5,1 %) weiter deutlich an. In diesem Zuge schwächte sich der MSCI WORLD (Euro)-Index im Wochenverlauf um - 1,3 % ab.
Trotz seiner ausschließlichen Fokussierung auf seit Monaten sehr dynamisch haussierenden Wachstumswerten aller Technologiefelder ist es daher auch unserer Sicht als ein hochgradiger Erfolg unserer sehr ausgewogenen länder- und sektorspezifischen Aktienselektion zu werten, dass das Themendepot Zukunftstechnologien in der letzten Woche dennoch fast vollständig mit dem MSCI WORLD (Euro)-Index mithalten konnte und lediglich - 1,5 % verlor.
Auf Währungsbasis Euro betrug die Nettoperformance des Depots unter Ausschluss von Dividendenzahlungen per 19.12. damit nun + 84,4 %. Dies stellte gegenüber dem MSCI World (Euro)-Index seit dem Depotstart auch weiterhin eine gewaltige Outperformance um + 31,5 % dar.
Die Liquiditätsquote des Depots liegt derzeit bei knapp über 12 % und lassen wir angesichts des momentan weiter als fragil bzw. korrekturanfällig anzusehenden globalen Aktienmarktumfelds vorläufig auch weiterhin unverändert.
Chart: MSCI WORLD (Euro)-Index
Die hohe Widerstandsfähigkeit des Themendepots Zukunftstechnologien gegen die Schwächeneigung der globalen Aktienmärkte war unseres Erachtens in der letzten Woche umso positiver zu bewerten, als vom massiven - 9,5 %igen Kursverlust der auch im Strategiedepot Aktien Spekulativ allokierten ENTEGRIS INC. (US29362U1043), dem mit Abstand weltgrößten Hersteller jeglicher unverzichtbarer Spezialchemikalien für alle Produktionsprozesse von Halbleitern und IT-Komponenten (z.B. zur Oberflächenbehandlung/-versiegelung und Beschädigungs-/ Kontaminationskontrolle insbesondere von Halbleitern, Prozessoren, Plasma- und LCD-Displays sowie Solarmodulen) ein erheblicher Performancedruck auf beide vorgenannten Depots ausging.
Das historisch in dieser unbestrittenen produkttechnischen Weltmarktführerschaft ebenso langjährig hochdynamische wie -stabile Geschäfts- und Ergebnisprofil von Entegris hatten wir zuletzt vor 2 Monaten am 21.10. in diesem Bericht noch einmal vorgestellt, wobei im Anschluss an die hierin skizzierten Analystenerwartungen für das Ergebnis des 3. Quartals (Prognose: Umsatz + 21 %, Nettogewinn + 30 %) diese Schätzungen durch die tatsächliche Quartalszahlenvorlage am 26.10. im Umsatz mit einer Ausweitung um + 20,4 % ggü. Vorjahr fast erfüllt, mit einem weit überproportionalen Nettogewinnsprung um + 37,3 % jedoch letzten Endes deutlich überboten wurden.
Über diese unvermindert hoch robuste Umsatz- und Gewinnsteigerung des 3. Quartals hinaus honorierten die Analysten wie Anleger seinerzeit außerdem auch, dass trotz der fraglos akut geschäftsbelastenden Produktionsprozessstörungen von Halbleitern und IT-Komponenten gerade in Asien (dortiger Konzernumsatzanteil von Entegris Ende 2020: rd. 67 %, darunter außerhalb Japans rd. 54 %), der Konzernvorstand von Entegris, angeführt von seinem seit 2012 amtierenden CEO Bertrand Loy, dennoch auch für das 4. Quartal eine weitere Umsatzsteigerung auf rd. 590 Mio. USD (= rd. + 1 % gegenüber dem Vorquartal sowie + 14 % gegenüber Vorjahr) in Aussicht stellte, die zudem auch weiterhin von einer Nettogewinnerzielung von ca. 90 Cents je Aktie (= zwar um ca. - 2 % unter dem Vorquartal, jedoch um + 26,7 % über dem Vorjahresniveau) begleitet werden dürfte.
