Regierung interveniert beim geplanten Verkauf von VW-Tochterunternehmen – Immobilienkrise in China spitzt sich zu
Steht Evergrande nun doch vor dem endgültigen aus?
VW will das Gasturbinen-Geschäft eines Tochterunternehmens nach China verkaufen. Dies stößt allerdings in Berlin auf wenig Unterstützung. Immobilienbranche in China verschärft sich weiter.
VW (DE0007664039) möchte noch in diesem Jahr das zuletzt defizitäre Gasturbinen-Geschäft des Tochterunternehmens MAN Energy Solutions nach China verkaufen. Das Bundeswirtschaftsministerium äußert allerdings Bedenken und hat eine umfassende Prüfung des Unterfangens eingeleitet.
Für Berlin ist die Anteilseigener-Struktur des Unternehmens ein Ärgernis. So ist der chinesische Käufer im Staatsbesitz und habe zudem enge Kontakte zur chinesischen Rüstungsindustrie. Volkswagen sieht dies nicht als Problem an, da die Gasturbinen-Technik von MAN Energy Solutions weltweit verbreitet ist und zum Technologiestandard gehört.
Mit dem Verkauf des Gasturbinen-Geschäfts bringt VW die Restrukturierung der defizitären Geschäftsfelder weiter voran. Erste Schritte waren bereits vor drei Monaten mit dem Verkauf des Schiffsmotorenbauers getätigt worden. Der Verkauf umfasst auch eine fünfjährige Standortgarantie für die Produktionsstandorte in Oberhausen und Zürich. MAN Energy Solutions hatte den die Entscheidung zum Verkauf bereits 2020 getroffen und will sich in Zukunft vermehrt auf alternative Technologien fokussieren.
Chinas Immobilienkrise verschärft sich zunehmend
Die Immobilienkrise in China vermehrt sich zunehmend. Die Aktie des größten Immobilienkonzerns geraten aufgrund anhaltender Probleme bei der Restrukturierung weiter unter Druck. Insgesamt verloren die Aktien von Evergrande (KYG2119W1069) an der Börse in HongKong über 21 % und waren damit die schwächsten Papiere im Markt.
Evergrande hatte vorbörslich mitgeteilt, dass sie aufgrund anhaltender staatlicher Untersuchungen weiterhin keine Kredite aufnehmen können. Dies bedeutet, dass Evergrande den erarbeiteten Restrukturierungsplan, der 35 Milliarden US-Dollar kosten soll, verwerfen muss. Der Restrukturierungsplan sieht auch eine Verschiebung der Verschuldung vor. Offshore-Gläubigern wurde im Zuge der Restrukturierung angeboten die aktuellen Schulden in Schuldverschreibungen mit bis zu 12 Jahren Laufzeit umzutauschen. Die Gläubiger stimmen mehrheitlich den Plänen zu. Allerdings hat sich die Situation in den letzten Wochen deutlich verschärft.
So wird aktuell das größte Tochterunternehmen von Evergrande aufgrund des vermeintlichen Verstoßes gegen Offenlegungspflichten von der chinesischen Regierung unter die Lupe genommen. Auch das Scheitern des Restrukturierungsplans wird nun zum Problem. Die Umwandlung der Schulden in Anteile anderer börsennotierter Einheiten sei laut Evergrande derzeit nicht praktikabel.
Auch die Immobilienverkäufe laufen derzeit nicht so an, wie zu Beginn des Jahres erwartet. Evergrande veröffentlichte heute vorbörslich darüber hinaus eine Erklärung in der sie das zukünftige Vorgehen beschreiben. Erst sollen Gespräche mit den Gläubiger und dabei primär chinesische Banken aufgenommen werden. Sollte Evergrande hier kein Agreement aushandeln können, dann könnten die Gläubiger weiterhin eine Liquidation des Unternehmens fordern.
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26.09.2023 - Felix Eisenhauer
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