Die Pleite von Evergrande reißt nun auch andere Unternehmen mit in den Abgrund
Zweit weitere Immobilienkonzerne müssen Rückzahlungen aussetzen
Bei den Immobilienkonzernen in China kehrt weiterhin keine Ruhe ein. Pleite von Evergrande wirkt sich auf zweit weitere Immobilienentwickler aus.
Die anstehende Pleite des Immobilienkonzerns Evergrande (KYG2119W1069) beeinflusst nun auch die Konkurrenz im Reich der Mitte. Am Montag setzte bereits der Immobilienentwickler Fantasia (KYG3311L1041) nach einer Bonitätsabstufung durch die Shanghaier Börse den Anleihehandel aus. Außerdem verkündete der kleinere Immobilienentwickler Modern Land (KYG618221058), dass er die Investoren auf ein Verschieben vom Rückzahlungstermin von Anleiheschulden aufmerksam machen wird. Ganz so schlimm wie bei Evergrande mit Schulden in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar ist die Lage bei Modern Land nicht, dennoch belaufen sich die Anleiheschulden bereits auf 206 Millionen US-Dollar.
Für die Immobilienkonzerne in China beginnt nun der Kampf ums blanke Überleben. Die Auswirkungen der Zahlungsunfähigkeit von Evergrande sind weiter schwer vorherzusagen. Experten gehen zwar davon aus, dass selbst im Worst-Case-Szenario die Folgen auf das chinesische Festland beschränkt blieben. Allerdings liegt das weitreichende Unternehmensnetz weiter im Dunkeln und Verflechtungen mit ausländischen Unternehmen und Banken sind wahrscheinlich. Brisant ist zudem, dass es sich bei Evergrande um ein Konglomerat handelt und auch ein Solaranlagenbetreiber und sogar ein Fußballverein betroffen sind.
Auch am heutigen Tag verstrich wieder ein Fälligkeitstag von 3-Dollar-Bonds, ohne das die Gläubiger etwas vom Unternehmen hörten. Ausländische Investoren halten Unternehmensanleihen mit einem geschätzten Gesamtvolumen von über 20 Milliarden US-Dollar. Unter den prominenten Gläubigern befindet sich u. a. die UBS (CH0244767585) und BlackRock (US09247X1019). Dabei werden alle nicht-chinesischen Gläubiger voraussichtlich leer ausgehen, denn die ersten Entschädigungszahlungen werden die chinesischen Baufirmen, Mitarbeiter des Unternehmens und Auftraggeber gehen.
11.10.2021 - Felix Eisenhauer
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