Beste Geschäftszahlen durch weitere Akquisitions- und Kooperationsmeldungen noch überstrahlt
Anschließend ließ Entegris diesen hoch soliden Ergebniszahlen und Projektionen zum 3. bzw. 4. Quartal 2021 jedoch außerdem auch weitere hoch relevante Mitteilungen folgen, die belegten, dass auch in Zukunft deren hoch lukrative Weltmarktführerschaft in jeglichen IT-elektronischen Prozesschemikalien durch anhaltende Akquisitionen eine weiterhin sehr zügige Ausweitung erfahren dürfte.
So ließ Entegris nur einen Tag nach der Quartalszahlenpräsentation am 27.10. verlauten, dass kein Geringerer als die deutsche BASF (DE000BASF111) nun ebenfalls ihre im eigenen Konzern zu gering dimensionierte Einheit der mikrochemischen Präzisionsbehandlung von IT-Komponenten, die vor allem das Reinigen und Polieren von Festplatten und ultraharten Oberflächenmaterialien unter Einsatz von Siliziumkarbid (= ein verschwindend kleiner Teil der gesamten Lackierungs- und Beschichtungschemikalien-Sparte von BASF) zum Gegenstand hat, zu einem Kaufpreis von 90 Mio. USD an Entegris veräußern werde.
Das Kerngeschäft von Entegris werde somit auf ideale Weise dadurch weiter ergänzt, so deren CEO Loy wörtlich, dass mittels der Akquisition des IT-Präzisionschemikalien-Bereichs von BASF diese Einheit innerhalb des hierin weit fokussierteren und schlagkräftigeren Konzernverbunds von Entegris nun erstmals die Chance erhalte, künftig auch wirklich „so positioniert zu sein, dass dieser Bereich sein weltführendes Technologie-Know How sowie hiermit verbundene Patentierungen geistigen Eigentums und ein entsprechendes langfristiges Ertragspotenzial künftig auch wirklich voll ausschöpfen kann“.
Dieser somit strategisch bereits sehr positiv zu wertenden Meldung ließ Entegris am 08.12. anschließend die Nachricht folgen, dass man auch seine hoch lukrative Präsenz in Taiwan (Konzernumsatzanteil 2020: 20 %) künftig nachhaltig und dauerhaft dadurch stärken werde, indem man nun einen engsten Schulterschluss mit dem weltweit drittgrößten Halbleiterproduzenten TSMC (US8740391003) dergestalt eingehen werde, dass man sich über die kommenden 3 Jahre mit 500 Mio. USD an deren flächenmäßig auf 54.000 qm verdoppelten Werksexpansion in Kaohsiung beteiligen werde (langfristig angestrebte Produktions- und Absatzkapazität: rd. 25 % des gesamten aktuellen TSMC-Jahresumsatzes).
Entegris soll im Rahmen dieses gewaltigen Expansionsvorhabens gemäß ihrer entsprechenden Weltführungskompetenz dabei vor allem die Federführung im künftigen Auf- und Ausbau der Mikrokontaminations-Kontroll- und Filterungsbereiche dieses Halbleiterwerks für alle Produktionsprozesse selbst unterhalb der aktuell weltführendsten 5 nm-Halbleiterfertigungen von TSMC innehaben.
Auch mit dieser Beteiligung am entsprechenden Werksausbau von TSMC werde Entegris, so ihr CEO Loy, künftig „unverzichtbare Basisdienstleistungen für die Erweiterung des gesamten Halbleiter-Ökosystems in Taiwan erbringen und sich so einen weiter nachhaltig verbesserten Zutritt in diese innerhalb Asiens perspektivisch attraktivste Halbleiter-Produktionsregion verschaffen“. Zu diesem Zweck wird Entegris auch ihre derzeitige Belegschaft von 300 Mitarbeitern in Taiwan (wo der Konzern nun bereits schon seit über 30 Jahren präsent ist) bis Ende 2022 weiter auf 400 aufstocken.
Mega-Übernahme von CMC Materials weiterer historischer Meilenstein
Und schließlich rundete Entegris diese strategisch exzellenten und klar expansionsverstärkenden Meldungen vor einer Woche am 15.12. nun auch noch mit einem ultimativ gesteigerten finalen Paukenschlag ab, indem der Konzern an diesem Tag die in ihrer Firmengeschichte bisher mit Abstand größte Firmenübernahme ihres im mikroelektronischen Chemikalienbereich schärfsten Konkurrenten, der US-amerikanischen CMC MATERIALS (US12571T1007), zu einem stolzen Kaufpreis von 6,5 Mrd. USD ankündigte.
Die Tatsache, dass die auch von CMC Materials sehr begrüßte Offerte damit eine gewaltige Übernahmeprämie von nicht weniger als 35 % auf den letzten CMC-Aktienschlusskurs vom 14.12. (= 197,40 vs. 133,00 USD) beinhaltete sowie bei einer geplanten Finanzierung aus vorhandener Liquidität und einer Aktienkapitalerhöhung einen Anteil von immerhin rd. 36 % am gesamten bisherigen Unternehmenswert von Entegris einnahm, war daher fraglos als hauptverantwortlich für die letztwöchige scharfe Aktienkorrektur anzusehen, selbst wenn dieser Deal noch so sehr als ein hervorragender strategischer Meilenstein für Entegris und in diesem Zusammenhang auch der Übernahmepreis immer noch als hoch attraktiv einzustufen war (von Entegris gezahlter Kaufpreis: nur rd. 4facher CMC-Konzernumsatz (2022e), verglichen mit aktueller Entegris-Konzernbewertung mit dem rd. 7fachen Umsatz !).
Gemäß weiteren Verlautbarungen zu diesem Akquisitionsvorhaben geht Entegris davon aus, dass hiermit weltweit kaum Antitrust-Bedenken (selbst auch nicht im hierin wohl noch kritischsten China) verbunden sein dürften, demzufolge ein Abschluss dieser Transaktion bis zum 2. Halbjahr 2022 zu erwarten sei, und ein künftiger Zusammenschluss beider Firmen (bei dem wegen des weiterhin massiven Abschlags gegenüber der aktuellen Entegris-Konzernbewertung deren Aktionäre immer noch einen Anteil von rd. 91 %, die CMC-Aktionäre hingegen rechnerisch nur einen Anteil von rd. 9 % erhalten werden) über operative Ertragssteigerungen hinaus innerhalb der folgenden 12 – 18 Monate noch weitere Kosteneinsparungssynergien von insgesamt rd. 115 Mio. USD p.a. liefern dürfte.
FAZIT: Beste Konzernperspektiven, Aktie hochgradig unterbewertet und klar kaufenswert
All diese nun geballten 3, strategisch jeweils exzellenten Akquisitions- bzw. Kooperationsmeldungen von Entegris seit Vorlage der Q3-Zahlen unterstreichen somit einmal mehr, dass selbst auch im Falle kurzfristig weiter eher kritischer Geschäftsumfelder in Asien dem Konzern in seiner konsequent ausgebauten Weltmarktführerschaft in Spezialchemikalien für nahezu alle Produktionsprozesse mikro- und informationselektronischer Komponenten langfristig eine weiterhin glänzende Geschäfts- und Ergebniszukunft beschieden sein dürfte, die bereits vor diesen neuesten Expansionsnachrichten von Ende 2020 bis Ende 2023 nach herrschendem Analystenkonsens in einem voraussichtlichen Umsatzwachstum um mindestens ca. + 60 % sowie einem Nettogewinnsprung von gleich ca. + 110 % ihren Ausdruck finden.
Auf Basis der sich hierdurch ergebenden Aktienbewertung mit einem KGV (2023e) von aktuell nur 29 stufen die Analysten den Titel des langfristig ohne Zweifel weiterhin praktisch ungebremst wachsenden Konzerns derzeit vollauf zu Recht als hochgradig um – 22 % unterbewertet ein (Kursziel: 170 USD, aktueller Kurs: 132 USD).
Unsere Kaufempfehlung an risikobereite Anleger bekräftigen wir daher erneut, verbunden mit einer charttechnisch bedingt allerdings derzeit nur recht engen Stop Loss-Empfehlung bei 118 USD.
Chart: ENTEGRIS gegen MSCI WORLD-Index (jeweils in Euro)
22.12.2021 - Matthias Reiner
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